Gegen Norwegen, Mitfavorit der Handball-WM, gibt es für das ÖHB-Nationalteam beim dritten Spiel der Endrunde im dänischen Herning erwartungsgemäß nichts zu holen: Österreich unterliegt 24:34.
Allerdings schlägt sich die Truppe von Patrekur Johannesson zu Beginn viel besser als erwartet: Immer wieder kann man das Spiel in den ersten 20 Minuten ausgleichen, nur selten lässt man die Skandinavier mit mehr als einem Tor davonziehen. Zur Halbzeit steht es 13:16.
Erst nach Seitenwechsel zeigt sich der Qualitätsunterschied etwas deutlicher: Norwegen zieht zwischenzeitlich auf zehn Tore davon, ehe die ÖHB-Truppe wieder drei Treffer aufholen kann. Bei Schlusspfiff ist der Zehn-Tore-Abstand aber wiederhergestellt.
Am Dienstag (20:45 Uhr) folgt für Österreich das Duell mit Gastgeber und Olympiasieger Dänemark.
Sieg mit elf Toren gegen Tunesien notwendig
Bereits zuvor gewinnt Tunesien das Aufeinandertreffen der großen ÖHB-Gegner um den Aufstieg in die Hauptrunde gegen Chile mit 36:30.
Damit ist klar, dass das ÖHB-Team - ferner alle weiteren Spiele der Gruppe C den Erwartungen entsprechend enden - gegen Tunesien (Donnerstag, 17:30 Uhr) einen Sieg mit elf Toren Vorsprung benötigt, um in der "kleinen Tabelle" zwischen den dann punktgleichen Teams Österreich, Chile und Tunesien als Sieger hervorzugehen.
Österreich hält in einer solchen bereinigten Tabelle aktuell bei einem Torverhältnis von -8, Chile bei +2.
Allerdings könnte ein österreichischer Punktgewinn gegen Dänemark oder ein Ausrutscher von Chile gegen Saudi-Arabien noch Bewegung in diese Konstellation bringen. Auch Tunesien muss noch gegen die Saudis antreten.
Österreich zu Beginn ein lästiger Gegner
Gegen Norwegen, den Vizeweltmeister 2017 und gemeinsam mit Schweden und Österreich Co-Gastgeber der EM 2020, präsentiert sich Österreich im Vergleich zum gerade in der zweiten Hälfte lethargischen Auftritt gegen Chile von Beginn an sichtlich motiviert.
In der Offensive beschäftigt man die Norweger mit schnellen, variantenreichen Aktionen und schließt bis zur zehnten Minute jeden Angriff auch mit einem Tor ab. Norwegen kann sich erst in der 14. Minute erstmals um zwei Tore absetzen (9:7), Österreich bleibt aber dran - auch wenn die Fehlwürfe in der Folge mehr werden.
Auch die Abwehr zeigt sich gegen die Norweger um PSG-Star Sander Sagosen verbessert, schneller und präsenter. Mit ein Grund, warum eine Unterzahl zwischen der 16. und 18. Minute mit 2:1 gewonnen werden kann (10:11).
Richtig in Verlegenheit kommen die Skandinavier aber nicht. In der 25. Minute liegen sie erstmals mit drei Toren in Front (14:11) und gehen mit einem +3 in die Kabine.
Premierentreffer für den Debütanten
Janko Bozovic, der schon vor der Pause viermal traf, bringt Österreich zum Start der zweiten Hälfte auf 14:16 heran und verkürzt fünf Minuten später auch auf 15:19 (35.).
Nikola Marinovic, Ende der ersten Hälfte für den glücklosen Kristian Pilipovic gekommen, hält einen Siebenmeter (36.), ist aber wie sein Vorgänger gegen die wurfgewaltigen Norweger zumeist ohne Erfolg.
Im Angriff läuft bei Österreich, das nun stärker durchwechselt, nur mehr wenig zusammen. Norwegen hat die Partie spätestens beim Stand von 25:17 (45.) entschieden. Österreich gibt sich aber auch bei 20:30 (54.) nicht auf, verkürzt noch leicht und wahrt so das Gesicht.
Gegen Ende kann auch der für den verletzten Dominik Schmid nachnominierte Daniel Dicker aufzeigen: Bei seiner Länderspielpremiere kommt der Grazer zu seinem Premierentreffer.