Der Verzicht auf die Spiele in Tokio hat für Nordkorea harte Konsequenzen.
Nordkoreas Olympisches Komitee wird bis Ende 2022 aus der olympischen Gemeinschaft ausgeschlossen. Weil Nordkorea als einziges Land keine Athleten zu den Sommerspielen nach Tokio schickte, habe es gegen die olympische Charta verstoßen, entschied die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees am Mittwoch.
Mit der "einseitig getroffenen Entscheidung" habe Nordkorea "seine Verpflichtungen nicht erfüllt", sagte IOC-Präsident Thomas Bach.
Finanzielle Konsequenzen
Im Zuge der Suspendierung werde Nordkoreas NOK keine Olympia-Zuschüsse und Fördermittel aus IOC-Töpfen mehr erhalten. Sollten sich nordkoreanische Athleten für die Winterspiele im Februar 2022 in Peking qualifizieren, werde die IOC-Spitze eine Entscheidung über deren Teilnahme treffen.
"Wir haben diese Tür offen gelassen", sagte Bach. Athleten sollten nicht unter der Suspendierung des NOK leiden.
Nordkorea verzichtete wegen Pandemie
Nordkorea hatte die Entscheidung zum Olympia-Verzicht Ende März mit den Folgen der Coronapandemie begründet. Man wolle "unsere Athleten vor der weltweiten öffentlichen Gesundheitskrise schützen, die durch Covid-19 verursacht worden ist", hieß es damals.
Pjöngjang hatte aus Furcht vor einer Einschleppung des Virus seine Grenzen im vergangenen Jahr schon frühzeitig geschlossen.
IOC in Verhandlungen mit Zugeständnissen
Das IOC hatte seinerzeit überrascht auf den Beschluss der Nordkoreaner reagiert und darauf verwiesen, dass es keine offizielle Anfrage gegeben habe.
Bei weiteren Diskussionen habe das IOC eine Reihe von Zusicherungen gegeben und auch Impfungen in Aussicht gestellt. Nordkorea sei zudem vor den Konsequenzen einer Nicht-Teilnahme in Tokio gewarnt worden.