Handball Deutschland verneigt sich nach dem verkrampften 27:23-Auftaktsieg bei der WM in Frankreich gegen Ungarn vor Uwe Gensheimer.
Der DHB-Kapitän war wegen des überraschenden Todes seines Vaters erst 24 Stunden vor Spielbeginn ins Teamquartier eingerückt. Jeder hätte verstanden, wenn der 30-Jährige das Turnier komplett ausgelassen hätte. Stattdessen avancierte der Linksaußen mit 13 Toren zum überragenden Mann auf dem Parkett.
Als er zum Spieler der Partie ausgezeichnet wurde, verzog er keine Miene.
Abreise nächste Woche
"Seine Leistung war Wahnsinn. Da bekomme ich selbst Geänsehaut. Ich freue mich unheimlich für Uwe, dass er überhaupt dazu imstande war, so eine Leistung abzufrufen", staunte Teamkollege Julius Kühn gegenüber Medienvertretern.
DHB-Vizepräsident Bob Hanning suchte indes nach Worten: "Das war einzigartig. Wenn ich ich ganz ehrlich bin, habe ich mich heute mehr über Uwe gefreut als über den Sieg unserer Mannschaft."
Die Verbands-Verantwortlichen betonen, dass sie Gensheimer selbst die Entscheidung überlassen, wann er nächste Woche zur Beerdigung seines Vaters nach Deutschland zurückkehrt.
Die deutsche Auswahl bestreitet ihr zweites Vorrundenspiel in Gruppe C am Sonntag gegen Chile. Die Südamerikaner mit Westwiens Erwin Feuchtmann (sieben Tore) konnten zum Auftakt Weißrussland überraschend mit 32:28 bezwingen.