news

Goldener Düsseldorf-Abschluss für Fegerl?

Im CL-Finale geht es vor dem Abgang des Österreichers noch um den großen Titel.

Goldener Düsseldorf-Abschluss für Fegerl? Foto: © getty

Eine knappe Woche nach dem Ende der Tischtennis-Team-Weltmeisterschaft in Halmstad, die für die ÖTTV-Herren und -Damen jeweils nach Viertelfinal-Niederlagen gegen China auf dem fünften Rang endete, steht für Stefan Fegerl das nächste Highlight an.

Im Champions-League-Finale geht es für den Legionär mit Borussia Düsseldorf um Revanche: Wie im Vorjahr, als man unterlag, heißt der Gegner Fakel Orenburg (Hinspiel am 13.5., 13:00 Uhr LIVE auf LAOLA1.tv).

Mit Dimitrij Ovtcharov (Weltranglisten-Nummer 2), Jun Mizutani (13) und Altmeister Vladimir Samsonov (24) bieten die Russen ein Star-Ensemble auf, auch wenn der Einsatz des erstgenannten Deutschen aufgrund einer Verletzung am Oberschenkelhals noch unsicher ist.

"Die haben drei bis fünf Mal so viel Budget wie Düsseldorf, und Düsseldorf hat eigentlich auch drei bis fünf Mal so viel wie alle anderen dahinter", schätzt Fegerl die Verhältnisse gegenüber LAOLA1 ein.

Ein Titel vor dem Abgang?

Auch sportlich weiß der Niederösterreicher um die Mammutaufgabe. Gegen Mizutani steht das Head-to-Head 1:1, gegen Ovtcharov hat der 29-Jährige gar noch nie ein offizielles Bewerbsspiel gewonnen.

Vor eigenem Publikum wird es darum gehen, einen Grundstein für das Rückspiel fünf Tage später zu legen (18.5., 15:00 Uhr LIVE auf LAOLA1.tv).

Für Fegerl geht es aber noch um mehr: Einen erfolgreichen Abschluss seines zweijährigen Engagements bei Borussia Düsseldorf. Er wird ab 1. Juli für den Erzrivalen TTF Liebherr Ochsenhausen zum Schläger greifen.

Zeitlich nicht mehr bewältigbar

"Düsseldorf hat einen Spieler gesucht, der dort wohnt, lebt und trainiert. Das ist für mich von Anfang an nicht in Frage gekommen", erinnert sich Fegerl zurück.

Seit Dezember ist der zweite Sohn mit Partnerin Li Qiangbing auf der Welt, das Leben des Familienvaters hat dadurch noch einmal eine neue Aufgabe dazubekommen.

"Es geht darum weniger Spiele zu bestreiten. Ochsenhausen ist international nicht vertreten, dadurch fallen mir 10-12 Spiele pro Saison weg, 40-50 Tage, die ich weniger unterwegs bin", erklärt Fegerl.

Die Spielstärke in der deutschen Bundesliga sei hoch genug, daraus keinen herben sportlichen Verlust zu machen.

"Mein Einsatzkalender ist in den letzten zwei Jahren so extrem gewesen, dass ich eigentlich nur mehr von Spiel zu Spiel gereist bin und nicht mehr trainieren konnte", erinnert sich der 29-Jährige.

Nun will Fegerl durch mehr Training wieder einen Sprung nach vorne machen und öfter auf der World Tour auftreten, die zuletzt etwas vernachlässigt wurde.

Finanziell hinkt man hinterher

Der Fokus wird auch in Zukunft beim Klub liegen müssen. Dann eben in Ochsenhausen, einem 9.000-Seelen-Ort im Süden Deutschlands.

Das System solle sich seitens des Weltverbands zwar dahingehend ändern, wie im Tennis mehr Fokus auf den Individual-Turnieren weltweit zu haben, das könne sich aber schon finanziell nicht ausgehen.

"Wir bekommen vielleicht 25.000 Euro pro Turniersieg. Die finanzielle Basis ist mit dem Tennis überhaupt nicht zu vergleichen", sagt Fegerl.

Zumindest in Sachen Geld soll der Umstieg ein geringfügiger sein, wie er versichert. Und beim Verfolger zu spielen, sei auch eine Herausforderung.

Bevor es soweit ist, soll noch der CL-Titel mit Düsseldorf her. Und der erneute deutsche Meistertitel, um den es am 26. Mai geht – ausgerechnet gegen Ochsenhausen.

Auch für Gardos geht es um etwas

An den gleichen Tagen, an denen die Entscheidung in der Champions League steigt, geht es auch für Robert Gardos um einen internationalen Titel. Er steht mit Chartres im Finale des ETTU-Cups gegen Dzialdowo aus Polen.

Die Parallelen sind offensichtlich: Auch für den 39-Jährigen geht es um einen guten Abschluss bei den Franzosen, ehe er einen Wechsel angeht. Der neue Klub des Wahl-Spaniers liegt wieder in Frankreich und heißt Rouen.

Kommentare