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Frimmel nach Katar-Sieg: "Wir denken immer groß"

Der nächste "emotionale Schock" konnte die ÖHB-Männer gegen Katar nicht bremsen. Die Ausgangsposition für die Hauptrunde ist gut, drei Ausfälle tun aber weh.

Frimmel nach Katar-Sieg: Foto: © GEPA

Mit einer in dieser Besetzung unerwartet reifen Leistung haben sich Österreichs Handball-Männer am Donnerstag bei der WM in eine attraktive Ausgangsposition für die Hauptrunde gebracht.

Nach den Ausfällen von Kapitän Mykola Bilyk und Janko Bozovic steckte Rot-Weiß-Rot beim 28:26-Erfolg (zum Spielbericht >>>) über Katar das K.o. von Boris Zivkovic weg und lieferte, angetrieben von über 500 Fans, eine abgeklärte Willensleistung ab. Jetzt ist auch der Flow von der EM 2024 wieder da.

"Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft", lobte Teamchef Ales Pajovic, der sich auf seine Spieler einmal mehr verlassen konnte. Durch die Ausfälle geschwächt, hielt sich die ÖHB-Equipe über weite Strecken an den Spielplan und kompensierte fehlende Gefahr aus dem Rückraum mit Geduld und variantenreichen Angriffen.

Selbst Zivkovics Aus in der 14. Minute blieb trotz "emotionalen Schocks" (Kreis Tobias Wagner) folgenlos. "Es schmerzt extrem, aber es ist beeindruckend, wie wir es schaffen, dass einer für den anderen den Schritt mehr macht", resümierte Sebastian Frimmel.

Frimmel in Torlaune, Hutecek als Spielmacher

Der Flügelakteur war mit neun Toren Österreichs Topschütze an diesem Abend, übertroffen nur von Katars "Alleinunterhalter" Frankis Marzo (10). Bis auf den eingebürgerten Kubaner hatte die ÖHB-Defensive den Gegner aber meist gut unter Kontrolle, in der Offensive leisteten die eigentlichen "Ersatzleute" Nemanja Belos oder Elias Kofler gute Arbeit, und Lukas Hutecek glänzte in der Spielmacherrolle.

"Er hat uns überragend geleitet", merkte Kofler an. Der 24-jährige Rückraummann vom deutschen Bundesligisten Potsdam bewies so wie Flügel Franko Lastro (21 Jahre/Frisch Auf Göppingen), dass man sich um die Zukunft wenig Sorgen machen muss.

Weiterer Weg wird aufgrund der Ausfälle steinig

Der Vorrundenabschluss am Samstag (18:00 Uhr/live ORF 1 und im Ticker >>>) gegen Rekordweltmeister Frankreich ist die Gelegenheit, zumindest weiteres Selbstvertrauen für die Hauptrunde in Varazdin zu tanken. Dort warten ab Dienstag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ungarn, Niederlande und Nordmazedonien.

Ohne die Ausfälle wäre es wohl ein klarer Auftrag, so wird der Weg ins Viertelfinale aber aller Euphorie zum Trotz ein steiniger.

"In der Hauptrunde kommt zwar kein ganz Großer daher. Aber es fehlen uns drei unfassbar wichtige Spieler. Es wird nicht leicht, aber es ist alles möglich", meinte Frimmel.

Immerhin fühlte er sich schon an den Jänner 2024 erinnert, als man bei der EM in Deutschland den historischen achten Platz holte. "Der Flow ist vom Gefühl her wieder da", betonte der 29-jährige Szeged-Legionär. "Wir denken immer groß."

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