In unmittelbarer Nähe des Wiener Hauptbahnhofes ist seit kurzem das Institut für Respekt und Integrität im Sport (IRIS) angesiedelt.
In den Räumlichkeiten des Bürogebäudes in der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße 13 sollen bei der gemeinsamen Zusammenarbeit der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA Austria), des Zentrums für Genderkompetenz (100 % Sport) und des Play Fair Code (Bekämpfung von Wettbetrug und Spielmanipulation) Synergien und Sichtbarkeit entstehen.
Alle Institutionen stehen für Fairness und Respekt im Sport, unter der gemeinsamen Dachmarke IRIS soll das Bewusstsein dafür noch gestärkt werden.
"Wo Menschen arbeiten, gibt es auch Fehlverhalten. Menschen, die Macht missbrauchen und im schlimmsten Fall Gewalt ausüben. Im Sport soll es fair, gerecht und richtig zugehen, das sind alles Institutionen, die sich dem verschrieben haben", sagt Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag und hob vor allem auch die Prävention hervor.
Die Mietkosten übernimmt das Sportministerium, die jährliche Förderung für die NADA beläuft sich auf zwei Millionen Euro, für 100 % Sport auf 400.000 und Fair Play Code auf 240.000.
Die administrativen Kosten laufen auf das NADA-Budget. Insgesamt 600 Quadratmeter stehen zur Verfügung.
Ob sich im Bedarfsfall eine weitere Institution unterbringen lasse, müsse genau beurteilt werden, sagte NADA-Geschäftsführer Michael Cepic auf eine entsprechende Frage.
Kompetenzzentrum und Servicepartner des Sports
Die NADA hatte vor 18 Monaten den Auftrag erhalten, einen geeigneten Standort zu finden. Man sehe sich als Kompetenzzentrum und Servicepartner des österreichischen Sports, erklärte Cepic.
"Das österreichische Modell hat auf internationaler Ebene ein sehr großes Interesse hervorgerufen. Ich darf es demnächst in Lausanne auf einem Kongress präsentieren." Gemeint ist das Symposium der Welt-Anti-Doping-Agentur.
100 % Sport, das bisher mit einem Büroraum das Auslangen finden musste, konnte durch den neuen Standort den Betrieb erweitern.
Der Verein will sensibilisieren, beraten und vernetzen. "Das Thema sexualisierte Gewalt im Sport kristallisiert sich zu einem Schwerpunkt heraus", berichtete Präsidentin Christa Prets.
Geschäftsführerin Claudia Koller verwies auf den Onlinekurs "safe sports", denn wie geschlechtliche Vielfalt zählt das Zentrum für Genderkompetenz auch Kinderschutz zu den Aufgabengebieten. "Jedes Kind und jeder Erwachsene haben das Recht auf ein sicheres Sportumfeld, dafür stehen wir."
Seit zehn Jahren gibt es den Verein "Fair Play Code", der mittlerweile viele Partner unter den Sportverbänden und Sportinstitutionen, aber auch im Bereich der Sportwettanbieter hat.
So zum Beispiel auch win2day, das während der Eishockey-WM in Finnland mit dem Slogan #NoManipulation auf den Helmen der österreichischen Teamspieler prangte, die am Montag mit dem Sieg gegen Großbritannien den Klassenerhalt schafften.
"Spielmanipulation und Wettbetrug sind kein Kavaliersdelikt", sagte Geschäftsführer Severin Moritzer.
Der letzte Wettskandal hierzulande wurde im November in der Fußball-Regionalliga Ost publik. Nicht nur strafrechtliche, sondern auch disziplinarrechtliche Sanktionen drohen.