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Austrian Padel Masters: Finaltag nichts für schwache Nerven

Bei den Herren jubeln Christoph Krenn und David Alten über den Titel-Doppelpack, bei den Damen überraschen Seehofer-Krenn/Geretschläger.

Austrian Padel Masters: Finaltag nichts für schwache Nerven Foto: © Michael Meindl

Das Austrian Padel Masters im Padeldome Erdberg endete im Herren-Bewerb so, wie es begonnen hatte.

Denn im Finale trafen jene Teams aufeinander, die am Freitag bereits die Auftaktpartie bestritten und für den ersten Höhepunkt gesorgt hatten.

Christoph Krenn und David Alten, die heuer bereits die Österreichischem Meisterschaften für sich entscheiden konnten, bekamen es im Endspiel mit Markus Krocker und Moritz Eiersebner zu tun.

Die beiden Oberösterreicher hatten ihr Semifinale gegen Rainhard Boisits und Kristopher Sotiriu überraschend klar mit 6:1, 6:4 gewonnen. Im Finale konnten die Youngsters gegen die Routiniers nicht an diese Leistung anknüpfen, mussten sich 2:6, 4:6 geschlagen geben.

"Wir haben versucht, direkt gut zu starten, was uns mit einem schnellen Break auch gelungen ist. Und dann waren wir bei den wichtigen Punkten eigentlich immer zur Stelle, weshalb es heute etwas klarer war als im ersten Duell beim Masters", freute sich David Alten "nach Babypause und viel Arbeit in den letzten Monaten", dass man beim Saison-Abschluss noch einmal eine Top-Leistung abrufen konnte.

Für Teamkollege Christoph Krenn war es in vielerlei Hinsicht ein gelungener Finaltag: "Wir haben den Doppelpack aus Meisterschaft und Masters geschafft, die Jungen, die nicht nur Gegner, sondern auch Trainingspartner sind, haben aufgezeigt und wir haben ein tolles Turnier mit vielen Zuschauer:innen erlebt. Aber mindestens genauso wichtig, dass, während wir unser Finale gespielt haben, alle Indoor-Plätze in Wien voll sind."

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Das war für die Zweitplatzierten nach dem Finale nur zweitrangig, dennoch war der Ärger über die Zwei-Satz-Niederlage schnell verflogen. "Geschichte hat sich wiederholt: wir waren gegen Krenn/Alten einfach nicht konstant genug, haben zu viele Fehler gemacht. Aber wir sind mit unserer Leistung dennoch zufrieden, vor allem das Halbfinale war richtig gut. Schön, dass unser Sport beim Masters mit viel Publikumsinteresse, einem Live-Stream und einem ORF-Sport-Team auch jene Aufmerksamkeit bekommen hat, die er verdient", zog Markus Krocker eine positive Bilanz.

Zum Spiel um Platz 3 konnten Boisits/Sotiriu verletzungsbedingt nicht mehr antreten, womit Björn Nareyka und Christopher Brunner über den größten Erfolg ihrer Karriere jubeln durften, der zudem mit 1.000 Euro Preisgeld dotiert war.

Erste Saison-Niederlage für Prenner/Schmid

Das Finale der Damen endete mit einer Überraschung, die sich im Turnierverlauf aber bereits angekündigt hatte. Denn Christine Seehofer-Krenn, Ehefrau von Christoph Krenn, und Nina Geretschläger beendeten die unglaubliche Turnierserie von Barbara Prenner und Anna Schmid. Das an Nummer 1 gesetzte Duo – die beiden stehen im APU-Jahresranking auf 1 und 2 – musste sich erstmals in dieser Saison (!) in einem Damen-Bewerb geschlagen geben.

Nach einem deutlichen 6:1 im ersten Satz kamen die Titelverteidigerinnen im zweiten Durchgang zurück, 7:5, doch im entscheidenden dritten Satz machten Prenner/Schmid kein Game mehr. Danach ließen die frischgebackenen Masters-Champions ihren Emotionen freien Lauf – Freudentränen inklusive. „Wir haben uns von Match zu Match gesteigert, sind immer besser ins Turnier gekommen und haben diese Form auch im Finale auf den Platz gebracht“, strahlte Christine Seehofer-Krenn mit dem Pokal um die Wette. Teamkollegin Nina Geretschläger ergänzte: "Wir hatten eine super Ausgangsposition, waren die Außenseiterinnen und hatten nichts zu verlieren. Dadurch konnten wir befreit aufspielen."

So groß die Freude bei den Siegerinnen, so groß die Enttäuschung bei den Verliererinnen nach der verpassten Titelverteidigung. "Gratulation an Chrisi und Nina, sie haben sehr gut gespielt und verdient gewonnen. Für uns war es ein verkorkstes Wochenende, nachdem Anna bereits im zweiten Game des ersten Matches umgeknöchelt ist. Dadurch musste ich in der Gruppenphase und auch im Semifinale für zwei Leute laufen, das ist uns im Finale zum Verhängnis geworden“, war bei Barbara Prenner der Akku leer. „Auch wenn wir das Masters nicht gewonnen haben, war es eine großartige Saison. Wir werden das Preisgeld ins Training investieren, damit wir nächstes Jahr noch stärker zurückkommen", schickte Anna Schmid bei der Siegerinnenehrung eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Keine Welle, sondern ein Berg

"Das Austrian Padel Masters hat einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, dass hochkarätige Turniere die Entwicklung des Sports in Österreich exponentiell beschleunigen. Der Finaltag wurde weltweit übertragen und hatte eine richtig gute Quote. Zudem war das Feedback der Spieler:innen und Zuschauer:innen zum Masters mehr als positiv, darauf können wir in den nächsten Monaten aufbauen. Es ist wichtig, dass wir als Verband die richtigen Schlüsse ziehen, um der rasanten Entwicklung unserer Sportart in allen Bereichen – begonnen bei der Infrastruktur über den Nachwuchs und den Breitensport bis hin zu den Top-Spieler:innen – Rechnung tragen und Padel-Tennis noch mehr Menschen zugänglich machen zu können", meinte Christian Ludwig, Präsident der Austrian Padel Union.

Und Christoph Krenn, der den Sport vor zehn Jahren nach Österreich gebracht hat, ergänzte: "Padel ist keine Welle, die irgendwann ausläuft, es ist ein Berg – und wir sind noch lange nicht am Gipfel."

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