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Magen-Darm-Virus im Hotel der WM-Teams

Auch ein österreichischer Athlet ist in London betroffen.

Magen-Darm-Virus im Hotel der WM-Teams Foto: © GEPA

Im 800 Zimmer bietenden Guoman Tower Hotel, in dem viele Leichtathletik-Nationalteams während der Weltmeisterschaften in London einquartiert sind, grassiert ein Magen-Darm-Virus.

Auch der österreichische Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger war von einer Darmverstimmung betroffen. Für Zehnkämpfer Dominik Distelberger werden nun spezielle Vorkehrungen getroffen.

Montag kurz vor Mitternacht teilte das WM-Organisationskomitee mit, dass es eine Reihe von Gastroenteritis-Fällen unter den Athleten gäbe.



Zusammen mit "Public Health England" werde nun daran gearbeitet, die Situation unter Kontrolle zu halten, an die Mannschafts-Ärzte und Mitarbeiter wurden Verhaltensrichtlinien verteilt.

Auch Weißhaidinger ist betroffen

Auf Anfrage der APA erklärte Hannes Gruber, der Sportkoordinator im Österreichischen Verband, dass auch Weißhaidinger davon betroffen gewesen sei. Man habe dies allerdings erst erkannt, als die Deutschen von Erkrankungen berichteten. Es wurde beispielsweise geraten, das in Buffetform angebotene Essen in den Zimmern einzunehmen.

"Lukas musste in der Nacht vor dem Finale öfters auf die Toilette und hatte am Finaltag eine Darmverstimmung. Er hatte vor dem Finale den Virus in sich", sagte Gruber, der berichtete, man habe die Symptome zuerst mit der Essensumstellung oder Nervösität vor dem Wettkampf in Verbindung gebracht. Der Neunte des WM-Finales am Samstagabend verbrachte dann den ganzen Sonntag im Hotel.

Gruber glaubt nicht, dass man im Hotel, das auch während des Marathons als Pressezentrum diente, grundsätzlich von einem Hygieneproblem sprechen kann. "Es hat nichts mit der Hygiene oder der Qualität der Nahrung zu tun. Es ist einfach eine enge Ballung der immer gleichen Personen auf engstem Raum." Desinfektionsspender wurden mittlerweile im ganzen Hotelkomplex an der Tower Bridge aufgestellt.

Distelberger noch im Einsatz

Als letzter Athlet des fünfköpfigen ÖLV-Teams ist am Freitag und Samstag Zehnkämpfer Dominik Distelberger im Einsatz, er trifft am Dienstagabend in London ein. "Ich werde ihn abholen, wir werden die Akkreditierung erledigen, ihn instruieren und dann gleich eine Besprechung machen, wie wir das beispielsweise mit dem Transort machen", erklärte Gruber.

Normalerweise werden die Athleten mit Bussen ins Stadion gefahren. "Handgeben würde ich derzeit keinem Athleten. Dominik darf nichts erwischen", sagte Gruber, der aber in einem anderen Hotel untergebracht ist.

Mittlerweile weiß man, dass auch Isaac Makwala aus Botswana am Virus erkrankt ist. Der Läufer war am Montagabend aus, wie es hieß, medizinischen Gründen zu den Vorläufen über 200 m nicht angetreten. Ob er die 400-m-Entscheidung am (heutigen) Dienstagabend bestreiten kann, war fraglich. Er wird als Anwärter auf eine Medaille gehandelt.

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