Die Äthiopierin Tigist Assefa hat in Berlin den Marathon-Weltrekord deutlich verbessert.
Die 29-jährige Vorjahressiegerin gewann am Sonntag in 2:11:53 Stunden und blieb damit klar unter der bisherigen Bestmarke der Kenianerin Brigid Kosgei, die 2019 in Chicago 2:14:04 gelaufen war.
Assefa setzte sich in dem unglaublichen Lauf vor der Kenianern Sheila Chepkirui (2:17:49) und Magdalena Shauri aus Tansania durch (2:18:41).
"Ich wollte den Weltrekord, aber ich habe nicht gedacht, dass ich es dieses Mal schaffe", sagte die 26-jährige Assefa, die auf der zweiten Hälfte das Tempo deutlich erhöht hatte und phasenweise gleich schnell wie die Männer-Elite war. "Das ist das Resultat harter Arbeit."
Bezüglich der Olympia-Nominierung für Paris meinte sie. "Ich habe nun eine Marke gesetzt. Diese Entscheidung liegt nicht bei mir, sondern bei den Offiziellen und ob das Nationale Komitee mich auswählt."
Auch Kipchoge sorgt für Rekord
Der Kenianer Eliud Kipchoge gewann als erster Läufer zum fünften Mal in Berlin, verpasste in 2:02:42 den Weltrekord aber.
Der 38-jährige Kipchoge, kommenden Mittwoch in Wien auf der Prater Hauptallee zu diversen Terminen zu Gast, siegte vor seinem Landsmann Vincent Kipkemoi (2:03:13) und dem Äthiopier Tadese Takele (2:03:24). 2022 hatte Kipchoge in 2:01:09 den gültigen Weltrekord aufgestellt. Zunächst lag der zweimalige Olympiasieger erneut auf Rekordkurs, konnte aber das hohe Tempo bei perfekten Laufbedingungen nicht halten.
Zumindest rettete er den Erfolg vor den näher rückenden Verfolgern ins Ziel und muss sich die Zahl für die meisten Siege in der deutschen Hauptstadt nicht mehr mit dem Äthiopier Haile Gebrselassie teilen.
Klima-Störaktion vor dem Start vereitelt
Ein Störversuch der Klimaschutzgruppe Letzte Generation kurz vor dem Start wurde laut Berliner Polizei vereitelt. Insgesamt acht Menschen gelangten von zwei Seiten auf die Strecke auf der Straße des 17. Juni und verschütteten orange Farbe, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag sagte. Sie hätten Banner der Gruppe Letzte Generation dabeigehabt.
Einsatzkräfte schritten demnach ein, bevor sich die Aktivisten ankleben konnten. Die Polizei stelle nun die Personalien fest, die Aktivisten seien zunächst in ihrer Freiheit beschränkt, sagte die Sprecherin weiter. Es werde geprüft, inwieweit sie im Anschluss in Gewahrsam genommen werden können.
"Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!", schrieb die Letzte Generation auf der Plattform X, früher Twitter, zu der Aktion. "Übrigens: Uns tut es genauso leid, den Alltag eines Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer Läuferin."