Ohne sportliches Erfolgserlebnis ist die Leichtathletik-EM in München für den im Vorfeld als potenziellen Finalkandidaten eingestuften Markus Fuchs verlaufen.
Da er ob seiner ÖLV-Rekordzeit von 10,15 Sek. gesetzt war, musste er keinen Vorlauf über 100 m rennen, im Halbfinale am Dienstagabend bleibt dann in mageren 10,42 Sek. nur der 23. Rang.
Voll Adrenalin ob der Kulisse im Olympiastadion sagt er: "Ich habe die Energie aufgesaugt, ich war einfach ein bisschen überrascht."
Fuchs mit Krämpfen auf den letzten Metern
Es sei schade, denn er habe sich beim Warm up richtig geil gefühlt. Er wisse, dass er das besser könne. "Es ist einfach zu schnell gegangen, dass ich jetzt wirklich was sagen kann. Ich habe es nicht einmal mitbekommen. Bis 50 oder 60 m war es gut, dann bin ich ein bisschen fest geworden und habe leichte Krämpfe bekommen. Es war einfach zu viel Energie", meint der 26-Jährige.
Für ihn sei es eine neue Erfahrung gewesen, er sei sicher einer der wenigen im Semifinale, die diese Atmosphäre nicht kennen. "Aber jetzt habe ich es schon bis ins Semifinale geschafft, irgendwann werde ich es auch noch weiter schaffen. Es ist ein Lernprozess und ich bin noch immer am Aufarbeiten einer unglaublichen Saison."
Auch wenn er nur 23. sei, zähle er zu den 23 schnellsten Leuten Europas. "Kein Champion ist von heute auf morgen geboren. Mein großes Ziel bleibt, im Finale zu stehen. Ich werde das schaffen."
Walli kann Vorlauf-Zeit nicht bestätigen
Für Susanne Walli ist im Halbfinale über 400 m Endstation. Die Oberösterreicherin, die am Vorabend im Vorlauf mit 51,73 Sek. zweitbeste Karrierezeit gelaufen war, kommt im dritten Halbfinal-Rennen als Siebente in 52,58 ins Ziel, gesamt wird sie damit 20.
Bei der WM im Juli in Eugene (USA) war sie auf Rang 23 gelandet. Die Zeit zwischen Vorlauf am Montagabend und Vorschlussrunde war Walli zu kurz, um topfit am Start zu stehen. Zwölf Athletinnen war die erste Runde ja erspart geblieben.
"Ich habe mich okay gefühlt, nicht supergut, aber ich war auch nicht komplett müde. Insgesamt kann man zufrieden sein, mehr ging nicht, ich nehme das so hin", erklärt die 26-Jährige, die noch dazu die ungünstige Bahn eins zugelost bekommen hatte.
Auf sie wartet nun am Donnerstag der Vorlauf über 200 m sowie am Freitag jener mit der 4x100-m-Staffel. "Ich bin bald hundert Vierhunderter gerannt und habe immer ein mulmiges Gefühl dabei, weil es wirklich zäh ist. Beim Zweihunderter ist das völlig anders, für mich ist das eine kurze Strecke, einfach zu genießen, darauf freue ich mich", meint Walli.