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Wie ein Flüchtling Österreichs Rugby-Spielmacher wurde

Österreichs Rugby-Nationalmannschaft startet am Samstag in die WM-Quali. Mit Khaled Jarkas steht ein Spieler mit einer außergewöhnlichen Geschichte im Fokus:

Wie ein Flüchtling Österreichs Rugby-Spielmacher wurde Foto: © Berislav Rozman

Der gebürtige Syrer Khaled Jarkas ist 2015 als 16-Jähriger vor dem Bürgerkrieg in seinem Heimatland geflüchtet, machte sich dabei über Griechenland zu Fuß auf nach Österreich.

Am Samstag bestreitet der Spielmacher auswärts in Pristina gegen den Kosovo nun sein erstes Pflichtspiel für das Rugby-Nationalteam.

"Ein Traum geht für mich in Erfüllung, ich darf meine neue Heimat vertreten", sagt Jarkas laut einer Aussendung der Sportunion.

Für deren Präsident Peter McDonald ist er ein Musterbeispiel dafür, wie Integration über den Sport gelingen kann. Über die Initiative "Rugby Opens Borders" ist der 25-Jährige zunächst bei seinem Verein, der Rugby Union Donau Wien, untergekommen und hat Deutsch gelernt.

"Ich kannte anfangs niemanden und wollte schnell Anschluss an die österreichische Gesellschaft finden. Da dachte ich mir, dass Sport eine super Möglichkeit ist, neue Menschen kennenzulernen und die Sprache zu lernen", erinnert er sich.

Mittlerweile ist Jarkas aus der ersten Mannschaft nicht mehr wegzudenken und kann Österreich - dank einer Sonderregel - sogar international vertreten. Im Rugby darf man für ein Nationalteam auflaufen, wenn man zuvor 60 Monate lang durchgehend im entsprechenden Land gemeldet war.

Jarkas will jungen Geflüchteten eine Perspektive aufzeigen

Im vergangenen Herbst schnupperte der Spielmacher in einem nicht für die Weltrangliste gewerteten Freundschaftsspiel gegen Kroatien erstmals internationale Luft. Am Samstag steht nun die erste offizielle Begegnung an, Österreich trifft zum Auftakt der Qualifikation für die WM 2027 in Australien auf den Kosovo.

Der Weg dorthin ist allerdings ein langer. Am 22. April gibt es im Stadion des Wiener Sport-Club das Rückspiel, danach beginnen die Mühlen der Qualifikation erst so richtig zu mahlen. In der Weltrangliste belegt Österreich aktuell nur den 87. Platz.

Daneben engagiert sich Jarkas auch für junge Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Im Rahmen des Integrationsprojekts "Sport hilft - Beyond Sport" leitet er wöchentlich Trainingseinheiten für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge.

"Der Sport hat mir viele Türen geöffnet, deshalb möchte ich etwas zurückgeben und jungen Geflüchteten eine Perspektive aufzeigen", erklärt Jarkas.

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