Österreich holt am letzten Wettkampftag bei den Europaspielen von Minsk doch noch die erste Goldmedaille.
Karate-Ass Bettina Plank gewinnt am Sonntag in der Kumite-Klasse bis 50 kg das Finale gegen die Türkin Serap Ozcelik 5:1. Das ÖOC beendet die Titelkämpfe somit mit sieben Medaillen (1x Gold, 2x Silber und 4x Bronze). Bei der zuvor letzten Auflage 2015 standen 13 Medaillen (2/7/4) zu Buche.
Auch damals in Aserbaidschan hatte die mittlerweile 27-jährige Plank Edelmetall, nämlich Silber, besorgt. 2015 unterlag Plank der Türkin Ozcelik noch im Endkampf, vier Jahre später gelingt ihr in Weißrussland die Revanche.
"Das ist der größte Erfolg in meiner Karriere, schöner noch als WM-Bronze. Ich kann es nicht glauben. Es ist einfach großartig", jubelt Plank. "Ich habe bewiesen, dass ich alle, wirklich alle schlagen kann."
"Große Bestätigung meiner Arbeit"
Mit Ozcelik hat Plank eine Art Angstgegnerin bezwungen. "Serap ist die Nummer 1 in unserer Gewichtsklasse, ihre Konstanz ist einfach unglaublich. Ich habe mir in den Kämpfen gegen sie immer sehr schwergetan", erinnert Plank.
Sie erklärt auch warum: "Sie ist eine Konterspezialistin, extrem schnell. Wenn du auf ihre Attacken zu reagieren versuchst, hast du schon verloren."
Zuvor war die Wahl-Linzerin im Halbfinale nach einem 0:0 nach Kampfrichterentscheid gegen Lokalmatadorin Marija Koulinkowitsch weitergekommen. Die Vorrunde hatte sie nach zwei Siegen - darunter gegen die französische Europameisterin Sophia Bouderbane - und einem Unentschieden als Gruppensiegerin überstanden.
"Das Starterfeld mit den besten acht Kämpferinnen aus Europa - das ist sehr speziell", erklärt Plank. "Da darfst du keinen Bruchteil einer Sekunde unaufmerksam sein. Hier zu triumphieren ist für mich eine sehr große Bestätigung meiner Arbeit." Für ihren Kollegen Stefan Pokorny war in der Kumite-Klasse bis 67 kg hingegen nach der Vorrunde Endstation.
Der 27-jährige Salzburger schloss die Vierergruppe nach einem Sieg und zwei Unentschieden mit vier Punkten ab, hatte aber aufgrund des schlechteren Punkteverhältnis gegenüber Artsiom Krautsou (BLR) und Martial Tadissi (HUN) das Nachsehen. Im Radbewerb Omnium landete Valentin Goetzinger beim Sieg des Niederländers Jan-Willem van Schip auf Rang elf.