Nach der Vorrunde ist vor der Hauptrunde - zumindest für Österreichs Handball-Nationalteam der Frauen bei der Weltmeisterschaft in Nordeuropa.
Die ÖHB-Truppe bekommt es am Mittwoch in Trondheim zum Auftakt der zweiten WM-Phase mit Olympiasieger Frankreich zu tun (18.00 Uhr/live ORF Sport +).
Die Französinnen waren in der Vorrunde makellos geblieben und gehen als Favoritinnen in die Partie. "Das ist eine Handball-Großmacht", meinte Coach Herbert Müller am Dienstag.
Handball-Großmacht Frankreich wartet auf ÖHB-Frauen
Um die Chance aufs Viertelfinale zu wahren, darf das rot-weiß-rote Team gegen "Les Bleues" nicht verlieren. Den Anspruch auf den Aufstieg hat Müller aber gar nicht. "Nein, das wäre ein utopisches Ziel, wir sind keine Traumtänzer. Frankreich und Norwegen werden ins Viertelfinale einziehen."
Leicht machen will man es den aktuellen Vizeweltmeisterinnen aber nicht. Geduld beim Angreifen, ein gutes Zweikampfverhalten sowie Fehlervermeidung sind die Vorgaben für das Match. "Wenn man vorne technische Fehler macht, dann wird man gnadenlos bestraft. Sie haben aus meiner Sicht im Damenhandball das beste Umschaltspiel überhaupt", erklärte der 61-jährige Deutsche.
Und Sonja Frey fügte hinzu: "Sie sind körperlich wahnsinnig stark, schnell und haben einen guten ersten Schritt."
"Wir sind nicht zum Spazierengehen hier"
Frankreich hatte in der Vorrunde gegen Angola (30:29), Island (31:22) und Slowenien (31:27) die Oberhand behalten und ist neben Gastgeber Norwegen nicht nur Favorit auf den Aufstieg, sondern gilt auch als Medaillenanwärter.
Die Ziele der Österreicherinnen sind da bescheideneren Ausmaßes. "Für uns wäre es super, wenn wir noch irgendwo Punkte holen können. Ich will da gar nicht zu großspurig reden. Wir halten den Ball lieber flach. Aber wir schauen, ob wir irgendwo überraschen können", sagte Frey.
Gelegenheit dafür bietet sich neben der Partie gegen Frankreich noch gegen Angola (Freitag, 15.30) und Slowenien (Sonntag, 18.00). "Da sind wir in einer gewinnträchtigen Außenseiterrolle. Wir sind nicht zum Spazierengehen hier, wir wollen da Punkte holen", lautete die Einschätzung von Müller.
Reise-Panne beim Umzug nach Trondheim
Die Verantwortlichen beim ÖHB zeigten sich mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden. "Die Vorrunde war sehr erfolgreich, so wie wir es uns erhofft haben. Dass wir da jetzt auch noch zwei Punkte mitnehmen, ist eine großartige Geschichte. Jetzt beginnt das Turnier von neuem. Wir wollen hier noch gute Spiele zeigen. Jeder Auftritt unserer Mannschaft wird dem österreichischen Handball helfen", freute sich Sportdirektor Patrick Fölser. Auch Müller lobte seine Truppe: "Wir sind als Team aufgetreten."
Am Montag übersiedelte der Österreicherinnen-Tross von Stavanger nach Trondheim. Dort werden die Spiele im fast 9.000 Zuschauer fassenden Spektrum absolviert.
Beim Umzug von Süd- nach Mittelnorwegen via Flugzeug gab es Gepäcksprobleme, der Flieger war für die Teams von Südkorea, Norwegen und Österreich zu klein.
Die fehlenden Koffer sind aber mittlerweile im Hotel eingetroffen. Die Spielerinnen hatten jedoch vorgesorgt und aus Sicherheitsgründen Trikots, Hosen und Schuhe im Handgepäck dabei.