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Leichtathletik: Hudson greift nach EM-Medaille

Victoria Hudson greift bei der Leichtathletik-EM in Rom nach einer Medaille. In den Bewerb geht sie als Europas Jahresbeste.

Leichtathletik: Hudson greift nach EM-Medaille Foto: © GEPA

Niemand in Europa hat in dieser Saison den Speer weiter geworfen als Victoria Hudson bei ihrem österreichischen Rekord von 66,06 m am 28. Mai in Eisenstadt.

Ihre Qualifikation bei der Leichtathletik-EM im Olympiastadion von Rom steht am Montag um 10.25 Uhr an, um Medaillen geht es am Dienstagabend. "Ich weiß, dass der Tag kommt, wo alles rausgelassen werden kann", sagte die WM-Fünfte, die in der Vorbereitung einiges an Geduld brauchte.

Zuletzt durch Entzündung gestoppt

Wegen einer chronischen Entzündung der Nasenschleimhäute sowie Rückenschmerzen musste Hudson heuer mehrere Antreten bei Meetings absagen. Der Rekordwurf klappte dennoch beim Saisoneinstand. Auch im Vorfeld der EM plagte sie sich mit einer Erkältung herum. "Sie wird das in Rom mit dem Schädel machen. Der Körper ist in Form. Es wird die vorne sein, die erfahrener agiert", sagte Trainer Gregor Högler. "Vicky ist sehr gereift. Sie weiß, was ihr Territorium ist, was sie zu verteidigen und was sie zu tun hat."

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Der Plan für die Qualifikation ist, dort nicht schon zu viel zu investieren. Ähnlich wie bei Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger vorgegangen wurde, der als Vierter in das Finale einzog und dort EM-Silber errang. "Wir werden es so machen, dass sie nicht zu viel Energie loslässt. In der Quali kannst du nichts gewinnen, nur möglichst leicht weiterkommen." Die Direkt-Norm für das Finale liegt bei 60,50 m, die zwölf Besten steigen auf.

"Sehe bei der EM meine Chance"

Den Speerwurf der Frauen bezeichnet die freilich bereits für die Olympischen Spiele in Paris qualifizierte 28-jährige Hudson als "eher weltlastig", sie ist die Einzige in den Top sieben der Jahresbestenliste, die aus Europa kommt und in dem Ranking Zweite. "Ich sehe meine Chance bei der EM, da ist es realistischer, sich ganz vorne zu platzieren", sagte Hudson daher zur APA.

Als einige der wenigen hält sie den Speer mit dem Zangengriff, von der Technik her soll es insgesamt noch mehr in die Richtung gehen, die die Männer zeigen: Schnell und explosiv, kombiniert mit einem sehr hohem Kraftpotenzial. "Männer haben die bessere, stabilere Technik, wo du höheres Kraftpotenzial brauchst. Das versuchen wir uns zu erarbeiten. Dass Vicky in die Position der Männertechnik kommt, das ist das Ziel", sagte Högler.

Hudson ist von der Papierform her klar eine Medaillenanwärterin - wenn nicht die Topfavoritin. "Wir arbeiten mental jeden Tag daran, was wir uns zutrauen können, was wir abliefern können und was wir abliefern werden. Die EM ist sehr wichtig für uns", sagte der Trainer.

"Ein, zwei Prozent entscheiden über Sieg"

Die Erwartungen seien groß, der Druck erhöht. "Das gehört dazu, und das finde ich auch gut so. Am Schluss ist es immer der Tag X. Ein, zwei Prozent entscheiden über den Sieg." Oder vielleicht sogar, dass du gar nicht in das Finale kommst. "Wir müssen immer den ersten Schritt andenken, zuerst ins Finale, dann in das große Finale, dann gibt es die Medaillenvergabe", sagte Högler.

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