Verena Preiner hat nach dem ersten Tag des Siebenkampfes bei der Leichtathletik-Weltmeisterscahft in Doha alle Chancen auf eine Medaille in der Hand.
Die 24-Jährige hat 3.821 Punkte auf dem Konto und liegt damit auf Rang sechs. Auf Bronze fehlen vor den übrigen drei Entscheidungen am Donnerstag nur 34 Punkte.
Es führt die Britin Katarina Johnson-Thompson mit 4.138 vor der Belgierin Nafissatou Thiam mit 4.042. Preiner stellt über 200 m mit 23,96 Sekunden ihre persönliche Bestzeit ein und über die 100 m Hürden mit 13,25 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit auf.
Gutes Fazit nach dem ersten Tag
Bei ihrem österreichischen Rekord heuer in Ratingen (6.591 Punkte) hat Preiner in sechs Disziplinen Bestleistung aufgestellt. In Doha legt sie noch stärker los - verbessert gleich zu Beginn die Zeit über 100 m Hürden von 13,42 auf 13,25. Im Hochsprung lässt sie mit 1,77 m gegenüber dem Meeting in Deutschland drei Zentimeter liegen, im Kugelstoßen mit 14,21 m sind es 13, die sie verliert.
Über 200 m egalisiert sie in 23,96 Sekunden ihre persönliche Bestleistung. Zum ÖLV-Rekord fehlen damit nur 21 Zähler, die hatte sie in Ratingen vor dem Schlafengehen mehr auf dem Konto.
"Der erste Tag ist sehr gut verlaufen, speziell die Hürden, da freue ich mich riesig", sagt Preiner. Mit der Hochsprung-Leistung habe sie gerechnet, im Kugelstoßen habe sie ihre Trainingsleistungen nicht ganz umsetzen können. "Aber ich darf nicht unzufrieden sein. Über die 200 m habe ich noch einmal alles gegeben, da habe ich hinten raus meine Stärke ausspielen können."
Es könne am zweiten Tag noch alles passieren, sie werde wieder versuchen, an ihre Bestleistungen heranzukommen.
"Mit Ivi wäre es schon lässiger"
Trainer Wolfgang Adler ist voll des Lobes. "Wenn man zwei Bestleistungen am ersten Tag einer Weltmeisterschaft macht, muss man sehr zufrieden sein. Wir sind immer noch in Schlagdistanz, das ist unglaublich, das ist eigentlich sensationell." Der Kugelstoß sei nicht ganz aufgegangen, da habe man ein bisschen geschwächelt, das tue ein bisschen weh. Umso besser gefällt ihm der Hürdensprint: "Die Hürden waren außergewöhnlich."
In Richtung Ivona Dadic meint er: "Alles Gute für Ivi, das ist sehr schade. Da geht auch der Verena was ab. Mit der Ivi wäre es schon lässiger. "
Am Donnerstag stehen noch der Weitsprung (17:15 Uhr/MESZ), Speerwurf (19:10 Uhr) und der 800-m-Lauf auf dem Programm (23:05 Uhr). Das ist die Paradedisziplin von Preiner.
"Ich denke, dass der Weitsprung gut geht. Wir werden etwas riskieren. Der Speer sollte auch fliegen. Und über 800 m gehen wir dann all in. Dann schauen wir uns an, was rauskommt", sagt Adler.
Britische Premiere über 200 m
Die 200 m der Frauen sind eine Beute der Britin Dina Asher-Smith. Die 100-m-Silbermedaillengewinnerin gewinnt in 21,88 Sekunden vor der US-Amerikanerin Brittany Brown (22,22) und der Schweizerin Mujinga Kambundji (22,51) und kürt sich zur ersten Sprintsiegerin ihres Landes überhaupt.
Grant Holloway sichert den USA bereits die achte Goldmedaille bei der 17. WM in Katar. Mit 13,10 Sekunden über 110 m Hürden ist er nicht zu biegen, zumal auch der ihn fordernde Jamaikaner Omar McLeod bei der drittletzten Hürde strauchelt und nach der vorletzten zu Sturz kommt. Silber geht an den für das Neutrale Team antretenden Russen Sergey Shubenkov (13,15), Bronze an den Franzosen Pascal Martinot-Lagarde (13,18).
Zum vierten Mal in Folge gewinnt der 30-jährige Pole Pawel Fajdek den Hammerwurf bei Weltmeisterschaften. Mit 80,50 m siegt er vor dem Franzosen Quentin Bigot (78,19) und dem Ungarn Bence Halasz (78,18).