Mike Tyson wird im Alter von 54 Jahren wieder in den Ring steigen! Wie "Iron Mike" bestätigt, wird er am 12. September einen acht Runden langen Exhibition-Kampf bestreiten.
Gegner wird allerdings nicht wie lange spekuliert Evander Holyfield sein, sondern Roy Jones Jr. (51), ebenfalls mehrfacher Weltmeister in der Vergangenheit und in 75 Profi-Kämpfen nur neunmal geschlagen. Der Kampf soll in Kalifornien steigen und auf der neuen Social-Media-Plattform "Triller" zu sehen sein, die auch eine Doku-Serie im Vorfeld produzieren wird.
"Ganz einfach, weil ich es kann", tönt Tyson, als er vom Promi-Sender TMZ im Auto zugeschaltet zum Grund für seinen Showkampf befragt wird. "Nur, weil man 54 ist, heißt das nicht, dass man eine neue Karriere starten muss und das Leben komplett vorbei ist."
Tyson spricht schon seit Monaten von einem Comeback und untermauerte seine Ambitionen mit vielen Videos auf Instagram und Co., die ihn mit steigendem Fitness-Level beim Training zeigen.
"Eine schmierige, Geld abgreifende Zirkusvorstellung"
Am 12. September steigen die beiden Veteranen wohl in Kalifornien für acht Runden in den Ring und wollen der Welt beweisen, dass sie es noch immer drauf haben. Bei der Vertragsunterzeichnung per Videokonferenz rauchte Tyson angeblich einen Joint.
Den Machern des merkwürdigen Spektakels geht es wohl eher darum, im Bezahlfernsehen Kasse zu machen. Nicht nur der Kampf soll im TV Millionen einspielen, geplant ist auch eine zehnteilige Doku-Serie rund um die beiden betagten Ex-Champions. "Ihr Comeback ist eine schmierige, Geld abgreifende Zirkusvorstellung", ätzte der Box-Experte Nick Parkinson vom US-Sportsender ESPN.
Bei aller Kritik von Box-Puristen könnte die Rechnung der Organisatoren aufgehen. Mike Tyson und Roy Jones Jr. sind Ringlegenden, auf ein Duell der beiden hatten Fans einst lange gehofft. Und als Tyson in den vergangenen Monaten immer wieder Hinweise auf ein mögliches Comeback platzierte, reagierte die Netzgemeinde reichlich aufgeregt.
Mit seiner brutalen Schlagkraft war "Iron Mike" aus ärmlichen Verhältnissen zum jüngsten Weltmeister der Box-Geschichte aufgestiegen, als er sich als 20-Jähriger den Titel holte. In meist kurzen Kämpfen knockte der schillernde New Yorker mit der markanten Zahnlücke viele seiner Gegner aus, ehe er 1990 sensationell gegen James "Buster" Douglas verlor. Eine dreijährige Haftstrafe und der Eklat gegen Evander Holyfield, dem Tyson ein Stück des Ohres abbiss, brachten ihm endgültig den Ruf des Skandalboxers ein.
"Jeder hat einen Plan, bis er eins auf die Fresse bekommt", hat Tyson einmal gesagt. Ein Satz, der auch sinnbildlich für sein Leben steht. Immer wieder geriet Tyson mit Prügeleien und Entgleisungen in die Schlagzeilen, hatte sogar zeitweise Berufsverbot. "Im Ring war ich ein Vernichter, nur dafür war ich geboren. Jetzt ist die Zeit vorbei. Es ist leer. Ich bin nichts", hatte er noch vor wenigen Monaten in einem Podcast unter Tränen gesagt.