news

Darum ist diese World Series Kult

5 Gründe, warum Cleveland Indians gegen Chicago Cubs ein kultiges MLB-Endspiel ist:

Darum ist diese World Series Kult

In der Nacht auf Mittwoch startet die 112. Ausgabe der World Series.

Im Endspiel der Major League Baseball stehen sich die Cleveland Indians und die Chicago Cubs gegenüber, also jene Teams, die am längsten auf einen neuerlichen Titelgewinn warten.

Während die Indians zum ersten Mal seit 1997 im Finale sind und seit 68 Jahren auf eine Championship warten, haben die Cubs-Fans bisweilen noch länger ausharren müssen.

Es ist dies ihre erste Teilnahme seit 1945 - auf den Titel warten sie seit 108 Jahren.

Niemand im US-Sport generell wartet länger auf einen neuerlichen Titel als die Chicago Cubs. 

Zwei weitere Fakten stehen vor dem ersten Pitch in der World Series 2016 fest.

Zum einen: Eine der unglaublich langen Leidensserien wird weiterhin andauern.

Zum anderen: Diese World Series ist Kult. 

LAOLA1 kennt fünf Gründe, warum dem so ist:

1. Weil der legendäre "Curse of the Billy Goat" endgültig beendet werden kann

First things first. Was ist denn dieser Ziegenbock-Fluch überhaupt? Nun: William "Billy" Sianis nahm damals zum vierten Spiel der World Series 1945 gegen Detroit (Stand: 2:1 Cubs im Best-of-7) einen Ziegenbock mit ins Stadion mit. Cubs-Eigentümer Philpp K. Wrigley verbot das Tier im Zuschauerraum: "Weil die Ziege stinkt." Daraufhin schrie der Wirt - dem der Bock von einem Truck vor die Bar gefallen war, er sie aufnahm und in Anlehnung den Lokalnamen in "Billy Goat Tavern" änderte - verärgert: "Die Cubs werden nie wieder gewinnen". Das wurde in weiterer Folge so interpretiert, als dass die Cubs zum einen nicht mehr in die World Series zurückkehren sowie sie diese auch nicht mehr gewinnen würden. Teil 1 des Fluchs hat sich am Samstag erledigt, erledigt sich nun der zweite Teil?

2. Weil "Die Indianer von Cleveland" real werden können

Der breiten Masse sind die Cleveland Indians auch deswegen ein Begriff, weil es einen Hollywood-Streifen über sie gibt - wenngleich der Inhalt reine Fiktion ist. Doch an "Die Indianer von Cleveland" (Original-Titel: Major League) mit Charlie Sheen in der Hauptrolle sind nur die wenigsten Sportfilm-Liebhaber vorbeigekommen. Es ist eigentlich fast unmöglich, daran vorbeizukommen, aber wer es doch geschafft hat, hier kurz der Inhalt: Böse neue Eigentümerin will nach Miami umziehen, vermeintliches Loser-Team holt den (Division-)Titel. Auch die Indians sind seit Jahrzehnten ein Loser-Team mit einigen positiven Ausreißern wie etwa einer Playoff-Teilnahme 2013 oder den World-Series-Teilnahmen anno 1995 und 1997. Charlie Sheen, der im Film Ricky "Wild Thing" Vaughn gespielt hat, hatte sich übrigens für den First Pitch angeboten. Dazu kommt es leider nicht.

3. Weil Barack Obama über seinen Schatten springt

Der Noch-US-Präsident zog mit 24 Jahren nach Chicago und startete dort auch seine politische Karriere. Der leidenschaftliche Basketball-Spieler hat auch eine Leidenschaft für Baseball. Nur hilft er zum falschen Team, wenn es nach den Fans der Cubs geht. Denn Obama ist Anhänger der Erzrivalen, der Chicago White Sox. Die befinden sich eine halbe Autostunde entfernt im Süden der Stadt, während die "Northsiders" im nördlichen Wrigleyville beheimatet sind. Im zweitältesten MLB-Ballpark, dem Wrigley Field. Dort wo umliegende Häuser Tribünen haben ("Wrigley Rooftops"). Nur Bostons Fenway Park ist um zwei Jahre älter. Dort spielen die Red Sox seit 1912. Aber ba(ra)ck zu Obama. Die First Lady ist wie Präsidentschafts-Kandidatin Hillary (siehe unten) Cubs-Fan, ebenso der Schauspieler Bill Murray, der beim Einzug sogar weinte (siehe ebenfalls unten). Und ja, sogar Barack Obama hat den Cubs gratuliert (siehe auch ganz unten). Murray und Obama trafen einander sogar vergangene Woche - und Murray nützte die Chance.

4. Weil Cleveland zur US-Sporthauptstadt werden kann

Jahrzehntelang war in Cleveland titelmäßig nichts los. Also wirklich nichts los. Absolut rein gar nichts. Obwohl die Stadt in Ohio drei Major-League-Teams beheimatet, reichte es zwischen 1964 und 2016 zu keinem einzigen Titel. Da lachen nicht nur die New England Patriots. Die Cleveland Indians warten eben bereits seit 1948 auf eine Championship, die Cleveland Browns (NFL) haben zwar noch nie die Super Bowl gewonnen - und sind aktuell als einziges siegloses Team in dieser Saison am weitesten davon enfternt - dafür davor das NFL-Endspiel von 1964. Gut, dass LeBron James zurückgekehrt ist. Der bescherte der Stadt in diesem Jahr mit den Cavaliers den NBA-Titel und damit die erste Championship seit über 50 Jahren. Und nun besteht die Möglichkeit, dass Cleveland sogar zur US-Sporthauptstadt wird. Ein zweiter Major-Titel würde das schier Unmögliche möglich machen. Cleveland rocks!? 

5. Weil die Cubs ein Jahr zu spät dran sein könnten

Denn "Zurück in die Zukunft II" spielt ja im Film in 2015 und nicht in 2016. Ja, das ist der Kultfilm mit der Kultprognose. Der futuristische Streifen zeigt Michael J. Fox aka Marty McFly aka den Zeitreisenden in der Hauptrolle, den es von 1985 nach 2015 verschlägt und sich dort nicht nur eine Hoverboard-Verfolgungsjagd liefert sondern auch per Videobotschaft über den Baseball-Champion 2015 informiert wird: Ja, kaum zu glauben, aber wahr, es sind die Chicago Cubs. "Moment mal, die Cubs gewinnen die amerikanische Baseball-Meisterschaft? Gegen Miami?", zeigt sich Marty über den Sweep zurecht erstaunt. Der Running Gag über die "Lovable Loser" war schon in den Achtzigern einer und fast hätte Drehbuchautor Bob Gale sensationell Recht behalten. Fast. Doch die unglaublichen New York Mets haben die Cubs vor einem Jahr im Halbfinale aufgehalten. Nun, ein Jahr später gehen die "Cubbies", die in der Regular Season 103 Siege feierten, als Favorit ins Endspiel. Aber egal, wie sie ausgeht, diese World Series ist schon jetzt Kult.

Kommentare