news

Windgott, erhöre uns!

Für Medaillen-Traum von Europameisterin Lobnig braucht es noch das eine oder andere Stoßgebet.

Windgott, erhöre uns!

Abseits von Olympischen Spielen hält sich für viele Sommersportler das Medieninteresse – gelinde gesagt – in Grenzen. Von daher gilt es rund um das nur alle vier Jahr stattfindende „Ringelspiel“, die sich bietende Gelegenheiten bestmöglich zu nutzen.

Möchte man meinen.

Magdalena Lobnig sieht das nämlich anders. Die Ruder-Europameisterin legt den Fokus voll und ganz auf die Vorbereitung und ließ deswegen sogar mehrere recht reizvolle Medien-Termine sausen.

„Das hätte mir jedesmal mehr oder weniger einen ganzen Trainingstag gekostet. Das war es mir in der momentanen Phase einfach nicht wert“, setzt die 25-Jährige klare Prioritäten. Und Interviews könne man schließlich auch noch danach geben. Womöglich dann auch schönere.

Unsere Olympia-Ruderer: Bernhard Sieber, Magdalena Lobnig, Paul sieber (von links)

Nicht mehr viel Zeit

Zuletzt bereitete sich die Kärntnerin in ihrer Heimat Vöcklamarkt vor. Mit dabei auch Bernhard und Paul Sieber. Der Leichtgewichts-Zweier ist neben Lobnig das zweite österreichische Boot, welches sich für Rio de Janeiro qualifiziert hat.

Für Lobnig könnte sich die Fokussierung auf die Trainingsarbeit auszahlen. Die Form sei so kurz vor den Spielen recht gut. Wichtig, da die Ruder-Bewerbe ja schon in der ersten Rio-Woche auf dem Programm stehen.

Weniger reden, mehr trainieren

Lobnig fährt mit einer breiten Brust zu den Spielen. Kein Wunder, schließlich holte sie sich im Mai in Brandenburg ihren ersten Europameister-Titel. Doch mit Blick Richtung Olympia kommt dieser Erfolg für sie gar nicht so gelegen, wie man glauben könnte.

„Der Rummel danach war recht groß und auf einmal reden alle von einer Medaille“, gibt Lobnig gegenüber LAOLA1 zu verstehen, dass sie dieses Gerede gar nicht braucht. Darum wohl auch die Absagen an diverse Medien.



Wie schwierig der Kampf um Edelmetall wird, zeigte auch der letzte Weltcup Mitte Juni in Posen, bei dem sie wegen kleiner Fehler als Fünfte das Podest knapp verpasste. Gerade im Weltcup-Zirkus galt Lobnig in den letzten Jahren mehr oder weniger als Final-Bank. „Alle Rennen der letzten vier Jahre waren in Wahrheit nur Training für das eine ganz große in Rio“, relativiert sie.

Bild 1 von 49
Bild 2 von 49
Bild 3 von 49
Bild 4 von 49
Bild 5 von 49
Bild 6 von 49
Bild 7 von 49
Bild 8 von 49
Bild 9 von 49
Bild 10 von 49
Bild 11 von 49
Bild 12 von 49
Bild 13 von 49
Bild 14 von 49
Bild 15 von 49
Bild 16 von 49
Bild 17 von 49
Bild 18 von 49
Bild 19 von 49
Bild 20 von 49
Bild 21 von 49
Bild 22 von 49
Bild 23 von 49
Bild 24 von 49
Bild 25 von 49
Bild 26 von 49
Bild 27 von 49
Bild 28 von 49
Bild 29 von 49
Bild 30 von 49
Bild 31 von 49
Bild 32 von 49
Bild 33 von 49
Bild 34 von 49
Bild 35 von 49
Bild 36 von 49
Bild 37 von 49
Bild 38 von 49
Bild 39 von 49
Bild 40 von 49
Bild 41 von 49
Bild 42 von 49
Bild 43 von 49
Bild 44 von 49
Bild 45 von 49
Bild 46 von 49
Bild 47 von 49
Bild 48 von 49
Bild 49 von 49

Spezialistin im Wellen-Niederfahren

Bevor die Ruder-Bewerbe in der Lagune Rodrigo de Freitas aber losgehen, sollten die österreichischen Fans noch das eine oder andere Stoßgebet an den Wettergott richten. Um aus dem Gewässer unter dem Corcovado ein kleines Wellenbad zu machen, das jenem der EM in Brandenburg ähnelt.

Gut, das Rennen in Deutschland betitelte Lobnig zwar selbst als das stürmischste in der Geschichte des Regatta-Zirkus, doch ihre unglaublichen 17 Sekunden Vorsprung machten deutlich, dass ihr solch schwierige Bedingungen entgegenkommen (können).

Da passt es gut, dass die Olympia-Strecke ohnehin als windig und wellig gilt. „Aber das bei der EM war halt schon mehr Sturm als Wind“, schmunzelt Lobnig. „Etwas mehr Wind wäre mir von daher nicht unrecht.“

Reinhold Pühringer


Österreichs Olympia-Team offiziell verabschiedet:



Kommentare