Mit der Aufnahme von Breakdance in das Olympische Programm 2024 schaut die Sport-Welt aktuell mit Interesse auf das Red Bull BC One als richtungsweisende Veranstaltung, wenn es um den Favoritenkreis für die Sommerspiele in Paris geht.
Am Samstag ging in Salzburg mit den Red Bull BC One World Finals der größte und prestigeträchtigste Breakdance-Einzelwettbewerb der Welt über die Bühne.
16 der weltbesten Breaker aus elf Nationen kämpften im Hangar 7 um die Titel, die sich schlussendlich das russische B-Girl Kastet und B-Boy Shigekix aus Japan sichern konnten.
Aus österreichischer Sicht mussten sich B-Girl Sina und B-Boy Lil Zoo im Viertel- bzw. Halbfinale geschlagen geben.
Aufgrund der derzeit geltenden Vorschriften waren beim diesjährigen Red Bull BC OneWorld Final keine Zuschauer gestattet. Dank modernster Technologie waren jedoch Freunde und Familieper Liveschaltung auf LED-Screens rund um den Tanzbereich dabei.
Die besondere Stimmung und die einzigartige Inszenierung des Hangar-7 beflügelten die Sportlersichtlich und so entwickelte sich auch in diesem Jahr ein heißer Kampf um die Kronen der Breaking-Szene.
Kastet schreibt mit Titelverteidigung Geschichte
Bei den Damen war früh ein Trend zu erkennen,als sich die Tänzerinnen mit mehr Stylegegen die Power-Moves ihrer Konkurrenz durchsetzten.
Newcomerin Madmax aus Belgien überzeugte auf ihrem Weg ins Finale mit viel Hingabe und Entschlossenheit. Dort traf sie dann auf das derzeit wohl erfolgreichste B-Girl Kastet. Der Russin war der Spaß deutlich anzusehen und auch die hochdekorierten Judges sahen dies so.
Madmax konnte im Finale gut dagegenhalten, doch schlussendlich setzte sich die Routine von Kastet eindeutig durch. Die 22-Jährige schreibt mit ihrer Titelverteidigung Red Bull BC One World Final-Geschichte. Dies gelang noch keinem Teilnehmer.
Sina: "Große Ehre und enorme Herausforderung"
B-Girl Sina, die für Österreich an den Start ging, musste sich im Viertelfinale der Deutschen Jilou geschlagen geben.
"Es war eine große Ehre dabei sein zu können und gleichzeitig auch eine enorme Herausforderung. Mein letztes Battle liegt 10 Monate zurück, da war es nicht leicht direkt auf diese große Bühnezu springen, aber ich habe mein Bestes gegeben, um Österreich würdig zu vertreten", bilanzierte Sinamaria "Sina" Neugebauer nach ihrer ersten Teilnahme am Weltfinale.
Siegerin Kastet über ihr Erfolgsrezept: „Mein Geheimnis ist, dass ich keine Angst davor habe zu verlieren. Ich versuche immer im Moment zu bleiben und so aufzutreten, wie ich bin. Das ist mir wichtig."
Jüngster Weltmeister der Geschichte
Den Weltmeistergürtel der B-Boys sicherte sich der Japaner Shigekix.
Mit seinen 18 Jahren darf er sich als jüngster Gewinner auch über einen Eintrag ins Geschichtsbuch von Red Bull BC One freuen. Shigekix zeigte mit seinem ganz speziellen Mix aus Schnelligkeit und Ausdauer dem gesamten Starterfeld früh, dass mit ihm zu rechnen ist.
Auf der anderen Seite sorgte sein Finalgegner Alkolil (RUS) als Außenseiter, Runde für Runde, für eine Überraschung und besiegte im Halbfinale auch Österreichs Vertreter Lil Zoo.
Im Finale trafen zwei Stile aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Japaner mit seinen kraftvollen, schnellen aber zugleich flüssigen Bewegungen konnte dabei die Judges mehr überzeugen als Alkolil mit seiner kreativen Mischung aus Kraft, Beinarbeit und Tricks.
Shigekix nach seinem Titelgewinn: "Um ganz ehrlich zu sein, ich bin einfach superglücklich und kann es noch kaum glauben. Ich habe so hart gearbeitet, um das Red Bull BC One zu gewinnen. Nicht nur dieses Jahr, sondern auch die Jahre davor."
Lil Zoo: "Konnte nicht zeigen, was ich wollte"
Lil Zoo, der für Österreich am Start war:„Ich habe mich eigentlich sehr gut gefühlt und war im Flow mit der Musik aber dann bin ich zwei Mal ausgerutscht und konnte nicht das zeigen was ich wollte. Soetwas kann passieren. Alkolil hat mich heuteverdient besiegt."
Die offiziellen Qualifikationsrichtlinien für die Olympischen Spiele 2024 wurden bisher noch nicht bekanntgegeben, aber aus österreichischer Sicht zählen Sina und Lil Zoo zu den Hoffnungsträgern für eine Teilnahme in Paris.