Dänemarks Handballer bestätigen ihren Status als beste Mannschaft der Welt eindrucksvoll und gewinnen den vierten WM-Titel in Folge.
Die übermächtige Auswahl um Welthandballer Mathias Gidsel gewinnt das emotionale und von einigen Tumulten geprägte Finale gegen Kroatien mit 32:26 (16:12) und ist nun schon seit unfassbaren 37 WM-Spielen ungeschlagen.
Zuvor sicherte sich Frankreich durch ein 35:34 (19:17) gegen die WM-Überraschung aus Portugal die Bronze-Medaille.
Mit einem Erfolg vor rund 13.300 Zuschauern verhindert der dänische Seriensieger ein hollywoodreifes Karriereende für Domagoj Duvnjak in der kroatischen Nationalmannschaft. Der frühere Welthandballer kündigte vor dem Turnier an, seine internationale Laufbahn zu beenden und künftig nur noch für den THW Kiel aufzulaufen.
Tausende Kroaten waren extra für das Abschiedsspiel ihres Nationalhelden angereist und verwandelten die Arena in einen aufgeheizten Handball-Tempel, doch der goldene Abschied blieb ihm verwehrt.
Aggressive Duelle und Rote Karte
Die hitzige Stimmung übertrug sich von den Rängen aufs Parkett. Die kroatischen Spieler gingen extrem aggressiv in die Zweikämpfe und stoppten ihre Gegenspieler mitunter regelwidrig. Mehrmals kam es auf dem Parkett zu Tumulten, bei denen sich die Spieler herumschubsten. Schon nach 20 Minuten sah Kroatiens Marko Mamic die Rote Karte.
Die Skandinavier waren beeindruckt von der Härte und leisteten sich ungewohnt viele Fehlwürfe. Nur auf Emil Nielsen im Tor konnte sich das Star-Ensemble durchgehend verlassen. Dank seiner Paraden setzte sich der Favorit Ende der ersten Halbzeit auf vier Tore ab.
Wie schon im Halbfinale gegen Portugal zündete Dänemark nach der Pause den Turbo und zog auf sieben Treffer davon. Welthandballer Mathias Gidsel, mit zehn Treffern letztlich bester Werfer, war besser im Spiel und tanzte sich mühelos durch die Abwehrreihen. Insgesamt funktionierte das Tempospiel der Kroaten nicht gut.
Nach 35 Minuten war das Spiel entschieden. Dem Außenseiter, der den zweiten WM-Titel nach jenem von 2003 anpeilte, ging die Kraft aus und Dänemark spazierte mühelos zum Titel. Besonders bitter für die Konkurrenz: Kein Gegner bereitete der Übermacht aus Skandinavien bei dieser WM auch nur annähernd Probleme.