Leibliches Wohl lässt sich durch körperliche Ertüchtigung zwar am besten, nicht jedoch am einfachsten erreichen.
Auch Hobbysportler sind nur Menschen und trotz aller Trainingsdisziplin so manchem Genussmittel verfallen, dessen Wirkung auf den Körper im Gegensatz zu den eigenen Zielen stehen mag.
Verlockungen kann man mitunter nicht widerstehen. Die Frage ist lediglich, wie man seine Leistung dadurch nicht negativ beeinträchtigt. Was ist wann und in welcher Menge okay?
LAOLA1 hat mit Mag. Caroline Schlinter-Maltan gesprochen. Die Ernährungswissenschaftlerin betreibt das "Büro für Ernährung" und ist Berufsgruppensprecherin in der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung der Wirtschaftskammer Wien (hier gibt es nähere Infos).
Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit den Auswirkungen von Alkohol und Koffein:
Alkohol
Was macht es mit dem Körper?
Alkohol ist dermaßen in unserem Alltag präsent, dass gerne vergessen wird: Es handelt sich für den Körper um einen Giftstoff! Er schädigt die Zellen und fördert die Wasserausscheidung über die Nieren. "Diese Eigenschaft kann zur Dehydrierung des Körpers beitragen und dadurch den Mineralstoff-Haushalt durcheinanderbringen", weiß Schlinter-Maltan. Durch den Einfluss, den Alkohol auf das Gehirn hat, leidet die Koordination und Reaktionsfähigkeit – Eigenschaften, die vielen von uns wohlbekannt sein dürften.
Welchen negativen Einfluss hat es beim Sport?
Eine gute Hydrierung ist beim Sport essentiell, alleine deswegen ist Alkohol eigentlich der Todfeind eines jeden Aktiven – da ist noch gar nicht eingerechnet, dass die meisten Sportarten geistige Anwesenheit und vollste Kontrolle über den Körper verlangen. Schlecht mit Nährstoffen versorgte Muskeln bringen weniger Leistung. Besonders, wer seinen Sport zur Gewichtsreduktion betreibt, ist mit Alkohol ganz schlecht beraten: "Alkohol ist eine oft unterschätzte Kalorienquelle. Jedes Gramm Alkohol liefert dem Körper 7 Kilokalorien – das ist fast so viel wie ein Gramm Fett", so die Ernährungsexpertin. Die Folge: Ein großes Bier hat schon über 200 Kilokalorien! Zu allem Überfluss steigt auch noch der Spiegel des Stresshormons Cortisol an, das die Fettverbrennung zusätzlich hemmt.
Und wenn man nicht darauf verzichten will?
In intensiven Trainings- und Wettkampfphasen ist Alkohol gänzlich außen vor zu lassen, will man die Fortschritte nicht gefährden. Geht man es eher locker an und will auf das "kühle Blonde" nach getanem Werk nicht verzichten, so gibt es eine zumindest zu beachtende Faustregel: "Zu jedem Glas Bier oder Wein auch ein Glas Wasser oder gleich die gespritzte Form – also Weißweinspritzer oder Radler – trinken", so Schlinter-Maltan. Bekannterweise wirkt das auch dem Kater entgegen. Die Empfehlung ist aber auf jeden Fall, auf Alkohol zu verzichten! Alkoholfreies Bier ist als elektrolythaltiges Getränk übrigens mehr als nur eine echte Alternative beim Sport!
VIDEO - Ernährungswissenschaftliche Beratung näher vorgestellt:
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Koffein
Was macht es mit dem Körper?
Der Muntermacher Koffein regt das Gehirn und das Nervensystem an. Was schon von der Allgemeinheit des Morgens geschätzt wird, hat für Sportler eine leistungssteigernde Wirkung, deswegen war der Stoff bis 2004 sogar auf der Doping-Liste zu finden. Die Konzentration wird verbessert, außerdem erhöhen sich Blutdruck und Puls, wodurch die Muskeln leistungsfähiger werden.
Welchen negativen Einfluss hat es beim Sport?
Die positiven Wirkungen können sich bei Überdosierung auch überhöhen. So wird die Konzentrationssteigerung schnell zur Nervosität. Außerdem werden Stoffe blockiert, die natürliche Regulierungsmechanismen des Körpers bei Belastung verantworten und so der Effekt auf den Kreislauf zunichte gemacht.
Und wenn man nicht darauf verzichten will?
Bei Koffein gilt wie bei kaum einer anderen Substanz: Die Dosis macht das Gift, denn der Körper gewöhnt sich schnell daran. So sind Grenzwerte von Person zu Person sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann man aber sagen: Weniger als das eigene Körpergewicht in Milligramm muss es und mehr als das fünffache dieses Werts sollte es nicht sein. "Eine wirkliche leistungssteigernde Dosierung kann auch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Irritationen, Muskelzittern und Herzrasen haben und sollte zunächst dosiert in der Aufbau- und Vorbereitungsphase getestet werden", rät Schlinter-Maltan.
Will man sich genauer informieren, schadet ein Beratungstermin bei einer ernährungswissenschaftlichen Beraterin oder einem Berater nicht! Bei der Wirtschaftskammer Wien können sich Interessierte näher über die Möglichkeiten und Angebote in ihrer Nähe informieren.
Nach einer Erfassung des körperlichen Zustandes und einer Analyse des persönlichen Essverhaltens können die Expertinnen und Experten auf individuelle Gegebenheiten eingehen und einen ausgewogenen Ernährungsplan erstellen, in dem auch die eine oder andere Sünde ihren Nischenplatz findet. Auch die Betreuung von Firmen und anderen Gruppen wird angeboten.