Rund 48 Stunden vor dem Auftakt der ÖHB-Frauen in die Handball-WM in Spanien funkt das Coronavirus schwer dazwischen.
Teamchef Herbert Müller wurde am Montag positiv getestet und weist mittlerweile auch Symptome auf, dazu kommen mit Co-Trainer Erwin Gierlinger und der 19-jährigen Katharina Pandza zwei weitere Verdachtsfälle, die allerdings noch symptomfrei sind.
Das Trio befindet sich in Quarantäne. Nach 48 Stunden - am morgigen Mittwoch - wird ein neuerlicher PCR-Test durchgeführt. Fällt dieser negativ aus, können Gierlinger und Pandza zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach Torrevieja nachreisen. Ob sich Müller rasch von der Infektion erholen und zu einem späteren Zeitpunkt nachreisen kann, ist derzeit offen.
Müller-Bruder springt ein
Für das Trainergespann springt vorläufig Helfried Müller in die Bresche, der nahezu alle Spielerinnen durch seine Tätigkeit als ÖHB-Juniorinnen-Trainer kennt, mit Herbert zudem beim Thüringer HC das Trainer-Duo bildet und sich in Punkto Nationalteam im stetigen Austausch mit seinem Bruder befindet.
Um als Spielerin oder BetreuerIn an der WM teilnehmen zu dürfen, verlangt die IHF Impfungs- oder Genesungsnachweise sowie PCR-Tests, die nicht älter als 72 Stunden sein dürfen.
"Als wir über die positiven Testergebnisse informiert wurden, sind wir aus allen Wolken gefallen. Seit Wochen haben wir versucht, die sicherste Umgebung für die Mannschaft zu schaffen. Dass trotz PCR-Tests vor Anreise, Bubble-Konzept, 100 Prozent Impfquote und mehreren zusätzlichen Covid-Tests der gesamten Delegation, am Ende der WM-Vorbereitung positive Test-Ergebnisse auftreten, ist wirklich bitter. Selbst Testspiel-Gegner Portugal wurde an jedem Spieltag getestet, um eine mögliche Übertragung auszuschließen. Nach dem ersten Schock gilt es nun, die letzten Tage der WM-Vorbereitung unter den neuen Voraussetzungen zu organisieren, um dem Team dennoch die bestmöglichen Bedingungen zu bieten", so ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner.
"Wichtig ist, dass die Mannschaft weiter den Fokus behält und wir die Tage bis zum WM-Start voll konzentriert nutzen. Ich stehe im ständigen Austausch mit den beiden Trainern und wir werden die Situation gemeinsam als Team meistern. Das Wichtigste ist die Gesundheit. Die steht über allem. Alle im Team haben lange auf dieses Turnier hingearbeitet und so liegt es in unser aller Verantwortung, jetzt unbeirrt weiter alles zu investieren, um unsere Ziele zu erreichen. Herbert, Erwin und Kati fehlen uns vorerst, erwarten sich aber von uns allen, alles zu tun, um unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Das Team ist dazu zu 100 Prozent bereit", sagt ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.