Boxerin Imane Khelif sorgte bei den Olympischen Spielen in Paris für ordentlich Schlagzeilen. Allerdings war ihr Olympiasieg im Weltergewicht zweitrangig.
Vielmehr war die Debatte um ihr Geschlecht das Hauptthema. Während die Algerierin im Vorjahr wegen eines erhöhten Wertes an Testosteron bei der Weltmeisterschaft disqualifiziert wurde, gab der IOC für die Teilnahme bei Olympia grünes Licht. Dieser Umstand entfachte die Diskussion über ihr Geschlecht.
So gab beispielsweise die Italienerin Angel Carini bereits nach 46 Sekunden auf, da sie nach wenigen Schläge zu große Schmerzen in der Nase verspürte. In der Folge kämpfte sich Khelif von Sieg zu Sieg und gewann am Ende die Goldmedaille. Nun kommt ein neues Detail über ihr Geschlecht ans Licht, das für erneuten Wirbel sorgt.
Khelif hat weder Eierstöcke noch Gebärmutter
Laut einem Gutachten, welches das Magazin "Le correspondant" veröffentlichte, weist die 25-Jährige keine Eierstöcke oder Gebärmutter auf. Hingegen besitzt sie innen liegende Hoden und eine penisähnliche Klitoris. Diese Merkmale deuten auf einen "5a-Reduktase-2-Mangel" hin, der nur bei biologischen Männern vorkommt.
Die Berichte stammen aus Untersuchungen zweier Krankenhäuser in Paris und Algier und sind dem IOC seit Mai 2023 bekannt. Dr. Tobis Jäger, ein Urologe aus Essen, erklärte gegenüber der "Bild", was es damit auf sich hat.
Dabei handle es sich um einen Fall von Intersexualität, bei der sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale vorhanden sind. Diese sind aber nicht vollständig ausgebildet.
Intersexuelle Menschen können demnach genetisch nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden. Wer innen liegende Hoden vorweist, der muss laut Dr. Jäger genetisch ein Mann sein.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob Khelifs Goldmedaille in Gefahr ist. Eine nachträgliche Untersuchung und die Aberkennung des Olympiasieges scheint im Moment unwahrscheinlich.