Nach dem Rückzug der Niederlande und Russland springt Weißrusslands Hauptstadt Minsk als Ausrichter der Europaspiele 2019 ein. Das beschloss das Europäische Olympische Komitee (EOC) mit der Zustimmung von 43 NOCs.
2015 fand das Großereignis erstmals in Baku (Aserbaidschan) statt und war von stetiger Kritik an Menschenrechtsverletzungen des dortigen Regimes begleitet. Das seit 1994 ununterbrochen von Alexander Lukaschenko regierte Weißrussland gilt als "letzte Diktatur Europas".
Im Sommer 2019 soll auch das European Youth Olympic Festival in Minsk stattfinden - nun ist offen, ob dieses an einen anderen Ausrichter geht.
Optimismus beim EOC
"Ich bin überzeugt, dass dieses Land exzellente Europaspiele abhalten wird", sagte Janez Kocijancic, der EOC-Präsident Pat Hickey nach dessen Verhaftung in Brasilien vertritt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert, dass es in Weißrussland keine Presse- und Meinungsfreiheit gibt und Oppositionelle sowie Journalisten unter Druck gesetzt würden. Zudem werden in dem nordosteuropäischen Staat noch Todesurteile ausgesprochen.
Plan C
Ursprünglich hätten Amsterdam und Rotterdam die Spiele 2019 ausrichten sollen, hatten sich aber schon vor der Erstaustragung 2015 zurückgezogen. Danach war Russland mit Kasan und Sotschi der Favorit, das IOC wollte ein dortiges Großereignis nach den Enthüllungen um das russische Staatsdoping aber nicht unterstützen.