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Pfeil sorgt für bestes ÖLV-Ergebnis im WM-Marathon

Valentin Pfeil sorgt in London für bestes ÖLV-Ergebnis in einem WM-Marathon. Gold an Kenia.

Pfeil sorgt für bestes ÖLV-Ergebnis im WM-Marathon Foto: © GEPA

Valentin Pfeil belegt im WM-Marathon am Sonntag in London in 2:16:28 Stunden den guten 23. Platz und sorgt damit für das beste ÖLV-Ergebnis in dieser Disziplin bei Welttitelkämpfen.

"Platzierungsmäßig und zeitmäßig auf diesem Kurs übertrifft das die Erwartungen", ist Pfeil, der achtbester Europäer wird, zufrieden.

Gold geht an den Kenianer Geoffrey Kirui in 2:08:27 vor dem Äthiopier Tamirat Tola (2:09:49) und Alphonce Simbu aus Tansania (2:09:51).

"Viel mehr Stress"

Die bisher beste WM-Platzierung eines Österreichers in einem Marathon war der 32. Platz von Edwin Kemboi 2015 in Peking. Der gute Rang von Pfeil kam etwas überraschend, hatte er bisher doch erst zwei Marathons absolviert und bei den 2:16:37 bzw. 2:14:50 in Wien jeweils Temperaturen um acht bis zehn Grad gehabt und zudem "Hasen", die den Ton angaben. In London musste er sich das Rennen selbst gut einteilen und es war 20 Grad warm.

Pfeil bekam in London den Unterschied zwischen Stadt- und Meisterschaftsmarathon zu spüren.

"Das unrhythmische Laufen am Anfang in den engen Kurven, sich in einem riesigen Feld richtig zu verhalten und ständig selbst Entscheidungen treffen zu müssen, wo man mitgeht und wo nicht. Das war viel mehr Stress als einfach hinter einem Tempomacher herzulaufen. Von dem her war es für mich sehr anspruchsvoll."

Partnerschaft mit Iren gefunden

Aber wie in Wien war er auch dieses Mal damit konfrontiert, sich das Selbstbewusstsein während des Rennens zu holen.

"Ich bin zufrieden, dass ich das Gefühl habe, dass ich den Lauf aus einen Guss geschafft habe. Man hat ja immer irgendwie die Befürchtung, dass man komplett auseinanderfällt, das ist mir auch beim dritten Marathon nicht passiert." Weil es im Gegensatz zu den Frühjahrsmarathons viel wärmer war, schätze er das London-Rennen als seinen bisher besten Marathon ein.

Es fand sich eine kleine Gruppe, die gut zusammenhielt, darunter war der Ire Mick Clohissey, der letztendlich vor ihm 22 wurde. "Ich kenne ihn gut, er hat einmal ein paar Jahre in Wien gelebt. Wir haben eine ganz gute Partnerschaft im Rennen gefunden."

Selbstbewusstsein kam erst am Schluss

Pfeil machte während des Rennens, das in vier Runden u.a. an London Eye, Big Ben und St. Paul's Cathedral vorbeiführte, viele Plätze gut. Es sei ein gutes Gefühl gewesen, jemanden zu überholen.

"Am Anfang, wenn man so 40, 45 hört, da beginnt man noch nicht in Begeisterungsstürme auszubrechen. Es war lange schwierig, das Selbstbewusstsein zu haben und sich zu sagen, es ist gut, was ich gerade mache. Das kam erst am Schluss des Rennens in der letzten Runde. Eine Top-30-Platzierung ist durchaus ganz gut." Er denke, er habe gezeigt, dass er sich ein Rennen gut einteilen könne.

Der ausgebildeten Veterinärmediziner, der seit Februar beim Bundesheer ist, zehrte laut Schilderung in London noch davon, in Wien nicht unter dem Qualifikationsdruck zerbrochen zu sein, sondern sich das WM-Ticket gesichert zu haben.

"Ein Freund hat mir vor zwei Tagen geschrieben, man muss den letzten Marathon vergessen, bevor man den nächsten läuft. Das war nach drei Monaten definitiv nicht so, dass mir das gelungen ist. So hart wie es das letzte Mal war, bin ich froh, dass ich es heute so gut über die Bühne gebracht habe."

Boston-Sieger triumphiert

Der 24-jährige Kirui siegte in 2:08:27 vor dem Äthiopier Tamirat Tola (2:09:49) und Alphonce Simbu aus Tansania (2:09:51). Kirui hatte sich nach Kilometer 35 abgesetzt, es war sein größter Sieg vor jenem im Frühjahr in Boston.

"Es ist der beste Moment meiner Karriere", sagte der WM-Debütant, der erst den vierten Marathon seiner Karriere lief. Es seien der beste Kurs und die besten Zuschauer gewesen, die er bisher gesehen habe. Mit dem Titel habe er nicht gerechnet, er habe den Äthiopier auf der Rechnung gehabt. "Ich habe einfach meinen Plan bis Kilometer 35 verfolgt und dann auf meinen Körper gehört."

Dadic bleibt auf Rekord-Kurs

Ivona Dadic startet mit 5,98 m im Weitsprung in den zweiten Tag des WM-Siebenkampfes. Im Speerwurf lässt sie starke 52,29 m folgen und hat vor dem abschließenden 800-m-Lauf am Abend 5.502 Punkte auf dem Konto. Damit liegt Dadic 18 Punkte über der Amsterdam-Leistung, als sie 2016 am Ende mit dem ÖLV-Rekord von 6.408 die EM-Bronzemedaille geholt hatte. Verena Preiner nimmt mit 5.164 Punkten den 18. Platz ein.

Die belgische Olympiasiegerin Nafissatou Thiam steht mit 5.980 Punkten vor dem Titelgewinn, dahinter liegen die Deutsche Carolin Schäfer mit 5.808 und die Niederländerin Anouk Vetter mit 5.805 eng zusammen. Die 800 m stehen um 21.40 Uhr MESZ auf dem Programm.

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