Mit Sturm Graz und Red Bull Salzburg sind erstmals zwei österreichische Vereine in der prestigeträchtigen UEFA Champions League vertreten, doch die Königsklasse erweist sich bislang als herausforderndes Pflaster.
Lichtblicke sah der österreichische Fußball jedoch in der Conference League. Nachdem sich Rapid Wien und LASK in der Europa-League Qualifikation nicht durchsetzen konnten, treten sie nun in der Conference League an. Rapid Wien konnte hier in den ersten Spielen zwei Siege einfahren. LASK startete mit einem Unentschieden und einer Niederlage.
Red Bull Salzburg und Sturm Graz in der Champions League
Mit Red Bull Salzburg und Sturm Graz erleben erstmals zwei österreichische Clubs gleichzeitig das Abenteuer Champions League – ein historisches Ereignis für den heimischen Fußball. Salzburg qualifizierte sich über die Play-offs gegen Dynamo Kiew und sicherte sich damit bereits zum sechsten Mal in Folge einen Platz in der Königsklasse. Diese erneute Teilnahme unterstreicht die internationale Reife des Vizemeisters und seine Konstanz auf höchstem europäischem Niveau.
Sturm Graz hingegen buchte sein Ticket für die Champions League direkt als österreichischer Meister und kehrte nach über zwei Jahrzehnten zurück auf die große Bühne. Die Grazer stehen jedoch vor besonderen Herausforderungen: Aufgrund einer fehlenden UEFA-Zulassung für die heimische Merkur-Arena muss das Team seine Heimspiele im Wörthersee-Stadion in Klagenfurt austragen. Zudem verlangt die neue Ligaphase der Champions League eine hohe Konstanz und Durchschlagskraft, die es gegen die namhaften europäischen Gegner zu beweisen gilt.
Die gleichzeitige Teilnahme von Salzburg und Sturm in der Champions League bedeutet einen Meilenstein für den österreichischen Fußball und ist ein sichtbares Zeichen für das gestiegene Leistungsniveau der Bundesliga. Diese Präsenz in Europas Spitzenwettbewerb ist nicht nur ein sportlicher Triumph, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, internationale Erfahrung zu sammeln und das Ansehen des heimischen Fußballs auf europäischem Parkett weiter zu festigen.
Während Sturm Graz in den ersten drei Spielen keine Punkte verbuchen konnte und sowohl gegen Stade Brest, Club Brügge als auch Sporting Lissabon als Verlierer vom Platz ging, kämpft Salzburg ebenfalls mit einer Negativserie. Nach drei Spieltagen steht das Team mit einem Torverhältnis von 0:9 ohne Punktgewinn da. Trotz der schwierigen Umstände bleibt die internationale Teilnahme ein wertvoller Schritt für die Entwicklung der österreichischen Bundesliga.
Weitere europäische Vertreter: LASK und Rapid
Neben den beiden Champions-League-Vertretern Sturm Graz und Red Bull Salzburg tragen auch der LASK und Rapid Wien die Fahne des österreichischen Fußballs in Europa. Beide Teams kämpften in den Play-offs um einen Platz in der Europa League und hatten gute Chancen, sich in der Gruppenphase zu behaupten.
LASK konnte sich in den letzten Jahren als konstanter europäischer Teilnehmer etablieren und verzeichnet seit 2019 beeindruckende Auftritte in internationalen Wettbewerben. Mit Erfolgen in der Europa League und der Conference League hat der Verein seine Ambitionen und sein Potenzial unter Beweis gestellt. Das Ziel des LASK ist klar: Der Verein möchte sich langfristig als europäischer Stammgast etablieren und im Europacup weiterhin für Überraschungen sorgen.
Rapid Wien, der traditionsreiche Rekordmeister, strebt ebenfalls nach internationalem Erfolg und konnte sich bereits mehrfach in der Europa League behaupten. Die Hütteldorfer haben einen starken Rückhalt bei ihren Fans und können auf eine reiche europäische Historie zurückblicken. Zuletzt überwinterten sie im Europacup in der Saison 2021/22, als sie in der Europa-League-Gruppenphase Dritter wurden.
Die Teilnahme des LASK und von Rapid Wien in der Europa League wäre nicht nur sportlich bedeutsam, sondern würde auch den finanziellen Spielraum der Vereine erweitern und ihnen ermöglichen, sich weiterzuentwickeln. Beide Clubs tragen dazu bei, Österreichs Position im europäischen Fußball zu stärken und zeigen, dass die heimische Bundesliga in der Breite gewachsen und für Herausforderungen in Europa gerüstet ist.
Österreich im internationalen Vergleich
Seit der Saison 2009/10 hat sich die Präsenz österreichischer Clubs in europäischen Wettbewerben deutlich erhöht. Jeder Sieg und jede erfolgreiche Runde tragen wertvolle Punkte bei, die langfristig die Position Österreichs stärken und den Weg für weitere direkte Qualifikationsplätze ebnen könnten.
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sieht diese Entwicklung als positiv und zukunftsweisend: „Dass heuer wieder vier Vereine international vertreten sind, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um in der Fünfjahreswertung voll anzugreifen.“ Die Möglichkeit, Österreichs Fußball in mehreren Wettbewerben zu präsentieren, schafft nicht nur einen sportlichen, sondern auch einen finanziellen Anreiz für die Clubs und bietet ihnen eine Plattform, ihre wachsende Qualität zu beweisen.
Ein guter Indikator, wie die österreichischen Clubs im Vergleich gesehen werden, sind die Wettquoten. Den Grazern wird eine Quote von 2001,00 auf einen Champions League Sieg gegeben, während RB Salzburg eine Quote von 1501,00 erhält. Zum Vergleich: Graz Gegner Dortmund erhält momentan eine 41,00 Quote.
(Hinweis: Beim Platzieren von Wetten sollte darauf geachtet werden, bei einem lizenzierten Wettanbieter zu wetten.)
Finanzielle Implikationen der Champions League und anderer Wettbewerbe
Die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben eröffnet den österreichischen Clubs erhebliche finanzielle Möglichkeiten, die für ihre sportliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung von zentraler Bedeutung sind. Besonders die Prämien in der Champions League bieten Salzburg und Sturm Graz ein enormes Potenzial, das nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig ihre Position im österreichischen und europäischen Fußball stärken kann.
Champions League: Salzburg und Sturm Graz
Für Red Bull Salzburg und Sturm Graz, die sich als erste österreichische Klubs gemeinsam in der Champions League wiederfinden, bedeutet das Startgeld von rund 18,6 Millionen Euro pro Club eine solide finanzielle Basis. Hinzu kommen Prämien für jedes gewonnene Spiel (2,1 Millionen Euro) und Unentschieden (700.000 Euro) in der neuen Ligaphase. Zudem hält die Champions League zusätzliche leistungsabhängige und medienbasierte Einnahmen bereit: Die Endplatzierung in der 36 Teams umfassenden Tabelle wird mit weiteren Millionen belohnt, ebenso wie der „Wertprämien-Pool“ – ein Bonus, der sich an der Clubgeschichte und dem Medieninteresse orientiert. Diese Erlöse bieten den Vereinen ein erhebliches Budget für Investitionen in den Kader, die Infrastruktur und die Nachwuchsarbeit, was für die Zukunft und internationale Wettbewerbsfähigkeit entscheidend ist.
Europa League und Conference League: LASK und Rapid Wien
Auch für die Europa League und Conference League winken finanzielle Anreize, die für den LASK und Rapid von großer Bedeutung sind. In der Europa League gibt es rund 4,3 Millionen Euro Startgeld, mit zusätzlichen 450.000 Euro pro Sieg und 150.000 Euro für ein Unentschieden. Sollte einem der beiden Vereine die Qualifikation zur Europa League gelingen, könnten diese Einnahmen eine wertvolle Unterstützung für den Klubhaushalt bieten. Die Conference League wiederum bietet mit einem Startgeld von 3,17 Millionen Euro und Siegprämien von 400.000 Euro eine solide Basis für Teams, die sich international behaupten wollen. Auch wenn die Prämien in diesen Wettbewerben niedriger sind, bieten sie dennoch wichtige Einnahmen, die den Vereinen ermöglichen, die Kaderbreite zu erhöhen und sich auf nationaler Ebene weiter zu etablieren.
Meilenstein im österreichischen Fußball
Die europäische Teilnahme der österreichischen Clubs in der Saison 2024/25 markiert einen wichtigen Meilenstein und bietet den Vereinen die Chance, sich auf internationaler Ebene zu beweisen und wertvolle Erfahrung zu sammeln. Die Präsenz von vier Vereinen – darunter erstmals zwei Clubs in der Champions League – unterstreicht die wachsende Qualität der heimischen Bundesliga und stärkt die Position Österreichs im europäischen Fußball. Finanziell eröffnen sich den Teams durch Startgelder und Prämien neue Möglichkeiten, ihre Entwicklung voranzutreiben und ihre Ambitionen im In- und Ausland zu untermauern.
Langfristig könnte diese Saison entscheidend dafür sein, das Ansehen und die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga zu festigen, Talente im Land zu halten und die Liga insgesamt attraktiver zu gestalten. Die internationale Bühne bietet den österreichischen Clubs nicht nur sportliche Chancen, sondern auch die Möglichkeit, sich finanziell abzusichern und nachhaltig zu wachsen.