Es war für uns alle ein schwieriges Jahr 2022. Aber durch schwere Zeiten geht man am leichtesten mit einer Prise Humor und einem lockeren Spruch auf den Lippen.
Das haben auch in den letzten Monaten viele Sportlerinnen, Sportler und Verantwortliche bewiesen.
Zum traditionellen Abschluss gibt es daher die besten Sprüche des Sport-Jahres. In Teil 1 sind die Wintersportler am Wort:
SKI ALPIN:
"Die Schweizer gehen da ein bisschen einen anderen Weg. Die versuchen an einem Wochenende gleich alles zu durchseuchen."
Manuel Feller im Jänner über 12.300, trotz hoher Corona-Zahlen meist masken-lose Zuschauer im Zielgelände der Adelboden-Rennen.
"Ich fühle mich aktuell wie nach einem Vollwaschgang."
Der Deutsche Josef Ferstl nach einem Sturz im Kitzbühel-Training.
"Das ist ein echter Bussi-Start. Super. 80 km/h wie in Val d'Isere sind für Frauen viel zu langsam."
Sofia Goggia gefällt der Beginn der Zauchensee-Abfahrt mit Tempo 115 nach vier Sekunden Fahrt.
"Wir Vorarlberger waren immer schon Ehrgeizler und Kämpfer und haben ein gutes Miteinander. Also Achtung, die Gsiberger kommen!"
Ariane Rädler nach dem nicht erwarteten dritten Rang im Zauchensee-Super-G.
"Ich meine, ich habe den Sauschädel. Das sagt man bei uns, wenn man Letzter ist."
Vincent Kriechmayr nach Rang 49 im ersten Kitzbühel-Training.
"Wenn ich vielleicht einen Fehler in meiner Karriere gemacht habe, dann, dass ich zu wenige Abfahrten gefahren bin. Ich hätte viel weniger Rennen gewonnen, aber vielleicht viel mehr Stoke (Begeisterungsstürme, Anm.) erlebt."
Vorläufer-Erkenntnisse auf der Kitzbüheler Streif von Marcel Hirscher.
"Ich schaue nicht auf die Vorläufer. Wenn man das mediale Interesse unbedingt auf sich ziehen will, dann kann man es natürlich so tun."
Matthias Mayer über die Vorläufer-Versuche Hirschers auf der Streif.
"Ich schätze, in diesem alten Hund ist noch Leben."
Der 35-jährige Dave Ryding nach seinem Sieg im Kitzbühel-Slalom.
"Ich habe mir schon gedacht, ich bin zu alt für den Blödsinn. Man lässt sich dann gleich einmal die Schneid abkaufen. Man muss da viel mehr Drecksau sein."
Ramona Siebenhofer nach einem bloß 17. Riesentorlauf-Platz in Sestriere.
"Irgendwann müssen wir dann schon vorne einmal aufzeigen. Nur sich immer abwatschen lassen, das geht auch nicht."
Kriechmayr in Reaktion auf Weltcup-Speedrennen der Männer in Lake Louise und Beaver Creek ohne ÖSV-Erfolg.
"Ich habe mein Leben riskiert und versucht, voll am Limit zu sein."
Kriechmayr tags darauf nach seinem Sieg in der Gröden-Abfahrt.
"Ich habe ihn gefragt, ob er verrückt ist. So gebe ich sicher nicht auf."
Goggia nach ihrem Abfahrtssieg in St. Moritz über den Technischen Direktor des italienischen Verbandes, der sie nach am Vortag erlittenen Handbruch und folgender Operation von der Startliste nehmen wollte.
"Es zeigt einfach, dass er ein bisschen wie Mikaela ist. Die können einfach alles."
Aleksander Aamodt Kilde vergleicht die skifahrerischen Fähigkeiten seines Konkurrenten Marco Odermatt mit der seiner Freundin Mikaela Shiffrin.
"Man sieht, Geld macht keinen Erfolg. Wir müssen die Athleten wieder gieriger, hungriger und bissiger machen und sie wieder bisschen mehr aufeinander loslassen."
ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb ortet im österreichischen Ski-Team eine zu große Komfortzone.
"Man kann nicht zufrieden sein. Wir sind ein Skiverband, der Spitzensport fördert, wir haben uns dem Spitzensport verschrieben und nicht dem Schönwettersport. Und schon gar nicht dem Hobbysport."
Ortlieb in Reaktion auf ihn nicht zufriedenstellende Ergebnisse im Alpin-Weltcup.
SKISPRINGEN:
"Ich hänge die ganze Zeit oben wie ein Moorhuhn, das nicht getroffen wird."
Stefan Kraft nach der Vierschanzen-Tournee über sein Flugsystem.
"Entweder wir nennen uns weiter Wintersport und sterben im Winter - weil den gibt es irgendwann nicht mehr. Oder wir nennen uns Extremsport und sind offener für neue Destinationen."
Der Tiroler Norwegen-Coach Alexander Stöckl plädiert für mehr Matten-Wettkämpfe - auch an neuen Orten abseits der Wintersport-Hotspots.
SNOWBOARD:
"Olympia war mein Leben lang ein Teil von mir. Zu Beginn war es ein Traum, dann war es eine Energiequelle, ein Feuer in mir. Und dann waren es pure Emotionen."
Julia Dujmovits in ihrer Rücktrittserklärung.
EISHOCKEY:
"Marco ist eine richtige Bestie, er will immer mehr. Er wird sich selbst antreiben."
Michael Rossi über seinen Sohn Marco Rossi rund um dessen NHL-Debüt.
"Wenn eine österreichische Mannschaft mit 13 WM-Neulingen einer amerikanische Mannschaft Paroli bieten kann, die mit Ausnahme von drei Spielern aus gestandenen NHL-Spielern besteht, dann ist das schon eine außergewöhnliche Leistung."
Roger Bader nach einem Punktgewinn im WM-Spiel gegen die USA.
"Wenn man als Aufsteiger, wie auch immer das zustande gekommen ist, die Klasse halten kann, ist auf jedem Fall die Mission erfüllt."
Bader nach Rang elf bei der A-WM.
RODELN:
"Ganz ehrlich: Bis jetzt vermisst noch niemand den Schorsch."
Der deutsche Olympiasieger Felix Loch vor dem Saison-Auftakt fast trotzig über den Abgang von Coach Georg Hackl zu den Österreichern.
"Es ist ein unglaubliches Ergebnis. Ich habe gestern schon nach dem Doppelrennen gesagt, dass wir Herren eigentlich heute nur verlieren können, wenn die eins bis drei werden. Aber jetzt haben wir es noch einmal getoppt, das ist ein Wahnsinn."
Olympiasieger David Gleirscher über den österreichischen Vierfachsieg beim Igls-Weltcup im Einsitzer nach dem Dreifach-Sieg tags zuvor im Doppelsitzer.
SKI CROSS:
"Auf hochdeutsch würde ich sagen, ich kann es kaum glauben, auf vorarlbergerisch, ich bin brutal fertig."
Mathias Graf nach dem Weltcup-Sieg in seinem erst zweiten Weltcup-Rennen.
Olympische Winterspiele China
"Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man nie aufgeben soll."
Olympiasieger Johannes Strolz, noch im Frühjahr davor aus allen ÖSV-Kadern gestrichen.
"Speziell wegen der Geschichte meines Vaters bedeutet das so viel für mich. Wenn ich daran denke, all die Bilder und die Goldmedaille von meinem Vater, ist es schwer für mich, nicht zu weinen."
Strolz, 34 Jahre danach wie sein Vater Hubert Kombi-Olympiasieger.
"Johannes Strolz, ich hab' was gehört. Du geile Sau!"
Alessandro Hämmerle - ein Vorarlberger Olympiasieger gratuliert dem anderen.
"Jetzt ist der Traum eines zehnjährigen Buben in Erfüllung gegangen."
Der 36-jährige Snowboarder Benjamin Karl über den Gewinn von Olympia-Gold.
"Leider habe ich im Flachen eine gescheite 'Schnalzen' bekommen."
Die Super-G-Vierte Tamara Tippler findet die Gründe für "Blech".
"Legende - man kann das über sich selbst nicht sagen. Das passt nicht zu mir."
Snowboarderin Anna Gasser, Österreichs erste nicht aus dem Alpin-Bereich kommende Doppel-Olympiasiegerin.
"Es ist eine Challenge von vorn bis hinten, dass man echt negativ bleibt. Wir haben drei Disziplinen: Slopestyle, Big Air und Corona-Überstehen."
Snowboarder Clemens Millauer über die Gefahr positiver Corona-Tests.
"Wenn man da herinnen noch Corona bekommt, ist das schon eine Leistung an sich."
Langläufer Mika Vermeulen brachte die chinesischen Corona-Maßnahmen etwas überspitzt auf den Punkt.
"Ich habe vier Jahre weitergearbeitet, und hatte immer den Traum, die Medaille zu machen. Jetzt habe ich sie, das ist unglaublich für mich."
Teresa Stadlober vier Jahre nach der "Irrfahrt" von Pyeongchang.
"Ich habe echt Nahtod-Erfahrungen gehabt. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so verausgabt. Aber das war es wert, jetzt habe ich das Edelmetall. Das war das härteste Rennen meines Lebens."
Lukas Greiderer belohnte sich mit der Bronze-Medaille in der Nordischen Kombination.
"Jetzt denke ich nicht an Geschichte."
Skirennläufer Matthias Mayer, nach seinem dritten Olympiasieg erfolgreichster alpiner Österreicher bei Winterspielen.
"Wenn die Schweizer die Medaille für sich wollen, hätten sie mir noch was Anderes beibringen müssen als den Dialekt."
Österreichs Gold-Snowboarder Alessandro Hämmerle reagiert scherzend auf Schlagzeilen der Boulevardzeitung "Blick" aus seinem Geburtsland Schweiz.
"Ich kam mir vor wie ein kleiner Fisch im großen Glas, der von allen beobachtet wird."
Der 17-jährige Ski-Freestyler Matej Svancer über für ihn stressige Spiele.
"In meinem Kopf ist jetzt komplette Achterbahnfahrt."
Manuel Fettner muss seine Skisprung-Silbermedaille erst einordnen.
"Der alte Hund ist unglaublich."
Stefan Kraft zieht vor Fettner, dem 36-jährigen "Senior der Skispringer", den Hut.
"Ich glaube, das ist der schönste Tag meines Lebens."
Kraft nach dem Gewinn der Goldmedaille im Skisprung-Teambewerb.
"Das ist eine Farce. Da können wir um halb acht am Sonntag kommentieren, da ist Kasperl, das ist ungefähr das Gleiche."
ORF-Experte Martin Koch sagt deutlich, was er von den zahlreichen Disqualifikationen im Mixed-Teambewerb der Skispringer hält.
"Dass wir nicht die Goldfavoriten waren, ist klar."
Biathlet Simon Eder versucht eine Einordnung des zehnten Platzes in der Mixed-Staffel.
"Ich habe in der Nacht ein paar Mal hingegriffen, ob sie eh da ist und ich nicht träume. Ich glaube, ich habe das noch nicht wirklich geschnallt."
Skirennläuferin Mirjam Puchner über die Nacht nach dem Gewinn ihrer Silbermedaille im Super-G.
"Zum Schmeißen, komplette Enttäuschung. Es zipft mich voll an, ich bin wirklich total grantig."
Ski-Crosserin Katrin Ofner fand nichts Positives nach ihrem Aus im Viertelfinale.
"Eigentlich bin ich zufrieden, der vierte Platz ist halt scheiße."
Eisschnellläuferin Vanessa Herzog nachdem sie wie schon vor vier Jahren mit "Blech" eine Medaille nur hauchdünn verpasst hat.
"Schade, Schokolade."
Ski-Freestyler Marco Ladner zu seinem Quali-Aus in der Halfpipe.
"China hat in seiner politischen Entwicklung sicher noch einen Weg vor sich. Wenn es Probleme gibt, dann gibt es wenige Personen, die das angstfrei lösen."
ÖSV-Sportdirektor Anton Giger schlägt zum Abschied aus China auch kritische Töne an.
INTERNATIONAL:
"Ich brauche eine Massage und ein Bier."
Benjamin Alexander, Jamaikas erster alpiner Skirennläufer bei Olympia, nach seinem letzten Platz im Riesentorlauf.
"Ich habe es wieder nicht ins Ziel geschafft. 60 Prozent der Ausfälle meiner ganzen Karriere sind hier bei diesen Olympischen Spielen passiert."
US-Skistar Mikaela Shiffrin, nachdem sie nach Riesentorlauf und Slalom auch in der Kombination ausgeschieden ist.
"Den Sieg widme ich meiner Freundin, die mit zwei Kindern zuhause alles managt, dass ich am Start den Kopf freihabe und alles riskieren kann."
Olympiasieger Beat Feuz denkt nach Abfahrtsgold an seine Lebensgefährtin, die österreichische Ex-Rennläuferin Katrin Triendl.
"David Poisson ist derjenige, dem ich die Medaille widmen möchte, er ist immer noch in meinem Herzen und in meinem Kopf."
Abfahrts-Silbermedaillengewinner Johan Clarey denkt an seinen 2017 im Training in Kanada tödlich verunglückten Teamkollegen.
"Es ist ein bisschen schwierig, weil ein Teil meines Kopfes noch auf dem Snowboard-Kurs das Rennen fährt und die andere Seite meines Kopfes bereits versucht, die Linie auf dem Kurs des Skirennens zu finden."
Die tschechische Snowboard-Olympiasiegerin Ester Ledecka holt nach ihrem Doppel-Coup von Pyeonchang 2018 auf zwei Brettern diesmal keine Medaille.
"Ich habe zwar nie davon geträumt, aber jetzt fühlt es sich an wie ein Traum."
Riesentorlauf-Olympiasieger Marco Odermatt nach seinem Favoritensieg in Yanqing.
"Trink Wein, fahr schnell."
Die Schweizerin Michelle Gisin erklärt nach erneutem Gold in der Alpinski-Kombination ihr Erfolgsgeheimnis.
"Das ist verrückt, wenn man mit Ole Einar verglichen wird, dann weißt du, du hast etwas richtiggemacht."
Norwegens Biathlon-Ass Johannes Thingnes Bö nach seiner vierten Goldmedaille in Zhangjiakou über Vergleiche mit Landsmann und Legende Björndalen.
"Mein Leben hat sich für immer verändert. Als ich meinen zweiten Sprung im Big-Air-Finale gestanden bin, wusste ich, dass mein Leben nie mehr so sein wird wie zuvor."
Die gebürtige US-Amerikanerin und Ski-Freestylerin Eileen Gu ist nach zweimal Gold (Big Air, Halfpipe) und einmal Silber (Slopestyle) Chinas großer Wintersport-Star.
"Das ist eine Geschichte für die Ahnen. Ich glaube, davon werden seine Enkelkinder noch erzählt bekommen."
Der deutsche Langlauf-Teamchef Peter Schlickenrieder über Albert Kuchler. Der Olympia-Debütant ist über 15 km klassisch nach der ersten Runde falsch abgebogen.
"In diesem Moment dachte ich: Verdammtes Eisschnelllaufen! Warum mache ich das, warum nicht einfach Curling?"
Die russische Eisschnellläuferin Olga Fatkulina nach Platz 13 im 1.000-m-Finale.
"Wir haben getanzt. Das ist kein Scherz."
Kanadas Eishockeyspielerin Brianne Jenner nach dem 6:1 gegen Russland auf die Frage, was die Spielerinnen in der Kabine gemacht hätten, anstatt aufs Eis zu kommen. Kanada hatte sich zunächst geweigert, wegen bei den Russinnen nicht vorliegender Corona-Tests zu spielen.
"Als ich gesehen habe, wie sie von ihrem Umfeld empfangen wurde, mit etwas, was mir wie eine enorme Kälte vorkam - mir lief es kalt über den Rücken. Statt sie zu trösten, statt ihr zu helfen, nachdem was geschehen war, konnte man spüren, wie eiskalt die Atmosphäre war."
IOC-Präsident Thomas Bach kritisiert den Umgang des Trainerteams mit der 15-jährigen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, die nach Doping-Vorwürfen eine fehlerhafte Kür zeigte und Vierte wurde.
"Ich wollte eigentlich nicht weinen."
Dreifach-Olympiasieger Shaun White wurde im letzten Bewerb seiner langen Karriere in der Snowboard-Halfpipe Vierter.
"Die Spiele waren ein Traum für Chinas Präsident Xi Jinping, aber ein Alptraum für die Menschenrechte."
Minky Worden von Human Rights Watch.
"Ich mag diese Fragen nach dem Schluss eigentlich nicht. Warum muss man denn überhaupt sagen, dass dies nun der letzte Sprung ist? Man kann ja einfach nicht mehr springen, und irgendwann wird die Lizenz gestrichen. Im Herzen bleibt man immer Skispringer."
Der 40-jährige Schweizer Simon Ammann redet nicht gerne über das Datum des Karriereendes.
"Man verliert in der Regel öfter, als dass man gewinnt - außer vielleicht die Bayern."
Der Deutsche Linus Straßer nach Platz sieben im Slalom.
"Ich kann die Welt nicht sehen. Aber ich möchte, dass die Welt mich sieht."
Die sehbehinderte chinesische Para-Biathletin und -Langläuferin Yue Wang über ihren Antrieb im Behindertensport.