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"Eine Sternstunde für Österreichs Leichtathletik"

Bronze-Gewinnerin Dadic über Gedanken auf der Zielgeraden und Gänsehaut bei Ehrenrunde:

"Es ist unbeschreiblich, mir fehlen die Worte."

Siebenkämpferin Ivona Dadic ist nach ihrer Bronzemedaille bei der Leichtathletik-EM in Amsterdam am Ziel ihrer Träume.

"Ich hatte vor der EM nicht für möglich gehalten, dass ich eine Medaille holen kann. Andererseits hab ich gewusst, was in einem Siebenkampf möglich ist und welches Potenzial ich noch nach oben habe", sagt die 22-jährige Oberösterreicherin.

"Eine Sternstunde für Österreichs Leichtathletik", jubelt ÖLV-Präsident Ralph Valon.

Gänsehaut bei der Ehrenrunde

Dadic hatte mit 6.408 Punkten den österreichischen Rekord pulverisiert und sich damit auch für die Olympischen Spiele in Rio im August qualifiziert.

"Ich habe mir auf der Zielgeraden, wo es mir wirklich schwer gefallen ist zu laufen, gedacht, Ivi, jetzt beiß die Zähne zusammen. Einmal kannst du zeigen, was du drauf hast", erzählt die Siebenkämpferin. "Und ich habe mit diesem Lauf auch gezeigt, dass ich auf dem besten Weg bin, dass ich schon wieder zurück bin nach diesen langen Verletzungen. Und ich habe gezeigt, dass ich das beste Team um mich habe, das sich um mich kümmert", so Dadic.

Bei der Ehrenrunde im Stadion hatte sie "Gänsehaut". "Die Trainings, das was man sich hier zwei Tage hart erarbeitet hat - da kommt alles zurück bei dieser Ehrenrunde. Wenn die ganzen Leute im Stadion jubeln und aufstehen für uns", berichtet die Bronzemedaillen-Gewinnerin.

Ein "Produkt" des ÖLV

Groß ist auch der Jubel in der heimischen Leichtathletik-Szene.

"Eine Sternstunde für Österreichs Leichtathletik", freut sich ÖLV-Präsident Ralph Valon. "Nach Beate Schrott hat sich der ÖLV die zweite EM-Medaille in den vergangenen Jahren erarbeitet. Diese Medaille ist ein Beweis dafür, was mit hartem Trainingsfleiß der Athletin und gezielter Verbandsarbeit möglich ist. Rund um Ivi und ihr 'Mastermind' Gregor Högler arbeiten weitere Experten wie Ex-Hochsprung-Weltmeisterin Inga Babakova an ihren Erfolgen mit. Wir werden mit voller Kraft weiter in diese Richtung arbeiten."

ÖLV-Vizepräsident und -Nationaltrainer Gregor Högler pflichtet bei: "Ivi hat in allen Disziplinen auf hohem Niveau ihre Leistung gebracht. Genau das ist das Wesen des Mehrkampfes, das man auf hohem Niveau abliefert. Ich bin beeindruckt, dass sie es so gebracht hat. Aber natürlich haben wir im Training schon gesehen, dass es gut läuft. Ich würde sagen, das ist eine Zusammenarbeit, ein 'Produkt' des ÖLV, das macht Spaß."

"Feiern, am Boden bleiben und trainieren"

Ausruhen kann und will sich Dadic auf ihrem Erfolg aber nicht. Die 22-Jährige hat mit Olympia in Rio bereits das nächste Ziel vor Augen. 

"Wer den Gregor kennt (Trainer Högler/Anm.), weiß, dass er einen Plan hat. Und der Gregor wird sicher jetzt noch einmal schauen, was geht. Jetzt wird gefeiert, aber ab morgen wieder am Boden bleiben und trainieren. Weil was anderes bleibt mir nicht über, es sind noch viele Leute vor mir. Und ich muss schauen, dass ich besser werde", sagt Dadic.

"Aber gefeiert wird auf jeden Fall und ich glaube, es werden alle mit mir mitfeiern."



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