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ÖLV mit Medaillenchancen zur Leichtathletik-EM nach Rom

22 Leichtathleten vertreten Österreich bei der EM. Posch erhielt noch einen Startplatz im Siebenkampf, Hudson und Weißhaidinger sind für Medaillen gut.

ÖLV mit Medaillenchancen zur Leichtathletik-EM nach Rom Foto: © GEPA

Mit 22 Aktiven entsendet der ÖLV das größte Team zu einer Leichtathletik-EM seit 70 Jahren.

1.559 Athletinnen und Athleten aus 48 Nationen haben genannt, 49 Medaillensätze werden in Rom vergeben, 500.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet.

"Die Entwicklung über die letzten Jahre ist ein Wahnsinn, es freut mich, dass wir so ein großes Team sind", sagte Speerwerferin Victoria Hudson auf einem Medientermin in der Südstadt. Sie und Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger sind Medaillenanwärter.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Weißhaidinger reist mit der Super-Serie vom Meeting in Eisenstadt und 69,04 m sowie den Rängen vier und fünf in der Diamond League nach Italien. "Luki hat sich gut präsentiert. Er ist in Schlagweite. Mykolas Alekna ist in einer eigenen Liga, dahinter gibt es sechs bis acht, die zuschlagen können", erklärte Trainer und ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler am Montag.

Die ebenfalls von Högler trainierte Hudson ist Europas Beste im Speerwurf, sie warf kürzlich mit 66,06 m neuen ÖLV-Rekord. Und hat freilich durchaus noch Potenzial.

"Das steckt auch heute noch in mir. Ich habe mich an dem Tag in Eisenstadt auch nicht so übermächtig gefühlt, als wäre ein Rekord fällig. Ich glaube, dass an jedem Tag alles möglich ist", sagte Hudson, die mit "viel Selbstvertrauen" und im "Kampfmodus" im Olympiastadion antreten wird.

Mayr noch nicht bei hundert Prozent

Die Vorbereitung von Siebenkämpferin Verena Mayr verlief nicht reibungsfrei, erst seit Samstag ist sie wieder fieberfrei. "Zu hundert Prozent fit werden ist das Wichtigste", sagte die Oberösterreicherin daher. "Für Olympia Bonuspunkte rauszuholen, wird schwierig in Rom", gab sie sich vorsichtig.

Wie am Montag vom Europaverband bekannt wurde, rückt auch Isabel Posch in das Siebenkampf-Feld vor, sie war vorerst dort nur Ersatzfrau, vom ÖLV aber für die Frauenstaffel vorgesehen.

Susanne Gogl-Walli wird sich auf ihre Spezialdisziplin 400 m konzentrieren. "Der Zeitplan ist relativ eng, es würde sich mit den 200 m nicht gescheit ausgehen. In Hinblick auf die Olympischen Spiele wäre das zu eng geworden." Auch sie war gesundheitlich angeschlagen.

Victoria Hudson über Olympia: "Hoffe, dass ich mich traue"

"Es wird spannend, ob es hinhaut und ob die Form rechtzeitig kommt. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich gut laufen werde." Denn im Frühling sei ein Schritt nach vorne gegangen und die Grundlage für gute Zeiten sei da. "Ich glaube, dass dieses Jahr die Bestzeit noch fallen wird. Die Idee ist, dass ich bei Olympia in der besten Form meines Lebens bin."

Sie erspart sich aufgrund ihres Rankings in der Road-to-Rome den Vorlauf, steigt direkt im Semifinale ein - so wie auch 100-m-Sprinter Markus Fuchs. "Ob das gut oder schlecht ist, werde ich erst am Samstag herausfinden. Ich bin aber irrsinnig motiviert, weil ich zu den acht Schnellsten in Europa gehöre. Ich hoffe, dass ich nicht zu verkrampft reingehe und das locker rüberbringe." Die körperliche Form für einen neuen österreichischen Rekord sei da. "Nun heißt es die Lockerheit finden und in alter Fuchs-Manier das Ding rocken."

Hürdensprinterin Karin Strametz hat bei der EM auch ihre Platzierung im Ranking für die Olympiateilnahme zu verteidigen. Sie will aber mehr. "Das Finale ist mein großes Ziel, wenn ich das durchlaufe und an meine Bestleistung ranlaufe, ist das machbar. Rom ist aber auch eine sehr gute Möglichkeit, das direkte Limit für Paris abzuhandeln." Das beläuft sich auf 12,77 Sek.

"Aufsteigender Stern am Sprinthimmel"

Ihren Disziplinkollegen Enzo Diessl bezeichnet Strametz als "aufsteigenden Stern am Sprinthimmel". Der Junioren-Europameister von 2023 wagte für heuer den Schritt zu den Erwachsenen-Hürden.

"Ich habe es relativ schnell auf ein gutes Niveau gebracht. Ich bin umso stolzer, dass ich das Direktlimit erbracht habe. Das Ziel in Rom ist eine Bestleistung." Diessl hofft wie Strametz und einige weitere noch auf die Olympiaqualifikation.

Weißhaidinger, Hudson, Gogl-Walli und Julia Mayer im Marathon sind fix für Olympia qualifiziert. Im virtuellen Ranking derzeit auf einem Startplatz liegen Raphael Pallitsch, Diessl, Strametz, Fuchs und Mayr.

"Ich gehe davon aus, dass sich noch viel tut, aber auch, dass meine Form noch zulegen kann", meinte 1.500-m-Läufer Pallitsch. In Rom sei das Finale das klare Ziel. "Es ist zwar unglaublich eng und wird davon abhängen, wie die Rennen sind. Ich habe Qualitäten, dass ich ein sehr hohes Tempo gehen kann. Ich sehe eine Chance, ins Finale zu kommen."

Mit der 4x100-m-Staffel der Frauen kommt Strametz zu einem zweiten Einsatz, weitere Starterinnen sind aus derzeitiger Sicht neben freilich 100-m-Sprint-Spezialistin Magdalena Lindner auch Posch und Viktoria Willhuber.

"Lauter junge Menschen, die Ziele haben und wirklich schwer arbeiten. Ich freue mich über das große Team, hinter jedem steht eine andere Geschichte", sagte Högler mit Blick auf das Aufgebot. "Das Mindset passt, ich freue mich auf ein großes Sportfest. Und hoffe, dass wir gesund durchkommen."

ÖLV-Aufgebot für die Leichtathletik-EM in Rom (Freitag bis Mittwoch)

Frauen (11): Susanne Gogl-Walli (400 m), Victoria Hudson (Speer), Magdalena Lindner (100 m, 4x100 m), Julia Mayer (Halbmarathon), Verena Mayr (Siebenkampf), Isabel Posch (Siebenkampf, 4x100 m), Lena Millonig (3.000 m Hindernis), Katharina Stadler, Viktoria Willhuber (beide 4x100 m), Lena Pressler (400 m Hürden), Karin Strametz (100 m Hürden, 4x100 m)

Männer (11): Mario Bauernfeind, Timo Hinterndorfer, Peter Herzog, Dominik Stadlmann, Andreas Vojta (alle Halbmarathon), Enzo Diessl (110 m Hürden), Markus Fuchs (100 m), Leo Köhldorfer (400 m Hürden), Raphael Pallitsch (1.500 m), Tobias Rattinger (3.000 m Hindernis), Lukas Weißhaidinger (Diskus)

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