Die Macher des Vienna City Marathons blicken nach der Abwicklung der turbulent-tragischen Neuauflage mit 18.000 Teilnehmern positiv in Richtung des bereits in sieben Monaten angesetzten nächsten Events.
"Wir sind zurück auf der Bühne, jetzt können wir mit dem großen Lernprozess, den wir durchgemacht haben, in die Zukunft blicken", betonte VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad am Montag.
Der langjährige Veranstaltungschef zeigte sich stolz, dass man den Marathon unter schwierigen Corona-Bedingungen und einigen Unkenrufen zum Trotz durchgezogen habe. "Wir wollten ein Signal nach außen setzen, das ist uns gelungen."
Die Abwicklung inklusive vorheriger Covid-Test-Nachweise aller Teilnehmer sei aber eine enorme Herausforderung gewesen. "Schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden. Aber wir haben bewiesen, dass wir es können", so Konrad, der die Signalwirkung seiner Veranstaltung als ersten großen Marathon in Europa seit Pandemiebeginn hervorhob.
"Hätten uns andere Schlagzeilen verdient"
Andere Großevents, aber auch kleine und mittlere würden dankbar für das vorgemachte Vorbild sein, dass man trotz widriger Umstände Veranstaltungen abhalten könne. Auch die Läuferinnen und Läufer hätten das vielfach gewürdigt. "Wir haben ihnen eine Plattform geboten, dass das gelungen ist, das macht stolz."
Keine Freude hatte Konrad freilich mit der Disqualifikation des ursprünglichen Siegers wegen regelwidrigem Schuhwerk, und besonders bedauerlich sei natürlich der Tod eines Hobby-Halbmarathonläufers. "Am Ende des Tages hätten wir uns andere Schlagzeilen verdient. Aber es ändert nichts an der Generalaussage, dass es der wichtigste Marathon seit 1984 war, dabei bleibe ich."
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Dank der gewonnenen Erfahrungen sei man für die nächste Auflage am 24. April 2022 gerüstet. "Ich habe keine Panik", betonte Konrad. Er muss aber auf eine Steigerung der Teilnehmerzahlen hoffen, die vom Vor-Pandemie-Niveau von über 40.000 Anmeldungen auf 26.000 gesunken sind.
"Geschäft war es heuer keines"
Denn die finanzielle Lage sei nicht einfach. "Geschäft war es heuer keines. Es war eine Herausforderung, wir hatten weniger Budget zur Verfügung. Mehr Teilnehmer - das muss passieren", meinte Konrad. Der frühere Leichtathlet ist aber froh, dass seine Sponsoren an Bord geblieben sind und teilweise ihre Verträge schon verlängert haben.
Wichtig war Konrad und seinem Team auch der Hinweis, dass man die Samstagsbewerbe mit dem Inklusion Run, Kinderläufen und dem 10-km-Rennen beibehalten habe, und das auch weiter tun wolle. "Wir hätten es uns einfacher machen können, und sagen, lassen wir das am Samstag bleiben. Aber nein, wir wollen unseren Teilnehmern etwas bieten und ihnen zeigen, es hat sich nichts geändert."
Organisationsleiter Gerhard Wehr wies darauf hin, dass zusätzlich zu den üblichen Arbeiten diesmal auch das umfangreiche Corona-Konzept umgesetzt werden musste. "Unter dem Strich war es der Versuch, eine kontrollierte Offensive hin zur Normalität zu starten. Es war ein erfolgreiches Hochfahren der Systeme, die zweieinhalb Jahre geschlummert haben." Nicht nur alle Teilnehmer, auch über 3.000 akkreditierte OK- und externe Mitarbeiter hätten Corona-Tests vorzuweisen gehabt.