Olympiasieger Lee Evans ist am Mittwoch in einem Krankenhaus in Lagos im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.
Bei den Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt zertrümmerte er den 400-Meter-Weltrekord, seine 43,86 Sekunden hielten zwanzig Jahre. Die Zeit von Evans war gleichzeitig der erste offiziell anerkannte Weltrekord mit elektronischer Zeitmessung.
Gebrochen wurde er vom heute 56-jährigen Harry Reynolds, der am 17. August 1988 beim "Weltklasse Zürich" eine Zeit von 43,29 Sekunden aufstellte. Mittlerweile steht die Rekordmarke bei 43,03 Sekunden, aufgestellt vom Südafrikaner Wayde van Niekerk bei den olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.
Evans gewann auch mit der 4x 400-m-Staffel die Goldmedaille, bei der Siegerehrung machte das Quartett mit Black-Power-Gesten auf die Diskriminierung der Schwarzen in Amerika aufmerksam.
Evans engagierte sich als prominenter Aktivist im Olympia-Projekt für Menschenrechte und war in seiner Karriere als Trainer in zwanzig Ländern aktiv.