Trotz Corona-Pandemie laufen die Vorbereitungen für den 33. Red Bull Dolomitenmann auf Hochtouren. Das laut "Erfinder" Werner Grissmann "härteste Rennen unter der Sonne" startet am Sonntag (12.9.) allerdings unter anderen Vorzeichen.
Auf Zuschauer-Hotspots haben Grissmann und sein Team verzichtet. Start- und Ziel-Bereich des Spektakels in den Lienzer Dolomiten werden bewusst aus dem Stadtzentrum verlegt, um die Veranstaltung vom Kern des touristischen Geschehens zu entkoppeln. Zuschauen wird unter Einhaltung aller Covid-Vorgaben an den öffentlich zugänglichen Stellen entlang der Strecke dennoch möglich sein.
Chef-Organisator Nikolaus Grissmann appelliert, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen und die Mindestabstände stets einzuhalten. Mit einem online gebuchten Zutrittspass, können 500 Personen das Geschehen im Lienzer Dolomitenstadion auf zugewiesenen Plätzen live miterleben.
Heuer ist alles anders, schildert Berglauf- und Skibergsteig-Profi Toni Palzer: "Anfangen tut es mit der Vorbereitung. Ich denke, dass der Red Bull Dolomitenmann für viele von uns ein Sommer-Highlight ist, auf den man sich spezieller vorbereitet, als auf andere Wettkämpfe. Man bestreitet eigene Vorbereitungsrennen, um die Wettkampf-Härte zu kriegen und in den Wettkampf-Rhythmus zu kommen. Das ist heuer weg gefallen. Ich bin keinen einzigen Wettkampf gelaufen, weil es einfach nicht dafür steht, unter diesen Umständen für ein Rennen irgendwo hin zu reisen."
Die Sicherheit der Sportler und aller Beteiligten steht an oberster Stelle. Alle Covid-Beschränkungen und Vorgaben werden penibel umgesetzt und eingehalten.
Mountainbiker werden beim Downhill für die Entscheidung sorgen
Eine weitere große Veränderung ist die Verlegung von Start und Ziel. "Da die Mountainbiker von den Kajakfahrern noch einmal übernehmen und Schlussfahrer sind, könnte es, gerade wenn es eng hergeht, sehr spannend werden. Wenn es wirklich um was geht, wird das beim Downhill der Biker extrem aufregend heuer. Da möchte ich eh kein Mountainbiker sein", sieht sich Palzer in seiner Sportart bestens aufgehoben.
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"Ich haben im Leben noch nie so viel trainiert wie heuer. Die Trainingsstunden sind extrem gestiegen, weil die Wettkämpfe und auch die Reisetage hin und wieder nach Hause weggefallen sind und ich dadurch trainieren konnte. Also habe ich meinen persönlichen Wettkampf gemacht. Mein Projekt war die Watzmann-Überschreitung mit Start und Ziel in Ramsau bei Berchtesgaden."
"Jeder Sportler zieht den Hut vor den Grissmanns, weil jedem bewusst ist, dass es so extrem wichtig ist, den Sport nach außen zu tragen, nach dieser schwierigen Zeit. Ich bin sicher, dass nach dem Rennen jeder beflügelt zum Werner hinläuft und Danke sagt, dass du das gemacht hast. Der Red Bull Dolomitenmann ist eine internationale Veranstaltung, wo die besten der Welt zusammenkommen. Ich stelle mir es wahnsinnig schwer vor, das gemanagt zu kriegen, wenn jeder sich denkt, am besten schau ich den anderen gar nicht an, geschweige denn, ihm die Hand zu geben. Ich hab den größten Respekt vor der Familie Grissmann, wenn sie den Red Bull Dolomitenmann wirklich durchbringen", zeigt sich Palzer schwer beeindruckt.
Wenngleich der Red Bull Dolomitenmann heuer ohne Stars aus Übersee auskommen muss, sind es die heimischen Top Athleten, die sich auf die 33. Auflage des härtesten Teamevents freuen, der um 10 Uhr gestartet wird.
Dominik Landertinger fordert das Red Bull Team
Die ersten Teams werden gegen 14 Uhr im Ziel erwartet. Berglauf-Profi Palzer des Red Bull Teams bekommt erstmals Konkurrenz vom ehemaligen Biathlon-Ass Dominik Landertinger, der im Wings for Life Team rund um Langzeitmeister Wendelin Ortner, Snowboard-Weltmeister Benjamin Karl und Kajak-Profi Marcel Bloder um den Titel laufen wird.
Ortner könnte den siebenten Einzelsieg im Paragleiten zu erringen, auch wenn Stars, wie Paul Guschlbauer, ein großes Wort mitreden werden. Ob Mountaibike-Vize-Weltmeister Daniel Geismayr heuer das Tripel schafft oder der sechsfache Sieger auf der Bike-Strecke, Kristian Hynek aus Tschechien, sich seinen siebenten Titel holt, wird auch Lokalmatador und Namensgeber der Strecke, Alban Lakata, mitbestimmen.
Schafft Harald Hudetz seinen achten Einzelsieg?
Der Weltmeister weiß ebenso, wie es sich anfühlt, in Lienz ganz oben am Podest zu stehen. Auf der Kajak-Strecke kann es am Samstag zur Premiere kommen, bei der Harald Hudetz als erster Athlet seinen achten Einzelsieg einfährt. Bei diesem lohnenswerten Vorhaben muss er sich allerdings gegen die letzten vier Sieger der vergangenen 18 Jahre durchsetzen.