Im Dutzend greifen österreichische Elite-Schwimmer von Dienstag bis Sonntag in Kazan nach Topplatzierungen auf EM-Ebene.
Bei den 20. kontinentalen Kurzbahn-Meisterschaften fehlen allerdings zwei der Leistungsträger der OSV-Equipe. Der dreifache Olympia-Finalist Felix Auböck absolviert stattdessen in Spanien ein Höhentrainingslager und konzentriert sich ebenso auf die Kurzbahn-WM Mitte Dezember in Dubai wie die seit diesem Semester in den USA studierende Marlene Kahler.
Der Aquatics Palace von Kazan ist das weltweit größte Indoor-Zentrum für Schwimmen und andere Wassersportarten. Lena Grabowski hat nach Papierform die besten Chancen auf einen Spitzenplatz, vielleicht gar auf eine Medaille.
Die Burgenländerin hatte über 200 m Rücken im Mai als Langahn-EM-Vierte Bronze um 0,32 Sek. verpasst und sich in Tokio als Olympia-Zwölfte gut gehalten. Im September musste die 19-Jährige matura-bedingt eine zehntägige Pause einlegen, zeigte zuletzt in Pilsen aber auf.
Reitshammer will bei EM profitieren
Bernhard Reitshammer und Christopher Rothbauer hatten ab Ende August in Neapel für rund einen Monat in der Vorrunde der International Swimming League (ISL) eine für sie ungewohnte Dauerbelastung, nach dem EM-Trip geht es da mit ihren Teams in Eindhoven weiter.
Reitshammer war noch bis Freitag in der Türkei auf Trainingslager und geht motiviert in die EM: "Die Wettkampferfahrung ist das Beste, das ein Sportler haben kann. Deswegen glaube ich, dass ich davon (ISL, Anm.) bei der EM profitieren werde."
Seine größten Hoffnungen hat der Tiroler über 100 m Lagen, aber auch auf anderen seiner vier Strecken hält er eine Semifinal- oder Finalteilnahme für möglich. Rothbauer setzt primär auf 200 m Brust, den Einzug in den Endlauf hält er auch über 100 m Brust für möglich.
Der Niederösterreicher absolvierte nach vier Wochen ISL eine vierwöchige Polizei-Ausbildung mit nur einer Trainingssession pro Tag. "Da war es sehr schwierig, das Richtige im Training zu finden", meinte Rothbauer zur APA - Austria Presse Agentur.
Corona-Infektion wirkt bei Kreundl noch nach
Lena Kreundl ist im Sommer aus der Schweiz zurückgekehrt, eine schon länger zurückliegende Corona-Infektion hat sie leistungstechnisch noch immer nicht ganz abgeschüttelt. "Ich habe die Symptomatik leider immer noch nicht hinter mir. Es ist ein Auf und Ab, das ich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht selber steuern kann", berichtete die Oberösterreicherin.
Auch Kreundl hat zuletzt die Polizei-Ausbildung absolviert. Die 23-Jährige hat für gleich sechs Strecken genannt, hofft ebenso auf eine Finalteilnahme.
Wie Kreundl war Caroline Pilhatsch nicht bei Olympia. Die Vize-Weltmeisterin 2018 über 50 m Rücken tritt über vier Strecken an, darunter der Rücken- und Delfinsprint. "Ich gehe jetzt einfach mal ohne Druck in die EM, das Hauptaugenmerk liegt eher bei der WM", berichtete die Steirerin.
"Ein Finale ist auf jeden Fall das Ziel." Die übrigen der sieben Frauen im Team sind Nina Gangl, Claudia Hufnagl, Lena Opatril und Cornelia Pammer. Dazu kommen Simon Bucher, Heiko Gigler und Alexander Trampitsch.
OSV rechnet mit "einigen persönlichen Bestzeiten"
Das OSV-Team ist am Samstag mit Sportdirektor Walter Bär als Delegationsleiter nach Russland gereist. "Wir haben ein junges und sehr ambitioniertes Team am Start", sagte Bär. "Ich denke, dass wir dort mit einigen persönlichen Bestzeiten rechnen können und hoffe auch auf österreichische Rekorde und einige Finalteilnahmen unserer Damen und Herren. Die ganze Mannschaft ist hochmotiviert und geht sehr optimistisch in den Wettkampf."
Und das auch in einigen Staffeln, wobei jeweils kurz davor über ein Antreten entschieden wird. Zum Auftakt am Dienstag schwimmen über jeweils 4 x 50 m Kraul Gangl, Pammer, Kreundl und Pilhatsch bzw. Gigler, Reitshammer, Bucher und Trampitsch.
In beiden Fällen geht es wegen zu wenig Meldungen gleich in den Endläufen um die Medaillen (ab 16.30 Uhr MEZ). Die Vorlauf-Sessions beginnen jeweils um 8.00 Uhr MEZ.