Der Fußball hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einer Sportart zu einem globalen Unterhaltungsprogramm für alle entwickelt. Seine Stars sind längst zu einem Bestandteil der Popkultur geworden, jede neue Nachricht wird Millionen Fans weltweit begierig aufgesaugt.
Diese Entwicklung führte in Folge zwangsläufig auch zu einem gesteigerten Interesse der Wirtschaft. Diese sucht nach Werbemöglichkeiten für ihre Produkte, um diese einem jungen und interessierten Publikum näherzubringen. Was würde dabei näherliegen, als sich den begehrten Platz auf den Trikots der Spieler zu sichern?
Ein Platz an der Sonne
Den Platz an der Sonne stellt dabei zweifellos die Brust der Fußballer dar. Dort sind die Logos nicht nur prominent platziert, sondern beinahe ununterbrochen im Bild. Das gilt für das Stadion ebenso wie für die TV-Übertragungen, Fotos und die Nachberichterstattung.
Immerhin hat sich das Sponsoring neben den TV-Einnahmen, dem Merchandising und den Ticketverkäufen zum wichtigsten finanziellen Standbein der Klubs gemausert. Wer im Konzert der internationalen Größen mithalten möchte, benötigt finanzkräftige Sponsoren. Diese sichern nicht nur die Budgets der großen Klubs in der Fußball-Bundesliga, sondern ermöglichen auch kleineren Vereinen, ihren Spielbetrieb zu bestreiten. Mittlerweile sind in Österreich sogar Spenden an Sportvereine steuerlich absetzbar.
Doch welche Branchen sind in Österreichs Königsklasse am meisten präsent und wie sieht die Verteilung in Europa aus?
Eine logische Verbindung: Sportwetten-Anbieter
Der Aufstieg der Sportwetten ist untrennbar mit jenem vom Fußball verbunden. Das überrascht nicht, wenn man die Statistiken genauer betrachtet. So entfällt in Deutschland mehr als jede zweite Wette auf ein Fußballspiel. Entsprechend groß ist die Präsenz der Branche auf den Trikots der Spieler.
Schließlich profitiert die Branche von ihrem Engagement gleich mehrfach. Die meisten Online-Casinos haben eine Abteilung für Sportwetten. Mit der Platzierung auf den Trikots der Fußballer machen sie auch alle übrigen Angebote bekannt. Die Casino Bonus Angebote für Österreich sorgen in Folge dafür, dass der Einstieg neuer Kunden in die Welt der Online-Unterhaltung einfach gemacht wird.
Je erfolgreicher die Branche ist, desto stärker kann sie sich im Sponsoring engagieren. Diese Gelder stärken die Klubs und ermöglichen es ihnen, bessere Spieler zu kaufen und so international noch mehr aufzuzeigen. Das steigert im Idealfall die TV-Einnahmen ebenso wie die Gelder aus dem Verkauf des Merchandisings. Von diesem Kreislauf profitieren also alle Beteiligten gleichermaßen.
Das gilt auch für den Fußball in Europa. Dort ist die Sportwetten-Industrie ebenfalls zu einem unverzichtbaren Sponsor geworden, der den öffentlichen Auftritt der größten Klubs der Welt dominiert.
Sein Geld vermehren: Finanzdienstleister
Die Finanzbranche hat sich ebenfalls einen Platz in der ersten Reihe des internationalen Fußballs gesichert. Die Standard Chartered Bank mit Sitz in London prangt prominent auf der Brust des Trikots eines der berühmtesten Vereine. Wenn die Spieler des FC Liverpool auflaufen, haben sie ihre "eigene Bank" immer mit dabei. Das sichert dem Unternehmen nicht nur eine weltweite Präsenz, sondern auch eine enorme Reichweite. Schließlich zählen "die Reds" aus Liverpool zu den besten und bewunderten Teams der Welt.
Die Welt kennenlernen: Tourismus
Dass der Fußball die Massen bewegt, konnte man gerade erst in unserem Nachbarland Deutschland live erleben. Die Fußball-Europameisterschaft 2025 sorgte für einen nie gekannten Hype. Mehr als 20 Millionen Anhänger aus aller Welt wollten Tickets für das Event kaufen, lediglich 2,7 Millionen standen zur Verfügung.
Welchen Werbewert der Sport für den Tourismus haben kann, haben auch Länder wie Katar erkannt. Als Sponsor des französischen Top-Klubs Paris Saint-Germain ist das Reiseziel im Nahen Osten immer dann präsent, wenn die Stars das Spielfeld betreten. Katar nutzt die Partnerschaft mit dem Klub, um sein Land im Westen verstärkt als Reiseziel zu positionieren. IN diese Kerbe stoßen sinngemäß auch die großen Fluglinien dieser Welt. Sie bewerben ihre Routen und finden sich auf den Trikots von Klubs wie Real Madrid oder dem FC Arsenal.
Immer in Verbindung bleiben: Telekommunikation
Eine Branche, die schon sehr früh auf den Fußball als Werbeträger gesetzt hat, ist die Telekommunikation. Das bekannteste Beispiel dazu kommt aus Deutschland. Dort prangt der Telekomanbieter Telekom prominent auf dem Trikot des FC Bayern München. Dessen internationale Stärke garantiert dem Konzern weltweite Sichtbarkeit und Werbung.
Österreich ist anders
In der Österreichischen Fußball-Bundesliga dominieren jedoch Technologie- und Industrieunternehmen. Danach folgen Energieanbieter, KMUs und Getränkehersteller. Vor allem Bier ist bei den Spitzenklubs der Liga sehr präsent. Doch auch nicht alkoholische Getränke sind stark vertreten.
Das ist vorwiegend auf jenen internationalen Konzern zurückzuführen, der hinter dem langjährigen Serienmeister aus Salzburg steht. Red Bull und sein Abfüller Rauch aus Vorarlberg finden sich auf den Trikots von Red Bull Salzburg.
Der enorme finanzielle Rückhalt, den das Engagement des Getränkeherstellers bietet, ist auch der Grund dafür, dass die Trikots der Salzburger schlicht gehalten sind. Im Gegensatz zu anderen Klubs prangen dort lediglich zwei Sponsoren. Andere Vereine bieten ihren Partnern Platz für bis zu 19 verschiedene Logos.
Auffallend ist, dass die Sportwetten-Anbieter in einer Liste der wichtigsten Sponsoren auf den Trikots der heimischen Fußballer lediglich Platz sechs einnehmen. Damit weicht Österreich deutlich vom internationalen Trend ab.
Das ist insofern erstaunlich, als Sportwetten in Österreich, anders als in anderen Ländern Europas, rechtlich nicht als Glücksspiel gelten. Sie werden rechtlich per Entscheid des Obersten Gerichtshofs als Geschicklichkeitsspiel eingestuft und unterliegen daher nicht der Gesetzgebung für Glücksspiele. Das sollte das Sponsoring durch die Branche beflügeln, doch bisher zeigt sich diese im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen noch ein wenig zurückhaltend.