Über 200 russische Sportler und Sportlerinnen sind nach Angaben der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mithilfe der Überprüfung von Doping-Dateien aus dem Moskauer Analyselabor überführt worden.
Insgesamt seien durch die sogenannte "Operation Lims" 203 Russen mit Sanktionen belegt und 73 weitere angeklagt worden, teilte die WADA mit. 182 Fälle werden demnach aktuell noch untersucht.
Die Sanktionen konnten nach Angaben der WADA auf Basis der von der Agentur erfolgreich wiedergewonnenen Daten aus dem Labor-Informations- und Management-System (LIMS) erfolgen. Ein Whistleblower hatte der WADA im Oktober 2017 Kopien dieser Daten aus den Jahren 2012 bis 2015 zugespielt. Durch den Vergleich mit diesen Daten stellten die Experten mittels forensischer Untersuchungen fest, dass die von Moskau zuvor übermittelten Daten "weder vollständig noch vollständig authentisch" gewesen seien.
Sperre gegen Russland 2022 aufgehoben
Im Dezember 2019 hatte die WADA Russland wegen der Manipulation von Dopingdaten aus dem Moskauer Labor für vier Jahre gesperrt. Russland legte daraufhin Klage beim Internationale Sportgerichtshof CAS ein, der die Sperre auf zwei Jahre reduzierte. Die Sperre war am 17. Dezember 2022 abgelaufen.
Die Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) steht noch aus. Die WADA hatte angekündigt, nach Ablauf der Sperre in drei Stufen überprüfen zu wollen, ob die russische Agentur ihre Zulassung wieder bekomme.