Was für ein würdiger Abschluss von Österreichs Hockey-Frauen bei der Indoor-EM in Berlin!
Das ÖHV-Team ringt Spanien im Spiel um Bronze am Ende mit 3:1 nieder und erobert die erste EM-Medaille seit 1998. Ein Empty-Net-Treffer entscheidet schließlich die Partie, zudem spielt Torfrau Van Rahden großartig auf.
In der Anfangsphase zeichnet sich zunächst ein offener Schlagabtausch ab, beide Mannschaften schenken sich nichts und kommen ihrerseits zu Möglichkeiten auf die Führung.
Im zweiten Viertel erhöhen die Spanierinnen dann jedoch die Schlagzahl, kommen aber an der groß aufspielenden Stella van Rahden, die sich mit einigen Paraden auszeichnen kann, nicht vorbei. So geht es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.
In die zweite Halbzeit starten die ÖHV-Frauen, trotz eines zwischenzeitlichen Ausfalls von Schlüsselspielerin Laura Kern, zunächst mit einer guten Phase, für die sich Rot-Weiß-Rot belohnen kann.
Felber leitet eine Aktion aus der eigenen Hälfte mit einem sauberen Pass auf Bauer ein, die von links ins Zentrum auf Buchta verlängert. Die fackelt nicht lange und schiebt unter Bedrängnis aus kurzer Distanz zur vielumjubelten Führung für Österreich ein (25.).
Doch nur wenige Sekunden später schlagen die Südeuropäerinnen durch Petchame zurück und gleiche postwendend aus (26.).
Felber schlägt mit Traumsolo zurück
Danach gestaltet sich die Partie völlig offen, ehe Felber zu ihrer großen Sternstunde ansetzt: Die 23-Jährige tankt sich durch die gesamte Abwehr im Alleingang und schließt ein Traumsolo zur erneuten Führung für die ÖHV-Frauen ab (33.).
Den Schlusspunkt und damit die finale Erlösung setzt schließlich Herzog, die kurz vor Schluss leichtes Spiel hat und Österreichs dank eines Empty-Net-Treffers mit 3:1 in Führung bringt (39.).
Damit holt Österreich bei der EM souverän die Bronzemedaille und darf sich über einen würdigen Turnierabschluss freuen.
"Eine sensationelle Leistung. Wir sind überglücklich. Das Spiel war eine krasse Herausforderung. Die erste Halbzeit lief gegen uns, die zweite dafür für uns. Am Ende haben wir gewonnen. Alles perfekt", sagt Cheftrainer Sven Lindemann. Kapitänin Miriam Gerö zeigt sich "sehr, sehr stolz", der Erfolg sei eine Teamleistung. "Defensiv, offensiv, wir haben gearbeitet. Und ich denke, wir haben uns auch mega weiterentwickelt in diesem langen Turnier."
Die Österreicherinnen lösen auch das Ticket für die WM 2025, dafür war zumindest EM-Rang sechs erforderlich gewesen. Österreichs Hockey-Männer haben kürzlich in Leuven in Belgien als Titelverteidiger eine EM-Medaille verpasst, sind Vierte geworden.
Das anschließende Finalspiel gewinnt Favorit Deutschland denkbar knapp mit 3:2 gegen Polen und krönt sich bei der Heim-EM zum Champion.