Österreichs Männer-Schwimmstaffel über 4 x 100 m Lagen hat am Sonntag bei den Langbahn-Weltmeisterschaften in Doha Finalrang sechs erreicht.
Die Verbesserung gegenüber dem Vorlauf um eine Position gelang einerseits durch die Disqualifikation Polens, zudem wurde Irland auf Distanz gehalten. In 3:34,62 Min. waren Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer, Simon Bucher und Heiko Gigler um 0,66 Sek. schneller als die Iren. Der Titel ging an die USA vor den Niederlanden und Italien.
Im Vorlauf war das rot-weiß-rote Quartett in 3:24,29 Sek. etwas schneller gewesen und sicherte so den Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris ab. Mit Gesamtrang 14 aus den beiden Weltmeisterschaften in Fukuoka 2023 und Doha schaffte es die OSV-Equipe in das aus 16 Staffeln bestehende Olympia-Feld.
Österreich profitiert von Disqualifikation
Vorbehaltlich der Bestätigung des Turm-Quotenplatzes für Wasserspringer Anton Knoll hat Rot-weiß-rot damit für die Spiele zehn Tickets sicher. Bucher, Felix Auböck und Martin Espernberger sowie Jan Hercog im Open Water hatten es davor im Schwimmen geschafft.
Den Endlauf gewannen die US-Amerikaner in 3:29,80 Min. vor den Niederlanden (3:31,23) und Italien (3:31,59). Reitshammer über Rücken, Bayer über Brust und Defin-Vizeweltmeister Bucher hatten jeweils als Achte angeschlagen, Krauler Gigler holte noch einen Platz auf.
Die Disqualifikation Polens brachte dann noch einen Sprung nach vorne. Mit ihrem bei Rang drei bei den Weltmeisterschaften 2022 in Budapest aufgestellten österreichischen Rekord von 3:32,80 wären die Österreicher Vierte geworden. So waren auch noch Kanada und Spanien schneller.
"Die WM hat bei mir besser aufgehört, als sie angefangen hat. Es ist eine gute Steigerung gewesen", kommentierte Reitshammer seine Leistungen. Er hat wie Bayer und Gigler noch Hoffnung auf ein Olympia-Einzellimit. Bucher hatte noch sein Finale über 100 m Delfin vom Vortag in den Knochen. "Ich habe gemerkt, mir ist hintenraus ein wenig die Kraft ausgegangen. Aber es war trotzdem ein cooles Abschlussrennen mit den Jungs", meinte der Tiroler. Bayer sprach über "ein super Gefühl" und Gigler war froh, "dass wir da mitmischen können."
Erfolgreichste WM seit 2001
Mit Silber für Bucher und Bronze für Martin Espernberger (200 m Delfin) ist die WM für Österreich auf der Langbahn die erfolgreichste seit Fukuoka 2001 gewesen, auch wenn das erste Gold in Schwimmbewerben verpasst wurde.
Die Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eiriini-Marina Alexandri, die im vergangenen Sommer in Fukuoka Gold in der freien Kür geschafft hatten, mussten diesmal passen. Sie haben aber ebenfalls einen Olympia-Quotenplatz. Die Beckenschwimmer erreichten vier Finali - neben Bucher, Espernberger und der Staffel auch durch Felix Auböck als letztlich Achtem über 400 m Kraul.
Im Medaillenspiegel nach insgesamt 75 Entscheidungen belegte Österreich Rang 26, die das Wasserspringen dominierenden Chinesen gewannen mit 23 Gold überlegen vor den USA (9) und Australien (7). Auf der Langbahn lagen die US-Amerikaner (8) vor China (7) und Australien (3).
Hier erreichte der OSV Platz 19. Ein Misston am Finaltag der Titelkämpfe waren politisch motivierte Buhrufe für Anastastia Gorbenko bei den Interviews der Top drei sowie bei der Siegerehrung, nachdem die Israelin über 400 m Lagen Silber geholt hatte.