Einen schweren Stand hat wie erwartet Jennifer Wenth am Freitag im 5.000-Meter-Finale bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. In 15:56,11 Minuten belegt die 25-jährige Wienerin damit Rang 16.
Gold geht an die Kenianerin Vivian Cheruiyot, die sich im olympischen Rekord von 14:26,17 Minuten durchsetzt und damit ihre Landsfrau Hellen Obiri und 10.000-m-Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Almaz Ayana aus Äthiopien auf die Plätze zwei und drei verweist.
Wenth haderte mit ihrem Schicksal
Als 10.000-m-Weltrekordlerin Ayana acht Runden vor Schluss das Tempo erhöhte und sich rasch absetzte, zersplitterte das Feld. Wenth lief sodann in einer Dreiergruppe am Ende, mit 15:56,11 erreichte sie ihr Ziel, unter 16 Minuten zu bleiben. Zudem ließ sie wie erhofft zumindest eine Läuferin hinter sich.
Sportlich hatte Wenth den Aufstieg in das Finale verpasst, aber weil sie im Vorlauf nach Stürzen vor ihr ausweichen musste, legte auch das österreichische Team Protest ein und die 25-Jährige bekam einen Finalplatz zugesprochen.
Damit hatte Wenth so ihre Probleme, andere hätten es mit ihren Zeiten eher verdient, meinte sie. "Ich bin so ein Sportsmensch, dass ich mir darüber Gedanken mache. Es hat mich so viel Überwindung gekostet, mich hier an die Startlinie zu stellen. Es war so eine Überraschung, ich war darauf nicht vorbereitet, weil ich wusste, dass meine Performance nicht so war wie letztes Jahr", sagte die WM-15. von Peking 2015.
"Habe mich durchgekämpft"
"Ich danke meinem Umfeld und der ÖOC-Delegation, dass sie mir so zugesprochen haben und hinter mir gestanden sind. Sie haben gesagt, egal wie es ausgeht, wir stehen hinter dir", machte sich auch Wenth Gedanken darüber, wie ihr Abschneiden von der Öffentlichkeit aufgenommen werden könnte.
Sie sei stolz auf sich, dass sie die Herausforderung angenommen habe. "Ich habe mich durchgekämpft. Ich will einfach nächstes Jahr wieder an meine Form vom letzten Jahr anknüpfen." Sie war in diesem Jahr an ihre persönliche Bestleistung von 15:16,12 nicht herangekommen, wegen einer langwierigen Sehnenverletzung hatte sie Trainingsrückstand. "Ich kann mit nichts vorwerfen, ich habe alles gegeben, was ich hatte, es war nicht mehr."
Die Stimmung im Stadion versuche sie nun für harte Trainings in der Zukunft mitnehmen. "Ich habe mich in dem Jahr durch solche Schmerzen kämpfen müssen, solche Momente sind so viel wert. Es zahlt sich alles aus, alle schlechten Zeiten, durch die man durchgeht. Also ich mache weiter", sagte Wenth. Zuerst bräuchten aber Kopf und Körper erst einmal Ruhe, sie macht Urlaub in der Dominikanischen Republik. "Die Laufschuhe kommen nicht mit."
Doch überraschend war der Rennausgang. Die 32-jährige Cheruiyot überrumpelte Ayana, die vor einer Woche den 10.000-m-Weltrekord zerschmettert hatte. Ayana hielt dem Angriff der Kenianerin nicht stand, fiel sogar auf Rang drei zurück.