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Europameisterin in ihrer Heimat! Polcanova verteidigt Titel

Die Linzerin verteidigt in ihrer Heimatstadt ihren Einzel-Titel von München 2022 und beendet die EM mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen.

Europameisterin in ihrer Heimat! Polcanova verteidigt Titel Foto: © GEPA

Sofia Polcanova verteidigt ihren Titel und ist erneut Tischtennis-Europameisterin im Einzel!

Gegen ihre Freundin und Doppelpartnerin Bernadette Szöcs aus Rumänien entscheidet sie das Finale in ihrer Heimatstadt Linz mit 4:1 für sich.

Schlüssel ist der dritte Satz, in dem die 30-Jährige einem 1:7-Rückstand trotzt und den Durchgang noch für sich entscheidet. Danach lässt die dreifache Medaillengewinnerin von Linz nichts mehr anbrennen.

Im Doppel unterlagen die Titelverteidigerinnen von München 2022 dem tschechisch-slowakischen Duo Hana Matelova/Barbora Balazova nur eine knappe Stunde vor ihrem Einzel-Duell 2:3. Auch im Mixed mit Robert Gardos gab es für Polcanova Silber.

Zweiterfolgreichste EM der ÖTTV-Geschichte

Damit hat Österreichs Verband ÖTTV bei den Heim-Titelkämpfen vier Medaillen verbucht. Mehr für Rot-Weiß-Rot hatte es nur 2005 in Aarhus mit fünf gegeben. Damals in Dänemark hatte u.a. Liu Jia Einzel-Gold geholt, sonst waren im Einzel für ÖTTV-Aktive nur die beiden Titel Polcanovas zu bejubeln.

Bei insgesamt 43 Europameisterschaften gab es in Summe 47 ÖTTV-Medaillen - 11 in Gold, 15 in Silber und 21 in Bronze.

Das Einzel-Finale war das Duell der Nummern eins (Szöcs) und zwei der Setzliste. Besonders war die Situation nicht nur, da die Finalistinnen Freundinnen sind und gemeinsam Doppel spielen, sondern eben kurz davor ihre erste Gold-Chance an diesem Tag ausgelassen hatten.

Beide präsentierten sich im Turnierverlauf in sehr starker Form, das davor letzte Duell hatte Polcanova am 31. Juli im Olympia-Achtelfinale von Paris mit 4:0 überzeugend gewonnen. Und auch im diesmaligen Duell in der TipsArena präsentierte sich die Olympia-Fünfte ballsicherer und dominanter.

Das Maximum an Matches bestritten

Nach dem gewonnenen ersten Satz gelang Szöcs der Satzausgleich und die Weltranglisten-13. setzte mit einer 7:1-Führung nach. Polcanova aber - zu Mittag im Semifinale 4:1-Siegerin gegen die Deutsche Nina Mittelham - holte auf und fixierte ihren wohl vorentscheidenden zweiten Satzgewinn.

In ihrem bereits 16. Match bei diesen Titelkämpfen - das für sie mögliche Maximum - übernahm sie fortan noch mehr das Kommando und ließ Szöcs nicht mehr richtig zum Zug kommen. Der dritte Matchball saß.

Für Szöczs bleibt immerhin ihre erste EM-Medaille im Einzel als Trost.

Doppel-Gegnerinnen zu gut eingestellt

"Ich weiß jetzt nicht, was ich sagen soll", hatte Polcanova schon nach dem Einzel-Semifinale im ORF-Interview gesagt. "Egal, was heute noch passiert, bin ich schon sehr dankbar für dieses Turnier. Wenn ich am Mittwoch so etwas gedacht hätte, hätte ich es selbst nicht geglaubt."

Die Anspannung sei sehr groß gewesen, sie habe in der Nacht davor auch nicht viel geschlafen. Man müsse die Spannung aufbauen, dürfe aber nicht zu angespannt sein. Sie habe aber an sich geglaubt.

Vor dem Doppel-Finale hatte Polcanova die Gegnerinnen als "schlagbar" bezeichnet. Matelova/Balazova zeigten sich aber hervorragend eingestellt, zogen ihr Spiel weitgehend durch. Szöcs/Polcanova unterliefen zu viele leichte Fehler, vor allem Szöcs. Es gelang nicht, mit Tempo den 13 Jahre zusammenspielenden Gegnerinnen das Momentum zu nehmen.

Nach schneller Führung im Entscheidungssatz zogen Matelova/Balazova durch, ein Zwischenlauf von Szöcs/Polcanova von 2:8 auf 6:8 war zu wenig. "Unsere erste EM-Medaille, gleich Gold - unglaublich", sagte Balazova.

Der "andere" Lebrun ist Europameister

Im Einzel-Turnier der Männer kam es zum Überraschungsfinale zwischen dem Deutschen Benedikt Duda und dem Franzosen Alexis Lebrun, das mit 4:0 deutlich an den Franzosen ging - für ihn der erste große Einzel-Titel.

Im Semifinale besiegte Duda seinen Landsmann Dimitrij Ovtcharov 4:2. Alexis Lebrun servierte Schwedens Olympia-Zweiten Truls Möregardh mit 4:0 ab.

Das Doppel-Endspiel der Männer sicherten sich Alexis und sein Bruder Felix Lebrun gegen Möregardh und seinen Landsmann Anton Källberg souverän mit 3:0.

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