Die Leichtathletik-WM begann für Femke Bol in der 4x400 m Mixed-Staffel mit Tränen, nachdem die Niederländerin im packenden Kampf um Gold in Führung liegend kurz vor dem Ziel stürzte.
Acht Tage später beendet die 21-Jährige die Titelkämpfe in Budapest mit ihrem zweiten WM-Gold. Nach jenem über 400 m Hürden sorgt Bol in der 4x400 m Staffel der Frauen mit einem furiosen Finish für den Sieg der Niederlande.
Mit einem unglaublichen Schlussspurt stürmt das Laufwunder noch an Großbritannien und Jamaika vorbei, die Siegerzeit von 3:20,72 Minuten ist zugleich Weltjahresbestleistung.
Ingebrigtsen verteidigt 5.000-m-Titel erfolgreich
Der Norweger Jakob Ingebrigtsen verteidigt seinen WM-Titel über 5.000 m am Schlusstag indes erfolgreich.
Der über die 1.500 m als Zweiter noch enttäuschte Olympiasieger gewinnt in 13:11,30 Minuten einen knappen Zielsprint vor dem Spanier Mohamed Katir. Über 800 m der Frauen triumphiert unerwartet Mary Moraa (1:56,03 Min.), die Kenianerin behauptet sich vor den favorisierten Keely Hodgkinson (GBR) und Titelverteidigerin Athing Mu (USA).
Die 3.000 m Hindernis entscheidet die für Bahrain laufende Kenianerin Winfred Mutile Yavi (8:54,29) für sich. Gold im Speerwurf der Männer holt sich Olympiasieger Neeraj Chopra (88,17 m), der den ersten WM-Titel für Indien erringt.
Die Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh jubelt nach zwei Silbernen 2019 und 2022 ebenfalls erstmals über Gold, sie überquert im Hochsprung 2,01 m.
USA mit Abstand erfolgreichste Nation, ÖLV-Sportdirektor zufrieden
Erfolgreichste Nation der WM im neuen Stadion nahe der Donau waren mit großem Abstand die USA, die in der Mixed-Staffel über 4 x 400 m auch den einzigen Weltrekord der Titelkämpfe fixierten.
Mehr als 45 Länder holten Medaillen, wie Österreich ging auch Deutschland erstmals überhaupt leer aus. Für das beste rot-weiß-rote Ergebnis hatte Speerwerferin Victoria Hudson als Fünfte gesorgt. Der ehemalige WM-Dritte Lukas Weißhaidinger musste sich im Diskusbewerb mit Platz sieben begnügen.
"Meine Bilanz für Budapest fällt mit zwei Finaleinzügen positiv aus, weil auch Chancen auf Medaillen da waren. Auch jene, die das erste Mal bei einer WM dabei waren, haben sich sehr gut verkauft und konnten Erfahrungen für das nächste Großereignis sammeln", sagte Sportdirektor Gregor Högler.
"Wir hatten mit acht Athleten ein so großes Team wie schon seit 24 Jahren nicht und es hat sich schlagkräftig präsentiert."
Weltverbandspräsident lobt WM in höchsten Tönen
Der während der WM wiedergewählte Weltverbandspräsident Sebastian Coe lobte die Abwicklung der Titelkämpfe in den höchsten Tönen.
Auch dem rechtspopulistischen ungarischen Regierungschef Viktor Orban streute der Brite Rosen. "Das war wirklich eine großartige Weltmeisterschaft", sagte Coe. "Wir hätten nicht mehr Unterstützung als durch Viktor Orban haben können, sowohl lokal als auch national."
“𝑳𝒐𝒐𝒌 𝒂𝒕 𝑩𝒐𝒍!” 🤯
— Eurosport (@eurosport) August 27, 2023
Femke Bol comes from nowhere to win gold for Netherlands in the women’s 4x400m relay 🇳🇱 pic.twitter.com/2pFAR0dtUd