Wayde van Niekerk wird seiner Favoritenrolle gerecht und holt WM-Gold über 400 m.
Der Olympiasieger und Weltrekordhalter aus Südafrika setzt sich in London in einer Zeit von 43,98 Sekunden vor Steven Gardiner (BAH/44,41 Sek.) und Abdalelah Harouin (QAT/44,48 Sek.) durch.
Nun peilt van Niekerk Doppel-Gold an, nach den 400 m will er auch über 200 m (Donnerstag, 22:50 Uhr) gewinnen. Das hat seit Michael Johnson (USA) 1995 kein Sprinter mehr geschafft. Titelverteidiger Usain Bolt verzichtet in London auf einen Start über die halbe Stadionrunde.
Mitfavorit unter Quarantäne
Das 400-m-Finale ist ohne Isaac Makwala in Szene gegangen. Dem Läufer aus Botswana wurde angeblich der Zutritt ins Olympiastadion verwehrt.
Der Leichtathletik-Weltverband teilt am späten Dienstagabend in einer Stellungnahme mit, dass bei Makwala eine Infektionskrankheit diagnostiziert wurde. Die britischen Gesundheitsvorschriften würden verlangen, dass er 48 Stunden in seinem Zimmer unter Quarantäne gestellt werde. Diese Zeitspanne würde erst Mittwoch um 14.00 Uhr Ortszeit enden.
Das Team aus Botswana sei darüber informiert worden. Die IAAF bedauere diese Maßnahme, müsse aber an das Wohlergehen aller Athleten denken, heißt es. Makwala galt als Anwärter auf eine Medaille über 400 m und als großer Herausforderer des Südafrikaners Wayde van Niekerk.
Über 800 m der Männer geht Gold überraschend an Pierre-Ambroise Bosse (FRA/1:44,67 Min.) vor Adam Kszczot (POL) sowie Kipyegon Bett (KEN).
Stabhochsprung-Gold an Kendricks
Das Stabhochspringen der Männer wurde eine Beute des US-Amerikaners Sam Kendricks, der mit 5,95 m vor dem Polen Piotr Lisek (5,89) und dem Franzosen Renaud Lavillenie (5,89) siegte.
Über 3.000-m-Hindernis entthronte Olympiasieger Conseslus Kipruto seinen Landsmann Ezekiel Kemboi, der nur Elfter wurde. Der Kenianer holte sich den WM-Titel in 8:14,12 Minuten. Der Überraschungs-Weltmeister über 800 m heißt Pierre-Ambroise Bosse.
"Träume ich?", fragte der Franzose laut ins Stadionmikrofon, der in 1:44,67 Minuten vor dem Polen Adam Kszczot (1:44,95) und dem Kenianer Kipyegon Bett (1:45,21) triumphierte. Titelverteidiger David Rudisha aus Kenia war nicht am Start.
Speerwurf-Gold bei den Frauen ging an Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien, die sich mit 66,76 m vor den Chinesinnen Li Lingwei (66,25) und Lyu Huihui (65,26) durchsetzte.