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Leichtathletik-WM: Russland bleibt gesperrt

Der IAAF hat die Sperre gegen Russland kurz vor der WM in Doha verlängert.

Leichtathletik-WM: Russland bleibt gesperrt Foto: © getty

Wie der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) vom Montag mitteilt, bleibt Russlands Verband (RUSAF) weiterhin gesperrt.

Dies gab die IAAF vier Tage vor Beginn der Weltmeisterschaften in Doha (27. September bis 6. Oktober) bekannt. Die RUSAF ist seit 2015 wegen staatlich gelenkten Dopings suspendiert.

Bei der WM in Katar dürfen nur 29 russische Athleten unter neutraler Flagge antreten. Diese Regelung gilt seit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro auch für andere internationale Wettkämpfe wie WM und EM.

Auch Olympische Spiele 2020 in Gefahr

Nur wenige Stunden vor der IAAF-Entscheidung hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bei ihrer Exekutivsitzung in Tokio Russland unter Druck gesetzt. Die WADA forderte, dass innerhalb von drei Wochen die russischen Verantwortlichen auf die jüngsten Vorwürfe zu Manipulationen im Moskauer Dopinglabor antworten müssten.

Damit droht dem größten Land der Welt auch ein Ausschluss von den in zehn Monaten beginnenden Olympischen Sommerspielen in Tokio (24. Juli bis 9. August). Grund dafür sind "Unstimmigkeiten" bei den historischen Datensätzen zu Dopingtests, die Russland der WADA im Jänner dieses zur Verfügung hatte stellen müssen.

"Wir sind uns der Vorwürfe der Manipulation der Daten bewusst und dass eine Untersuchung deswegen läuft", betont Rune Andersen, der Leiter der zuständigen IAAF-Task-Force, nach der Entscheidung des IAAF-Councils am Montag bei seiner Sitzung in der WM-Stadt Doha. "Es kann ganz klar gesagt werden, dass Russland die Bedingungen für eine Wiederzulassung nicht erfüllt hat", stellt der Norweger klar.

Sperre kommt "nicht überraschend"

IAAF-Präsident Sebastian Coe hatte die Verlängerung der Sperre erwartet. "Das hat mich nicht überrascht. Wir hatten eine lange Diskussion im Council heute darüber", verrät der 62-jährige Engländer, der 1980 und 1984 Olympiasieger über 1.500 m geworden war.

Die Entscheidung sei schließlich einstimmig gefallen. Sie stützte sich auch auf die Daten, die von der WADA an die IAAF weitergeleitet worden waren. "Wir haben die Fakten noch nicht, aber wir vertrauen den Informationen", bekräftigt Andersen.

Russlands Anti-Doping-Agentur (RUSADA) und dem russischen Sportministerium seien Kopien der Berichte der WADA und von unabhängigen Experten zur Verfügung gestellt worden, teilte die WADA-Exekutive nach ihrer Sitzung in Tokio mit.

In den Dokumenten seien "die fraglichen Widersprüche aufgeführt. Sie erhielten drei Wochen Zeit, um ihre Kommentare abzugeben, zusammen mit Antworten auf eine Liste mit spezifischen Fragen", heißt es in dem Statement.

Gute Fortschritte der WADA

Allerdings hat es laut WADA auch "gute Fortschritte" bei der Analyse der Moskauer Labordaten gegeben: "Bisher wurden bereits 47 Fälle identifiziert und Beweispakete an die zuständigen internationalen Sportverbände übermittelt."

Nach einer dreijährigen Sperre hatte die WADA den Bann gegen die RUSADA am 20. September 2018 aufgehoben - mit der Auflage, dass Russland die Doping-Daten und -Proben aus den Jahren 2012 bis 2015 an die WADA übergibt.

Dies war aber erst nach einigem Zögern geschehen. Wenn sich der nun von der WADA erhobene Fälschungsvorwurf erhärten sollte, droht der RUSADA eine erneute Suspendierung und Russland damit der Ausschluss von Olympia 2020 in Japan.

Der russische Sportminister Pawel Kolobkow betonte, ausländische wie russische Experten würden in dem Fall zusammenarbeiten. "Wie werden weiterhin alles machen, um jede Unterstützung von unserer Seite zu garantieren", verspricht Kolobkow. Der Kreml reagierte indes zurückhaltend. "Die WADA hat eine Reihe von Fragen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Jetzt müssen wir einfach warten."

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