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Schwimm-Ass Bucher opfert Trainingsbedingungen für Familie

Österreichs Olmypia-Starter über 4 x 100 m Lagen startet am Montag in die neue Saison. Seine Familie stellt er dabei über herrschende Trainingsbedingungen.

Schwimm-Ass Bucher opfert Trainingsbedingungen für Familie Foto: © GEPA

Fünf Wochen nach dem gemeinsam bei den Olympischen Spielen in Paris bestrittenen Staffel-Vorlauf über 4 x 100 m Lagen starten die Tiroler Simon Bucher und Bernhard Reitshammer am Montag mit dem Training in die neue Saison.

Anders als in den vergangenen vier Jahren passiert das aber nicht gemeinsam in Linz, denn Bucher ist zurück nach Innsbruck gegangen und hat sich so für schlechtere Trainingsbedingungen entschieden - und das als Delfin-Vizeweltmeister vom Februar in Doha.

Eine Schlüsselfigur in Buchers Entscheidung ist Florian Zimmermann. Vor drei Jahren als Linzer Landestrainer engagiert, gab er diesen Posten nun ab und übernimmt das wieder gegründete Tiroler Leistungszentrum.

Mit diesem soll es im Schwimmsport in Tirol nun aufwärtsgehen, dank Zimmermann und dank Bucher. "Ich glaube, dass wir da etwas Gutes auf die Beine stellen können", sagte Bucher im APA-Gespräch. "Mit unserer Erfahrung können wir das wahrscheinlich auf ein anderes Level heben."

Australien als mögliche Option nicht gezogen

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt) 

Dabei hätte es Bucher auch ins Ausland verschlagen können, genauer nach Australien. "Da habe ich schon gute Kontakte gehabt, ich wollte einmal etwas Anderes ausprobieren."

Schon im vergangenen Dezember hatte er einen Tapetenwechsel beschlossen, auch wegen Zimmermanns Abgang aus Linz. Der Coach entschied sich dann erst Ende Juni, in Innsbruck weiterzumachen, statt ganz aufzuhören. Bucher: "Da war für mich klar, dass ich zu meiner Familie und meinen Freunden zurück will."

Ein Manko dabei ist aber, dass es ein lange gefordertes Langbahn-Becken in Tirols Landeshauptstadt nicht gibt. "Ich stelle mein Umfeld über die Trainingsbedingungen. Weil die sind in Tirol nicht super, das muss man sagen", verdeutlichte Bucher.

Andererseits habe er lange nicht regelmäßig auf der Kurzbahn trainiert, für die WM im Dezember in Budapest könnte das nun aber in puncto Wenden und Unterwasser-Phasen einen Schub geben. "Wenn ich das ein bisschen ausreizen kann, wäre das super."

Praxis auf der olympischen Langbahn will sich der Delfinlagen-Spezialist bei regelmäßigen Trainingslager-Aufenthalten holen. Sonst hofft Bucher, dass er in Innsbruck mit Zimmermann "die Jungen mitreißen kann, dass wir die jungen Athleten gemeinsam in ein Boot holen und das Beste herausholen".

Bucher werde Trainingsbedingungen vermissen

An Linz werde er vor allem die "super Trainingsbedingungen" vermissen. Und ein paar Trainingskollegen, wie mit Lukas Edl einen weiteren Delfinspezialisten sowie seinen engeren Landsmann Reitshammer.

Der wäre "liebend gerne" bei Zimmermann geblieben, da dieser ein super Trainer mit viel Investition in Trainings und in die Kommunikation sei. "Es ist richtig schade, ihn als Trainer zu verlieren."

Ausschlaggebend für den Verbleib in Oberösterreich sei aber seine Position in Linz mit dem Olympia-Zentrum und den guten Gegebenheiten gewesen, so Reitshammer. "Der Plan ist, auf die Kurzbahn-WM und dann auf die Langbahn-WM zu gehen. Da macht es für mich mehr Sinn, auf der Langbahn zu bleiben."

Sein neuer Trainer, und der der Trainingskollegen, ist Daniel Wartner, für den Ex-Schwimmer ist es eine Rückkehr nach Linz. Reitshammer habe schon gute Erfahrungen mit dem neuen Mann, mit dem 31-jährigen Coach sieht Reitshammer eine gute Basis.

Der Kurzbahn-Europameister über 100 m Lagen geht nun in seine schon neunte Saison in Oberösterreichs Landeshauptstadt. 2016 war er zu Marco Wolf gekommen, einem laut Reitshammer ganz anderen Trainertyp. 2021 folgte Zimmermann und nun Wartner.


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