Trainerin-Coup und ein Novum beim ÖHB!
Das österreichische Frauen-Nationalteam wird nach dem Aus von Herbert Müller fortan von Trainerin Monique Tijsterman angeleitet und zur Heim-EURO Ende des Jahres geführt. Ihr Vertrag läuft bis April 2025.
Die 54-Jährige gilt als proninentes Aushängeschild des niederländischen Handballs und war Wunschkandidatin für den Chefposten. Damit ist erstmals eine Frau Cheftrainerin eines österreichischen A-Nationalteams.
ÖHB-Präsident Markus Plazer zeigt sich angesichts der gelungenen Aquirierung der erfahrenen Niederländerin begeistert: "Wir sind sehr stolz mit Monique Tijsterman nicht nur eine unserer Wunsch-Kandidatinnen engagiert zu haben, sondern eine der größten Persönlichkeiten im holländischen Handball. Sie hat den holländischen Verband an die Weltspitze geführt und zahlreiche heutige Weltklasse-Spielerinnen ausgebildet. Wir erhoffen uns von ihr einerseits einen Impuls für das Nationalteam aber auch für den Verband."
Weiters soll Tijstermans "Erfahrung und ihr Wissen auch in die Ausbildung der Spielerinnen in unseren Akademien wie auch in den Vereinen einfließen."
Einheitliche Strategie von Nachwuchs- bis zum A-Team
"Es gab für mich keine Zweifel nach dem ersten Kontakt, das österreichische Frauen Nationalteam betreuen zu wollen. Ich kenne den österreichischen Handball und viele der Spielerinnen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Spielerinnen, mit dem Verband und mit sämtlichen Trainerinnen und Trainern. Mein erstes Spiel mit dem Nationalteam ist gegen Norwegen. Da ist es schwierig über Ziele zu sprechen. Wir können ohne Druck aufspielen und haben Zeit, dass die Spielerinnen meine Philosophie kennenlernen", so die ersten Worte der Neo-ÖHB-Trainerin.
Als klares Ziel für Heim-EURO steckt die Niederländerin das Erreichen der Hauptrunde aus. Bis dorthin gilt es für mich mir einen Überblick über die Spielerinnen und die Talente in Österreich zu verschaffen und zu schauen, wer aller dem Nationalteam helfen kann."
Darüber hinaus soll auch ein intensiver Austausch mit sämtlichen Nachwuchs-Trainerinnen und -Trainern stattfinden. "Unser Plan ist, ein einheitliches Game Book zu entwickeln für die kommenden Jahre, um so ein einheitliches System von früh auf zu implementieren und die Lücke zwischen Nachwuchs und A-Nationalteam zu schließen", spricht Tijsterman über die langfristige ÖHB-Strategie.
Tijstermans Vita mit Erfolgen gespickt
Die Niederländerin sorgte nicht erst beim ÖHB für einen historischen Meilenstein, sie war zudem die erste Frau, die ein Männer-Team im Europacup coachte.
Mit den diversen Nachwuchs-Auswahlen Hollands nahm sie insgesamt an elf Europa- und acht Weltmeisterschaften teil und holte zweimal Bronze (U18 WM 2010 in der Dominikanischen Republik, U17 EURO 2007 in der Slowakei) und zweimal Silber (U19 EURO 2011 in den Niederlanden, U19 EURO 2019 in Ungarn). Bei der Women´s 19 EHF EURO 2011 in den Niederlanden holte der österreichische Jahrgang 1992 übrigens Bronze.