Albin Ouschan und Mario He triumphieren beim World Cup of Pool in London.
9er-Ball-Weltmeister Ouschan und Austrian-Open-Sieger He feiern am Sonntagabend einen 10:6-Finalerfolg über Shane van Boening/Skyler Woodward (USA).
"Es ist verrückt. Nachdem wir gegen England (9:7 im Viertelfinale/Anm.) mit einer wirklich schlechten Leistung gerade noch gewonnen haben, haben wir nicht mehr daran gedacht, hier die Trophäe zu holen", kann Ouschan den Erfolg, der mit 60.000 US Dollar dotiert ist, kaum glauben.
Auf Fehler folgt furioses Finish
Nach einem 7:5 Auftaktsieg gegen Schweden und einem 7:2 Erfolg über Russland setzten sich Ouschan und He nach einer durchwachsenen Leistung im Viertelfinale gegen England knapp mit 9-7 durch.
Ins Halbfinaler als klarer Außenseiter gegen das bis zu diesem Zeitpunkt am stärksten agierende Team aus China gegangen, lieferten Österreichs Billardprofis eine wahre Galavorstellung ab und wiesen die Asiaten klar mit 9:1 in die Schranken.
Das Finale gegen die USA – die Amerikaner hatten zuvor im Halbfinale Titelverteidiger Taiwan mit 9:4 bezwungen – gestaltete sich zunächst sehr ausgeglichen.
Als He jedoch beim Stand von 5:5 ein Fehler unterlief, den die Amerikaner postwendend in die 6:5 Führung verwandelten und als Ouschan im darauf folgenden Rack in einem taktischen Duell die geforderte Kugel nicht traf, schien sich das Match gegen Team Austria zu entwickeln.
"Großartiges Gefühl"
Doch das US Duo, angeführt von Ouschans 9er-Ball-WM-Finalgegner Van Boening, nutzte die sich bietende Chance nicht. Im Gegenteil. Woodward patzte beim Versuch, die Position der Bälle für seinen Partner zu verbessern und van Boening produzierte daraufhin selbst einen Fehlstoß - den letzten für die Amerikaner in diesem Match.
Ouschan und He übernahmen den Tisch, glichen zum 6:6 aus und stellten mit vier fehlerlos vorgetragenen Racks in Folge den Endstand von 10:6 her.
"Es ist einfach ein großartiges Gefühl. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", war He sprachlos.
32 Teams aus 31 Nationen waren vom 13. bis zum 18. Juni in der Londoner York Hall bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft im 9er Ball Scotch Double. Das zum elften Mal ausgetragene Turnier war mit insgesamt 250.000 US-Dollar dotiert.