Inklusive des noch zu bestätigenden Quotenplatzes von Wasserspringer Anton Knoll hat Österreichs Schwimmverband schon sieben Aktive bei den Olympischen Spielen dabei.
In zwei Staffeln der Langbahn-WM-Bewerbe von Doha geht es diese Woche um eine Verdoppelung dieses Kontingents.
Vier Athletinnen könnten sich am Donnerstag über 4 x 200 m Kraul ihren Paris-Traum erfüllen, drei weitere am Sonntag über 4 x 100 m Lagen der Männer. Die Quali-Phase hat bei der WM in Fukuoka begonnen.
OSV-Athletinnen kämpfen um Olympia-Ticket
In den Vorläufen in Japan haben Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer, Simon Bucher und Heiko Gigler in 3:34,58 Min. Rang elf belegt, diese Zeit steht also im Qualifikationsranking. Die jeweils beste Marke aus den beiden Weltmeisterschaften zählt für jedes Team, die Top 16 sind bei den Spielen dabei.
Um einiges enger ist es bei den OSV-Frauen, 8:05,77 Min. bedeuteten in Fukuoka Rang 16. Hier wird es in Katar am Donnerstag ernst, bei den Lagenstaffel der Männer zum WM-Abschluss am Sonntag.
Bayer hatte für die WM kein Einzel-Limit erbracht, er konzentriert sich ganz auf seinen Staffel-Einsatz. Gigler schwimmt sich solo über 50 und 100 m Kraul ein. "Ich glaube, dass wir mit der Staffel noch Plätze gutmachen können. Das Finale ist das Ziel", meinte der Kärntner.
Startschwimmer Reitshammer kam allerdings nur langsam in WM-Schwung, er eröffnet mit dem Rücken-Part. "In der Staffel geht es normal immer ein wenig besser. Ich glaube, das wird dann passen", machte sich der Tiroler Mut.
"Sind momentan clean auf dem 16."
Mitte Jänner hatte es noch einmal ein Staffeltraining gegeben, in dem es vor allem um die Übergaben ging. "Da haben wir eine Routine reinbekommen in die Staffel-Starts. Wir sind alle ganz gut drauf. Wenn wir die Einzelleistungen abrufen können, sollte sich das Finale schon ausgehen", hatte Bucher der APA vor dem WM-Auftakt erläutert.
OSV-Sportdirektor Walter Bär macht sich um die Qualifikation der Männer auch weniger Sorgen, bei den Frauen könnte es aber eng werden.
"Wir sind momentan clean auf dem 16. Wir haben einmal geliefert, die anderen müssen nachziehen", erklärte der Funktionär. Es sind allerdings diesmal im Vergleich zu Fukuoka neue Staffeln dabei, eine Steigerung des OSV-Quartetts wird also wohl nötig sein.
In Fukuoka sind Lena Kreundl, Marlene Kahler, Cornelia Pammer und Lena Opatril geschwommen. Pammer hatte dann aber einen Labrum-Abriss in der Hüfte. Die Oberösterreicherin ist im Herbst operiert worden, sie fehlt nun in Doha.
In dieser Hinsicht ist es ein Glücksfall, dass Iris Julia Berger mittlerweile nicht mehr für Deutschland, sondern eben für Österreich schwimmt. Sie ist auch schon die aktuell schnellste Österreicherin über 200 m Kraul, hat ihre Bestzeit am Dienstag im Einzel-Vorlauf noch einmal gesteigert.
"Bin sicher, dass wir Mädels das rocken werden"
"Das wäre echt der Hammer. Das war immer mein Traum", sprach Berger das Ziel Olympia-Ticket an. "Aber für mich ist alleine der Gedanke an die Chance noch sehr surreal. Da gäbe es von uns sicher einen Freudentanz."
Kreundl hat sich am Sonntag über 200 m Lagen trotz des Vorlauf-Outs ein positives Gefühl erschwommen. "Ich bin sicher, dass wir Mädels das rocken werden", gab sich die Oberösterreicherin zuversichtlich.
"Wir liegen mit Platz 16 am Schleudersitz, die anderen Nationen werden versuchen, da hineinzugrätschen und wir müssen den Platz verteidigen. Schwierig, aber nicht unmöglich. Das wird sehr spannend. Wir müssen auf jeden Fall vier ganz gute Zeiten schwimmen."
Während im Fall der Olympia-Qualifikation das rot-weiß-rote OSV-Quartett bei den Männern wohl unverändert bleibt, haben bei den Frauen bis zur ÖOC-Nominierung auch andere als die Doha-Equipe die Chance auf die Aufstellung - vor allem Pammer.
Berger hat mit ihren 2:00,20 Min. eben die derzeit schnellste Zeit stehen, Opatril mit 2:01,38 die langsamste. Bär erwartet einen belebenden Konkurrenzkampf. "Ich hoffe, dass die Benchmark in den nächsten Monaten dann noch höher gelegt wird."