Die Oberösterreicherin Lena Kreundl steht bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Windsor/Kanada im Finale über 100 m Lagen.
Die 19-Jährige schlägt im Semifinale in 59,86 Sekunden als Siebente an. Der Endlauf der Top acht ist für die Nacht auf Samstag für 0:49 Uhr MEZ angesetzt.
"Es ist ein unfassbar tolles Gefühl", sagte Kreundl. "Ich bin so erleichtert und stolz, dass ich das geschafft habe. Ich habe den ganzen Tag nur Herzrasen gehabt, einen sehr hohen Puls und war extrem nervös."
Coach ist sprachlos
"Erst im Callroom ist es dann besser geworden. Ich habe zu mir gesagt, jetzt oder nie und habe so die Nervosität unter Kontrolle bekommen", so die 19-Jährige.
Coach Marco Wolf äußerte sich begeistert: "Wir sind sprachlos. Was da abgegangen ist, war schon großartig. Das ganze Team war extrem emotional und natürlich gesammelt auf der Tribüne."
Nationaler Rekord als Finalziel
Für das Finale hat sich die ASV-Linz-Athletin erneut die Verbesserung des von ihrer Trainingskollegin Lisa Zaiser gehaltenen nationalen Rekords von 59,72 vorgenommen.
"Ich war im Semifinale schon etwas blau und konnte hinten raus nicht mehr so viel zulegen. Am Ende habe ich mir noch mal gesagt alles oder nichts und es ist sich ausgegangen."
Um für das Rekordvorhaben voll bei Kräften zu sein, hat sich Kreundl für die Freitag-Vorlaufsession über 100 m Brust streichen lassen. "Wenn ich dann im Finale als Letzte anschlage, bin ich trotzdem achtschnellste Dame der Welt. Das ist schon sehr cool."
Erstes WM-Finale seit 2011
Kreundl hatte nach Delfin- und Rückenlage um 9/100 früher gewendet als im Vorlauf, auf den zweiten 50 m über die Brust- und Kraullage aber 14/100 eingebüßt. Nichtsdestotrotz war ihr Aufstiegsplatz um 19/100 recht gut abgesichert.
Eine WM-Finalteilnahme hat es für den österreichischen Schwimmsport seit 2011 nicht gegeben, auf der Kurzbahn seit 2010. Vor sechs Jahren in Doha holte Markus Rogan über 200 m Lagen und 200 m Rücken Silber und Bronze, Dinko Jukic wurde über 200 m Lagen Siebenter.
Davor letzte OSV-Dame in einem Endlauf bei den im Zweijahres-Rhythmus ausgetragenen Kurzbahn-Weltmeisterschaften war Mirna Jukic 2008 in Manchester als Fünfte über 200 m sowie jeweils Sechste über 50 und 100 m Brust.
Weltrekord durch Chad le Clos
Höhepunkt aus internationaler Sicht in der Finalsession des dritten Wettkampftages war einerseits ein Weltrekord von Chad le Clos über 100 m Delfin. In 48,08 Sekunden verbesserte der Südafrikaner seine zwei Jahre alte Weltbestmarke um 36/100.
Die siegreiche Mixed-Staffel der USA über 4 x 100 m Lagen verfehlte den Weltrekord nur um 5/100.
Zudem holte die Ungarin Katinka Hosszu mit ihrem Sieg über 200 m Rücken ihre schon vierte Goldmedaille bei diesen Titelkämpfen. Damit liegt sie bzw. Ungarn im Medaillenspiegel nur einen Titel hinter den führenden USA auf Rang zwei.