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Triathlet Luis Knabl: Neustart nach Olympia-Drama

Triathlet Luis Knabl hat wieder Spaß. Start in München unter ungewöhnlichen Bedingungen.

Triathlet Luis Knabl: Neustart nach Olympia-Drama

Mit der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen wurde das große Ziel erreicht!

Triathlet Luis Knabl richtete im vergangenen Jahr alles auf die Spiele in Tokio aus, doch der Kindheitstraum zerplatzte durch einen Sturz und einen Fahrrad-Defekt in Windeseile, noch dazu verletzte sich der Tiroler am Fußgelenk und beendete die Saison gehandicapt.

Nun ist der 29-jährige Innsbrucker wieder voll im Saft und brennt auf die neuen Herausforderungen. Am Wochenende startet er bei den SLT Arena Games in München, wo der Startschuss für die e-Sport World Championship erfolgt, die in London (23. April) und Singapur (7. Mai) ihre Fortsetzung findet.

Trotzdem blickt Knabl im LAOLA1-Interview noch mit etwas Wehmut auf Olympia zurück. "Es war am Anfang schon ziemlich schwierig. Die Monate danach hat es mir eigentlich nicht wirklich Spaß gemacht. Aber du schüttelst das dann wieder ab", hat ihn durch das intensive Training mittlerweile wieder die Lust und der Ehrgeiz gepackt.

Eine Erfahrung war es allemal, im Zeichen der fünf Ringe an den Start zu gehen. Doch Knabl hätte einfach gerne, sein volles Potenzial ausgeschöpft. "Es ist einfach schade, weil ich alles auf das eine Rennen ausgerichtet hatte. Wenn dann genau das schief geht, ist es natürlich scheiße, weil dann war die ganze Saison umsonst. Noch dazu weil ich gut drauf war, es aber nicht zeigen konnte."

Die nächste Olympia-Quali steht schon vor der Tür

Dadurch setzte jedoch ein Lerneffekt ein. Künftig will der rot-weiß-rote Triathlon-Akteur die Saisonhighlights breiter streuen, sich nicht nur auf ein großes Highlight fokussieren. Zudem bleibt keine Zeit mehr, in alten Wunden zu stochern.

Schon in diesem Jahr startet bereits die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris, wo Knabl um Besserung bemüht ist. "Wenn du da zu lange herumeierst, ist es eh vorbei", hakt Knabl das Vorjahres-Drama endgültig ab.

"Ende Mai geht es wieder los mit der Quali, 2024 will ich unbedingt dabei sein. Mit 32 Jahren ist man dann im Triathlon noch nicht alt. Danach wird es wohl auf die längeren Distanzen gehen."

Noch bleibt ein wenig Zeit, bis es bei den großen Events richtig zur Sache geht. Zwei, drei Wettkämpfe sind auf jeden Fall geplant, um gute Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sammeln. Doch darüber hinaus gibt es persönliche Highlights.

"Ein Höhepunkt sind auf jeden Fall die European Championships in München, wo mehrere Sportarten ihre EM durchführen. Und Ende des Jahres ist dann in Abu Dhabi das WM-Finale, das ist ziemlich wichtig - da gibt es einerseits viele Punkte und andererseits sind dort nur die Besten am Start, da kann man sich am besten vergleichen", verrät Knabl.

Verletzung abgeschüttelt und am Weg zur Topform

Der bevorstehende Wettbewerb in München dient dazu, um sich der Topform anzunähern und rechtzeitig für die Ende Mai beginnende Hauptsaison in Wettkampf-Stimmung zu kommen.

Mit Kollegen bereitete er sich Ende Jänner, Anfang Februar in Thailand vor, schon davor tastete er sich in den typischen Triathlon-Hotspots Fuerteventura und Gran Canaria heran.

"In der Vorbereitung ist es eigentlich ganz gut gelaufen", betont er aber noch einmal die Nachwehen seiner Fußgelenkverletzung von Tokio. "Inzwischen habe ich das gut im Griff und durchziehen können."

Während das Wetter mittlerweile auch in Europa frühlingsreif ist, wird Knabl davon in München wenig mitbekommen. Denn die Arena Games wurden eigentlich in der Corona-Zeit ins Leben gerufen, um überhaupt Wettkämpfe stattfinden lassen zu können.

Somit setzt sich Knabls ungewöhnlicher Triathlon an diesem Wochenende aus Schwimmen im Pool, Radfahren am Hometrainer und Laufen am Laufband zusammen. "Es ist einfach cool, weil es so nah und ein gutes Training ist, um am Anfang der Saison einmal zu schauen, wo man steht."

"Nichts im Vergleich zu einem richtigen Triathlon"

Dabei offenbaren sich für Zuseher sogar größere Vorteile als für die Athleten selbst. Die Fans können in der Halle direkt mitfiebern oder die Bewerbe online verfolgen, bekommen die sportlichen Leistungen möglicherweise sogar besser mit, als im Normalfall einzelne Sequenzen entlang einer Rennstrecke mitzuerleben.

"Schon lässig", wie Knabl findet. Trotzdem muss der Tiroler offen und ehrlich zugeben: "Man kann dem durchaus auch positive Aspekte abgewinnen, aber es ist halt nichts im Vergleich zu einem richtigen Triathlon."

Dazu ergänzt er: "Abwechslung ist cool, aber nicht als Hauptsportart. Ich bin schon ein größerer Fan von Events im Freien." Deshalb wird er auch nicht die komplette Serie der e-Sport World Championship in Angriff nehmen, sondern vorerst einmal nur München.

Wenn es dort gut läuft, wird über den weiteren Verlauf entschieden. "Ins Finale zu kommen, wäre schon ganz gut. Das ist die Zielsetzung", gibt Knabl die Marschroute vor, die beiden Vorläufe über 200m Schwimmen, 4km Radfahren und 1km Laufen zu überstehen.

Der zweite Durchgang läuft nach der Gundersen-Methode ab. Die besten Läufer qualifizieren sich in drei Stages für das Finale, wo die einzelnen Sportarten in unterschiedlicher Reihenfolge absolviert werden:

Stage 1: 200m Schwimmen, 4km Radfahren, 1km Laufen (Massenstart)
Stage 2: 1km Laufen, 4km Radfahren, 200m Schwimmen (Massenstart)
Stage 3: 200m Schwimmen, 4km Radfahren, 1km Laufen (Pursuit Start/Gundersen-Methode)

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