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ÖHB vor WM-Auftakt gewarnt: "Man muss Kuwait ernst nehmen"

Kuwait-Legionär Bozovic kennt die Stärken des WM-Auftaktgegners, Österreich ist ohne Kapitän Bilyk aber mit den eigenen Schwächen beschäftigt.

ÖHB vor WM-Auftakt gewarnt: Foto: © GEPA

Am Dienstag (20:30 Uhr/live ORF Sport + und im LIVE-Ticker >>>) baut sich Außenseiter Kuwait zum Auftakt der WM in Porec (Kroatien) vor Österreichs Handballern auf, ein Pflichtsieg soll den Weg in die Hauptrunde ebnen.

Überheblichkeit kann sich die ÖHB-Auswahl ohne ihren verletzten Kapitän Mykola Bilyk dabei keine leisten. Spätestens seit dem durchwachsenen Testturnier in Polen ist Rot-Weiß-Rot gewarnt. "Man muss Kuwait schon ernst nehmen", sagte Oldie Janko Bozovic, seit drei Jahren Legionär im Emirat.

200er Marke für Bozovic in Reichweite

Im biblischen Feldspieler-Alter von 39 zählt Bozovic im rechten Rückraum noch immer zu den Stützen des Teams, auf Klubebene "vergoldet" der Weltenbummler (seit 2011 bei 17 Klubs in 12 Ländern) seinen Karriere-Spätherbst in Kuwait. Zwischen 2022 und 2024 bei Al-Sulaibikhat, nunmehr beim Khaitan SC.

Das Legionärsdasein ist auf sieben Monate im Jahr beschränkt, alle Meisterschaftsspiele werden in der gleichen Halle ausgetragen. Voll werde die 6.000er-Arena nie, "bei Top-Partien kommen zwischen 1.000 und 2.000 Zuschauer".

Bozovic lebt in einem Hotel-Appartement, die in Emsdetten (Deutschland) residierende Familie geht ihm doch ab. "Ich weiß nicht, ob ich noch ein Jahr anhänge", meinte der Wiener, Sohn der einstigen Hypo-Größe Stanka Bozovic. Finanziell hat das ölreiche Land freilich einiges zu bieten. Das Zwei- bis Dreifache ließe sich im Schnitt verdienen, betonte der 2,04-m-Mann, der bei der WM als sechster Österreicher den Länderspiel-200er knacken könnte.

Mit seinem Positionskollegen im Team, Boris Zivkovic, hat vor wenigen Monaten ein zweiter ÖHB-Mann den Weg nach Kuwait gefunden. Er spielt bei Ligarivale Al-Qurain.

Fokus auf eigenen Unzulänglichkeiten

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Nicht zuletzt die Kenntnisse der beiden sollen Teamchef Ales Pajovic und "Co" Erwin Gierlinger im Vorfeld der ersten WM-Partie helfen. Denn das ohne Legionäre auftretende Kuwait agiert vergleichsweise unorthodox, setzt auf offensive Deckungsvarianten und Schnelligkeit.

Es ist freilich weniger die Stärke des Vierten der Asienmeisterschaft 2024, denn eigene Unzulänglichkeiten, die den Österreichern Sorgen machen müssen. "Wenn wir so durchwachsen gegen Kuwait spielen, werden wir gleich zum Anfang eine Niederlage einstecken", warnte Kreisläufer Lukas Herburger nach den Auftritten in Polen.

In Plock gab es einen 32:30-Sieg gegen Tunesien sowie Niederlagen gegen die Gastgeber (19:31) und Japan (27:28) – mit Bilyk fehlte dem Team dabei ein stabilisierender Faktor, der gerade in heiklen Situationen immer wieder das Ruder an sich reißt.

Gerade "im Angriff haben wir ohne Niko ein bisschen Probleme", gab auch Pajovic zu. Er wünschte sich nicht zuletzt deshalb "eine gute Abwehr und viele einfache Tore". Flügel Sebastian Frimmel, der in Kroatien als Interims-Kapitän fungiert, forderte in der Offensive "ganz viel Geduld. Dann steht einem Sieg nichts im Wege."

Hoffen auf den EM-Flow

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Vom Flow der vergangenen EM, der zum historischen achten Platz führte, ist man jedenfalls noch ein schönes Stückerl entfernt. "Das kann man nicht erzwingen. Das waren viele besondere Momente damals. Wir müssen im Hier und Jetzt leben", gab Frimmel vor den Duellen mit Kuwait, Asienmeister Katar (Donnerstag/20:30) und Sechsfach-Weltmeister Frankreich (Samstag/18:00/beide live ORF 1) an.

"Es ist schwer, das zu wiederholen. Wir müssen an die Aufgaben neu herangehen. Ein Sieg über Kuwait kann einen Push bringen. Ein Auftaktsieg und die Hauptrunde muss eigentlich ein Muss für uns sein."

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