Zunächst im Einer unterwegs, bildete Ana Roxana Lehaci (ihr Instagram-Profil >>>) seit 2013 gemeinsam mit Viktoria Schwarz einen erfolgreichen Kajak-Zweier.
Das Duo Lehaci/Schwarz war Stammgast in den Finalläufen und heimste regelmäßig Weltcup-Medaillen ein. Bei den Olympischen Spielen in Rio startete sie mit Yvonne Schuring und wurde Elfte. 2021 in Tokio, wieder gemeinsam mit Vicky Schwarz unterwegs, landete sie auf Rang 12.
Seit ihre Kollegin in Babypause ist, trainiert sie gemeinsam mit ihrer Schwester Adriana.
Was bedeutet Erfolg für Dich?
Einzigartige Momente zu schaffen.
Was war Dein größtes Erfolgserlebnis des vergangenen Jahres?
Mit meiner 15 Jahre jüngeren Schwester einen Quotenplatz für die European Games erpaddelt zu haben. Ein einzigartiger Moment für mich, das mit ihr und unserem Papa, der gleichzeitig unser Trainer ist, teilen zu können.
Wie bist Du zu Deinem Sport gekommen?
Ich bin zum Kanusport durch meine Eltern gekommen, da beide den Sport ausgeübt haben und das sehr erfolgreich. Bis zum heutigen Tag ist mein Papa mein Trainer.
Was ist das Außergewöhnliche an Deinem Sport und wie erklärst Du einem Außenstehenden Deine Leidenschaft dafür?
Ich liebe die Natur, und verbringe sehr gerne Zeit draußen an der frischen Luft. Außerdem bin ich eine ziemliche Wasserratte und sehr happy, wenn ich mich in der Nähe von Wasser aufhalte. Der Kajaksport ist ein sehr harmonischer Sport. Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit sind sehr essentiell für uns, aber wenn dir das Wassergefühl fehlt und du hier kein Feingefühl dafür hast, wird es schwer sein an die Spitze zu kommen. Und genau dieser Grad zwischen hartem Sport und Feingefühl fasziniert mich sehr.
Wer ist Dein größtes Vorbild und warum schaust Du zu ihm/ihr auf?
Mein größtes Vorbild sind meine Eltern. Sie waren beide sehr erfolgreich und konnten mir und meiner Schwester vieles weitergeben. Sie wollen natürlich, dass ich erfolgreich bin, aber in erster Linie wollen sie das ich glücklich bin, mit oder ohne den Sport und das gibt mir enorm viel Halt.
Gibt es Dinge an Deinem Sport oder Deinem Alltag als Sportler:in, die Dich nerven? Wenn ja, wie schaffst Du des, sie trotzdem umzusetzen?
Genügend, deswegen bin ich gerne auf Trainingslager, weil man dort seine Ruhe hat. Unser Job ist es Spitzenleistungen zu erbringen und da muss man lernen zu differenzieren, welche Dinge bzw. Probleme deine Aufmerksamkeit Wert sind und welche nicht.
Worauf freust Du Dich nach einer harten Trainingssaison am meisten?
Ganz klar, nicht mehr nach Ottensheim fahren zu müssen. Und das 2 mal am Tag. Ich wohne in Linz und das bedeutet für mich jeden Tag mindestens eine Stunde im Auto zu verbringen, wenn nicht sogar länger.
Wer Erfolge feiert, muss auf dem Weg dorthin auch Misserfolge einstecken. Wie gehst Du damit um?
Für mich ist es sehr wichtig, zunächst etwas positives aus jedem Wettkampf mitzunehmen. Profisportler sind sehr selbstkritisch und stehen sich oft deswegen selbst im Weg. Man sollte aus Misserfolgen lernen, Fehler analysieren und versuchen, das im nächsten Rennen zu verbessern. Aber natürlich kann auch so mal ein Rennen komplett danebengehen. Sportler sind auch nur Menschen die Fehler machen können.
Was waren bisher die größten Hürden in Deiner Karriere?
2018 hatte ich nach der Saison eine Schulteroperation, da war es sehr schwierig für mich wieder Anschluss zu finden, ich kann mich noch an das erste Trainingslager im Februar erinnern, nach der OP im Oktober. Ich tat mir so schwer und glaubte niemals mehr wieder schnell paddeln zu können.
Als Du das erste Mal von der Sporthilfe bezüglich einer Unterstützung kontaktiert wurdest, was ging Dir da durch den Kopf?
Ein großer Traum ging in Erfüllung. Mein erster Brief von der Sporthilfe hat mich in so jungen Jahren sehr motiviert. Das Sporthilfe-Logo auf mein Boot und mein Paddel kleben zu können ist und war eine große Ehre.
Wie wichtig ist diese Unterstützung der Sporthilfe für Dich und wofür verwendest Du diese Zuwendung?
Seitdem ich 16 Jahre alt bin, ist die Sporthilfe ein wichtiger Begleiter und Unterstützer. Bei Problemen kann ich mich an sie wenden, es wird für alles Lösungen für den Sportler gesucht. Wir können alle sehr dankbar sein, eine solche Organisation mit solchen Mitarbeitern in Österreich zu haben.
Wenn Du einen Tag Sportminister wärst, was würdest Du sofort umsetzen? Was würdest Du Dir wünschen?
Die mediale Gleichstellung für Sommer und Wintersportler und dass Frauen und Mädchen die Möglichkeit haben, eine Vertrauensperson zu Wettkämpfen mitzunehmen, wenn die Funktionäre nur Männer sind. Ich denke, dass wäre sehr wichtig. Da haben wir großen Aufholbedarf.
Welchen Job würdest Du haben, wenn es mit dem Spitzensport nicht geklappt hätte?
Schwer zu sagen. Ich bin mega happy, dass ich meinen Sport als Beruf ausüben darf, aber ich habe General Management studiert und denke, dass ich im Marketingbereich sehr gut aufgehoben wäre. Außerdem träume ich von einem eigenen Café.
Mit welchem Sportler/Sportlerin würdest Du gerne einen Abend verbringen?
Serena Williams, eine absolute Powerfrau.
Im Video stellen sich Ana und Adriana vor: